STANDPUNKTE • Deutsche Geheimdienste verursachen Kriegsgefahr am Golf (Podcast)

Ein Standpunkt von Karl Bernd Esser.

Mit der Lieferung von Militärelektronik, Nachrichtentechnik und Ausbildungshilfe an Irak, Iran, Saudi Arabien, Jordanien, Syrien, Libyen und Ägypten behält der Bundesnachrichtendienst die Kontrolle über den Nahen Osten (1). Die Exporte liefen seit den 1970ern über die Münchner Firma TELEMIT Electronic GmbH und deren getarnte Partnerfirmen. Sie erfolgten zumeist mit Genehmigung der zuständigen Bundesbehörden. Die Kontakte der Firma TELEMIT Electronic GmbH zu arabischen Geheimdiensten in den 70er und 80er Jahren waren legendär. TELEMIT-Eigentümer war zum Schluss der Staat Libyen, der die Firma heimlich über seinen Staatsfonds LAFICO (Libyan Arab Foreign Investment Company (2)) 1976 kaufte.

Dieser vom Gaddafi-Clan kontrollierte libysche Fonds hatte bis 2009 über 65 Milliarden US-Dollar in Projekte investiert. Der 2009 verstorbene Vorbesitzer der TELEMIT-Gruppe Herbert Mittermayer (ein MAD Agent) machte mit dem Verkauf so viel Geld, dass er sich die schönsten Inseln der Welt kaufen konnte, u.a. eine der größten Inseln vor New York, ROBIN ISLAND (siehe Buch: Die schönsten Inseln der Welt).

Der TELEMIT-Geschäftsführer Wolfgang Knabe, hörte vor seiner Tätigkeit bei der US-Army in Augsburg für die NSA in Deutschland Telefone ab und arbeitete eng mit CIA, MAD und BND zusammen. Er schenkte dem BND eine alte ENIGMA Chiffriermaschine aus dem 2. Weltkrieg und seinen Kunden / Besuchern die eine oder andere abgehörte Nachricht. BND-Verbindungsbeamter war Regierungsdirektor Cornelius Hausleitner (Dienstname: Bernhard Fischer). Er war  Leiter der Unterabteilung des BND, die für die operative Beschaffung von Informationen in Nah-/Mittelost und Nordafrika zuständig war. Fischer war Führungsoffizier des Geschäftsführers Knabe. So konnte der BND unter seinem Präsidenten Klaus Kinkel (FDP) die TELEMIT für seine Rüstungsexporte einsetzen.

Gegenüber der alten Bayer. Staatskanzlei richtete die TELEMIT ein diskretes aber pompöses Büro im arabischen Stil, mit viel Gold, Glitzer und Antiquitäten ein2. Der damalige bayrische Ministerpräsident Franz Josef Strauß fuhr unbemerkt mit einem 2. Aufzug von der Sauna im Keller direkt in das Stadtbüro hoch und traf dort ungesehen seine u.a. arabischen Besucher. Hier wurde von FJS mit dem Bruder von Gaddafis Ehefrau und Geheimdienstchef Dr. Salah Farkasch, der sogar in München Schwabing eine Eigentumswohnung in der Friedrichstraße hatte, die Lieferung von libyschem Öl für die Bayer. Raffinerie in Ingolstadt via Triest, während dem Libyen – Embargo, ausgehandelt.

Mein damaliger Freund Dipl. Ing. Hans-Georg Reiss war Niederlassungsleiter der TELEMIT Engineering GmbH in Bagdad mit seinem Statthalter Abdul Moniem Jebara, der Oberst des irak. Geheimdienstes und Schulfreund von Saddam Hussein war. Es gab auch eine TELEMIRAN in Teheran mit dem Statthalter Dipl. Ing. Armen Minas Chaharmahali, zudem Inhaber der SAMOTEC Automation & Trading Elektrohandels GmbH, SAMOVALVE Industriearmaturen GmbH und MARK Systemengineering GmbH in Ettlingen-Waldbronn. Ein Mann dem auch gute Kontakte zu dem erschossenen FDP-Schatzmeister Heinz Herbert Karry (3)nachgesagt wurden. Die Telemit soll an Minas in Teheran Provisionen in Höhe von etwa 17 Millionen DM für abgewickelte Aufträge im Iran gezahlt haben. Von 1960 bis 1979 bestand dort eine Auslandsresidentur des BND. Es wurde von 1960 bis 1965 der Militärattaché und BND-Oberst Karl-Otto von Czernicki, Deckname CÄSAR, eingesetzt.

Mit Khomeinis Ausrufung der »Islamischen Republik« am 1. April 1979 brach der BND-Stützpunkt im Iran zunächst  zusammen. Ein letztes Mal konnte der deutsche Dienst in den Revolutionswirren federführend für seine NATO-Partner einspringen, als es um die Ausschleusung der Nachrichtendienstler Kanadas, der USA und Großbritanniens ging. Für diese Leistung erhielt der BNDler von Bentivegni, Deckname JÜRGENS, das Bundesverdienstkreuz, schreibt Erich Schmidt-Eenboom in seinem Buch: „Der Schattenkrieger“.

Im Inland verschaffte sich der BND jedoch gute Zugangsmöglichkeiten zur neuen Revolutionsregierung. Am 11. August 1981 verpflichtete sich die TELEMIRAN zur Lieferung von Kommunikationstechnik nach Teheran, für die Khomeini 100 Millionen DM an Banksicherheiten hinterlegte. Als Sadegh Tabatabai am 15. September 1981 nach Ostberlin einreiste, wurde »der Schwiegersohn des Ajatollah Khomeini« in einem Tagesbericht des Referats 15 der Abteilung II des MfS abgeklopft. Gekommen war der Iraner auf Einladung des syrischen Geschäftsmannes Saeb Nahas, der in seinem Reisebüro am Westberliner Flughafen Mitte der siebziger Jahre palästinensische Studenten für den BND und andere NATO-Geheimdienste rekrutierte (4)

Am 3. Januar 1983 wurde der ehemalige BND-Agent Tabatabai mit 1717,6 Gramm Rohopium im Gepäck, Marktwert ca. 400.000 DM, am Flughafen Düsseldorf verhaftet und landete im Untersuchungsgefängnis. Wieder auf freiem Fuß, traf der iranische Spitzenpolitiker sich mit dem Geheimdienstkoordinator Gerhard Ritzel im Bundeskanzleramt. »Ein ganz privater Besuch«, ließ Ritzel wissen, der anschließend Sprechverbot erhielt. Anfang März 1983 verurteilte die 12. Große Strafkammer des Düsseldorfer Landgerichts Tabatabai zu drei Jahren Haft, die er jedoch nicht verbüßen musste, weil er die Bundesrepublik am Vorabend des Gerichtstermins verlassen hatte. Zur rechtzeitigen Flucht in den Iran hatte ihm Gerhard Ritzel geraten, früher Botschafter in Teheran und nach dem Regierungswechsel in Bonn ab 1982 Geheimdienstkoordinator im Bundeskanzleramt. Das BND-Büro in Teheran blieb weiterhin verwaist.

Das MfS und ihr Waffenlieferant IMES nutzten jetzt den Umstand aus, dass der BND nicht mehr im IRAN direkt tätig war und lieferten MIG-Kampfflugzeuge, Waffen und Munition an den IRAN. Eine MIG wurde bereits mit der Kennung IRAN AIR FORCE 3-0914 versehen und befindet sich heute im Museum in CERBAIOLA bei Rimini in Italien. Schalck-Golodkowski fädelte diesen Deal für IMES ein und Honecker hat persönlich dafür mit seinem „Einverständnisvermerk“ unterschrieben. Im Juli 1990 lag Minister de Maiziere im BMVg Bonn ein quantifiziertes Ausbildungsersuchen des IRAN für die 16 MIG 21 vor. Iranische Piloten hatten bereits ihre Ausbildung in der DDR begonnen und es entstanden bis zur deutschen Wiedervereinigung enge persönliche Kontakte zwischen dem iranischen Geheimdienst SAVAK und dem ostdeutschen MfS.

Die Wiedervereinigung brachte nun einen besonderen und einmaligen Deal von EX-STASI-Agenten mit dem IRAN zustande. Darunter scheinen die USA noch heute zu Leiden:

Bisher nicht veröffentlichter Kriegsgrund für Präsident Donald Trump

Das amerikanische „Bureau of Engraving and Printing“ (BEP), das für den Dollar-Druck zuständig ist, entdeckte Ende 1989 eine perfekt gefälschte 100-Dollar-Note. Die sogenannte „SUPERNOTE“ wird von Fahndern international unter der Klassifizierung 14342 geführt. Die Fälschungen wurden mit originalem Fourdrinier-Dollar-Papier gefertigt und haben den für Dollar-Scheine typischen prägnanten Stichtiefdruck. Die Fälschungen wurden auf einer originalen Intaglio-Stichtiefdruckmaschine der Lausanner Firma De La Rue Giori gedruckt.

Etwa zeitgleich wollte der Bundesnachrichtendienst seine eigene Fälschungswerkstatt, die Druckerei ALPINA GmbH, im oberbayerischen Tutzing vergrößern oder auflösen. Man plante nach dem Mauerfall dann in die mit bester Technik ausgestattete Fälscherwerkstatt des MfS umzuziehen.

Auf U.S.-SS Meldungen hin, der für Falschgeldbekämpfung zuständige amerikanische Secret Service (U.S.SS) – nicht zu verwechseln mit FBI oder CIA -, untersuchte der BND mit Experten, die teilweise unter einem Friedhof in Ost-Berlin Hohenschönhausen gelegene alte DDR-Fälscherwerkstatt nochmals genauer. Den Fachleuten der Münchner Hochsicherheitsdruckerei Giesecke & Devrient fiel bei der eingehenden Inspektion der „DDR-Spezialdruckerei“ auf, dass die Stasi-Mitarbeiter nicht nur jeglichen Hinweis auf ihren militärischen Rang sorgfältig getilgt hatten. In der so komplett ausgestatteten Fälscherfabrik fehlte ausgerechnet eine Stichtiefdruckmaschine, die für die Fälschung von Pässen nötig ist, auf der man aber auch Banknoten druckt. Es gab nämlich eindeutige Hinweise darüber, dass die DDR-Fälscher auch perfekte 100 Dollar-Druck-Matrizen hergestellt hatten. Dagegen fand man eine kleine Papiermaschine, eine pfiffige Spezialanfertigung, auf der man wahlweise Papier für D-Mark- oder Dollar-Scheine herstellen konnte. Doch bei der Untersuchung der Druckerei und dem 2,5 ha großen Areal, wo mal 100 hochqualifizierte Stasi-Mitarbeiter beschäftigt waren, wurden keine für die Herstellung von Banknoten oder Pässen benötigten Maschinen (mehr) gefunden.

Zu Schah-Zeiten hatte der IRAN bereits „De-La-Rue-Goiri-Banknoten-Druckmaschinen“ gekauft. Der Verkauf jeder Intaglio-Stichtiefdruckmaschine – auch gebraucht – wird automatisch an Interpol nach Lyon gemeldet. Und diese für den weltweiten Kampf gegen die Geldfälscher zuständige internationale Behörde wird von einem Amerikaner geführt. Das amerikanische „Bureau of Engraving and Printing“ (BEP) druckt auf von König & Bauer, Würzburg, exklusiv gebauten Spezialdruckmaschinen seine echten Dollar-Scheine. Ein ähnliches Modell dieser Erzeugerfirma stand auch in der DDR-Fälscherwerkstatt. Wie gesagt stand, denn diese DDR-Maschine, wie die Dollar-Druckplatten, sollen Ende 1989, als das Ende der DDR absehbar war, von den zuständigen MfS-Agenten gegen gutes Geld an den Iran verkauft worden sein.

War ein „Fälschungs-Fehler“ Absicht?

Die gefälschten 100-Dollar-Noten wurden zwar extrem aufwändig hergestellt und sind für den Menschen ohne Hilfsmittel nicht vom Original unterscheidbar, doch fehlt ihnen ein superkleines magnetisches Sicherheitsmerkmal. Durch diesen „Fehler“ werden sie von Maschinen sofort als Fälschung erkannt. Es scheint fast so, als sei das Merkmal absichtlich weggelassen worden, weitaus aufwändigere Merkmale wurden nämlich sehr wohl in die falschen Noten eingearbeitet. Rätsel geben die benutzten Hilfsstoffe auf. Der Sicherheitsfaden stimmt mit dem Polymer-Faden der echten Scheine überein, bis hin zur komplizierten – bei der Fälschung etwas unsauberen – Mikrobeschriftung auf dem Fädchen. Echt sind laut Laboranalysen auch die Sicherheitsfarben, inklusive der hochgeheimen OVI-Effektfarbe. Sie stammen alle von der Schweizer SICPA AG. Die in einer exklusiven Version für den Dollar benötigten Sicherheitsfarben werden nur in der Schweiz oder in den Vereinigten Staaten in hochgesicherten Produktionsanlagen angerührt. Sie sind – wie das Fourdrinier-Papier – für Dritte unmöglich zu beziehen.

Die USA versuchen dabei, den Gesamtschaden durch SUPERNOTES-Fälschungen herunter zu spielen.

So würden in manchen Jahren seit 1989 falsche Noten mit einem Nennbetrag von 200 Millionen Dollar eingezogen, das wären bis heute offiziell rund 6 Milliarden Dollar. Experten schätzen, dass nur 10 % der Fälschungen entdeckt und eingezogen werden, das würde heißen, dass noch Fälschungen von um die 60 – 80 Milliarden Dollar oder mehr im Umlauf sein müssen. Wenn Trump den IRAN weiter isoliert muss das Land seine gefälschten Dollars, wenn es sie denn dort noch gibt, weltweit in den Umlauf bringen. Auf Dauer ruiniert das auch den Dollar als Weltwährung.

MfS Agenten wurden mehrfach Millionäre

Der zuständige Leiter im MfS für diese IRAN-Geschäfte, sowie seine Ansprechpartner im Iran kamen jedenfalls zu sagenhaften Reichtum. Als Mäzen wurde nach dem Perser in Teheran sogar ein Fussball-Stadion benannt. Die Agenten kauften sich in und um Berlin über „Schachtelfirmen“ wertvollen Immobilienbesitz. Die alten Stasi-Kontakte funktionieren offenbar noch. So hat sich ein ehemaliger OibE aus diesem Umfeld sogar an einer russisch/deutschen Niederlassung einer bekannten russ. Erdölfirma mit seinem Geld beteiligt. In der Auskunft aus 2002 steht: “XX is Chairman of ROSNEFTEGAZSTROY, a former USSR’s ministry. It is presently the largest oil, gas and construction corporation in Russia.”

Die neureichen DDR-Agenten haben jedenfalls aus der OPERATION BERNHARD der Waffen-SS und dem Ende dieser gefälschten Pfundnoten im österreichischen Toplitzsee gelernt. Die versenkten ihre gefälschten britischen Pfundnoten und Druckmatritzen 1945 im Toplitzsee und blieben arme Schlucker. Dieses Malheur wollten die Agenten um 1989 nicht begehen. Hier haben die Deutschen aus der Geschichte gelernt.

19.06.2019, Ergänzung vom Autor Karl Bernd Esser: Zur Ansicht und damit Vertiefung des Phänomens Falschgeld, der Jahresbericht der schweizerischen FedPol: Bundeskriminalpolizeikommissariat Falschgeld, aus dem Jahre 2004. Wichtig: Seite 22 – 26!

Quellen:

  1. http://www.taz.de/!1756250/
  2. https://de.wikipedia.org/wiki/Libyan_Investment_Authority
  3. https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-18204073.html
  4. Literaturhinweis: Erich Schmidt-Eenboom: Der Schattenkrieger, ECON-VERLAG

Bildquelle: yt/ss/16.06.- Al Jazeera English

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