STANDPUNKTE • „Ich hatte mir jeden Traum erfüllt und war unglücklich“ (Podcast)

Ein Interview mit Florian Homm.

Von Tahir Chaudhry.

Der Börsenboom der 90er Jahre hatte ihn reich gemacht. Er war Inhaber von Finanzfirmen mit Milliarden-Anlagekapital. Seine Methoden waren verpönt: Er soll öffentlich negative Analysen verbreitet und mit sogenannten Leerverkäufen von dem Absturz der Aktien profitiert haben. Im September 2007 verschwand er über Nacht. Ihm wurde vorgeworfen, für Millionen-Verluste in seinem Hedgefonds verantwortlich zu sein. Um einer Auslieferung in die USA zu umgehen und sich der Kopfgeldjagd im Auftrag ehemaliger Kunden zu entziehen, setzte er sich nach Südamerika ab. Im März 2013 wurde er nach mehr als fünf Jahren der Spurensuche in Italien festgenommen. Nach Ablauf der Auslieferungsfrist wurde er freigelassen und kehrte nach Deutschland zurück, wo nichts gegen ihn anhängig war. DAS MILIEU sprach mit dem Börsenspekulanten und Hedgefondsmanager Florian Homm im ersten Teil des Gesprächs über seine Beziehung zu Geld, seinen außergewöhnlichen Beruf, die Kopfgeldjagd und seinen Alltag im Gefängnis.

DAS MILIEU: Haben Sie ein gutes Gefühl dabei, wenn Sie auf Ihren Kontostand schauen?

Florian Homm: Das mache ich nicht.

MILIEU: Sie schauen nicht auf Ihre Kontoauszüge?

Homm: Null. Das interessiert mich überhaupt nicht. Wenn ich drauf schaue, fange ich wieder an, mich an irgendetwas zu messen? Solange ich einigermaßen über die Runden komme, will ich nichts von meinem Kontostand wissen. Wird es dadurch mehr, wenn ich drauf schaue?

MILIEU: Wann haben Sie damit aufgehört?

Homm: Sehr früh. Ich wurde schon mit 22 Millionär und danach ging es finanziell nur steil nach oben. Mir war es sehr wichtig, eine Milliarde Dollar im Leben erreicht zu haben, aber das war nur ein Zahlenspiel. Ich wusste, dass ich damals das teuerste Boot, den teuersten Privatjet und das teuerste Haus auf der Welt kaufen konnte, aber Summen haben mich dabei nicht mehr interessiert. Es ging mir eher darum, mir selbst zu beweisen, dass ich die Spitze erreichen kann, die natürlich mit einer gewissen Anerkennung und Macht verbunden war.

MILIEU: War es Ihnen an der Spitze nicht genug?

Homm: Klar, war es genug, aber es hat mir nicht gereicht. Was man mir vorwerfen kann, ist eine komplette Blödsinnigkeit, im Umgang mit der Frage: was muss alles passieren, bevor ich einen anderen Weg einschlage? Bei dir wird Multiple Sklerose diagnostiziert, woran deine Schwester gestorben ist, du wirst abgeballert wie ein reudiger Hund, du hast eine Kopfgeldjagd hinter dir und du kommst in einen abgefuckten Knast. Wie blöd bist du eigentlich?

MILIEU: Als Sie die Milliarde-Marke geknackt hatten und in ihrem New Yorker Luxus-Apartment über den Wolken saßen, was ging Ihnen da typischerweise durch den Kopf? 

Homm: Im Höhepunkt meiner ultramerkantilen Phase war ich in solch einem megaflow, dass ich dauernd am Sortieren von Hunderten von Kontakten war – auf der Suche nach dem nächsten Mega-Return. Es ist irgendwie traurig, aber es geht einem wirklich nichts Anderes durch den Kopf als eine noch größere Nummer zu werden. Und jeder, der in solch einer Position ist und das verneint, ist nicht wirklich im Geschäft. Zeit für Reflexion hat man nicht. Denn man ist zu einem Geldvermehrungsroboter mutiert.

MILIEU: Geldvermehrung ist das eine, wie war es mit dem Geldausgeben?

Homm: Ich war ein lebendes Werbeprospekt. Ich hatte alles, was uns verkauft wird: Landgüter, Schlösser, Jets, Jachten, Autos, Frauen und ein Leben im „Paradies“ Mallorca. Ich hatte alles erreicht, was ich erreichen wollte: Abschlüsse von Top-Universitäten, Nationalspieler im Basketball, Sonderbotschafter oder Unesco-Delegierter. Was war noch zu holen?

MILIEU: Was war das dümmste, wofür Sie damals Geld ausgegeben haben?

Homm: Neben unklugen Investitonen, waren es einmal definitiv zehn Unzen Koks in New York. Ich habe im Apartment eines Freundes am Central Park übernachtet. Ich hatte es verköstigt, verließ das Apartment und als ich zurückkam, war schon alles weg (lacht). Das war wirklich das Dümmste, weil es ungesund war und der Großteil nicht mir „zugutekam“.

MILIEU: Haben Sie viel Geld verschwendet?

Homm: Nein. Wenn ich mir mal ein Haus oder ein Boot gegönnt habe, blieb es immer im Rahmen meines Monatslohns. Ich hätte tausendmal abgedrehter leben können, aber sogar mein Privatjet war gebraucht. Warum sollte ich überhaupt fünf Millionen für ein neues Modell verplempern? Meine Rolex hatte ich nicht auf dem Paradeplatz in Zürich gekauft, sondern in Dubai, wo ich um jeden Euro gefeilscht hatte. Nur weil du reich bist, musst du nicht doof sein.

Wenn Sie in der Geldvermehrung tätig sind, dann werden Sie nicht erfolgreich sein, wenn Sie nicht einen sehr freundschaftlichen Bezug zu Geld haben. Sie sammeln es an, pflegen es, bewässern es, damit es Kinder bekommt. Und dann entsteht Liebe. Aus psychologischer Sicht ist das kein gutes Anzeichen (lacht).

MILIEU: Gibt es eine Bezeichnung für das, was Sie früher beruflich gemacht haben?

Homm: Gute Frage. Ich war wahrscheinlich ein Finanz-Multi-Unternehmer. Ich habe mehr als 25 Jahre lang die Vermögen von kleinen und großen Unternehmen und Superreichen betreut, an deren Gewinnsteigerung mitgewirkt und enorm verdient.

MILIEU: Was heißt „enorm“?

Homm: 20 Prozent der Gewinne auf ein paar Milliarden gerechnet. Diese Vermögen kannst du nicht anhäufen, wenn nicht andere mit dir zusammen überproportional verdienen.

MILIEU: Hätten Sie diese Summen auch moralisch einwandfrei erwirtschaften können?

Homm: Enorme Gewinnmaximierung und ethisches Handeln in Kombination sind eine verdammte Fata Morgana. Man muss sich nur mal die Historie der reichsten Generationsunternehmen anschauen. Das ist Verdrängungswettbewerb. In diesem Rennen werden nicht alle Olympiasieger. Das ist ökonomisch nachvollziehbar: den Deal, den du machst, macht der andere nicht und den Gewinn, den du machst, beschert dem anderen Verlust.

Irgendwann waren Sie es, der größere Verluste machte. Sie sollen als Hedgefondmanager Ihren Anlegern Verluste von rund 200 Millionen Dollar beschert haben. Die US-Börsenaufsicht SEC fordert mit dem Vorwurf der Börsenmanipulation Millionen von Ihnen.

Homm: Die Verluste muss man in der Relation sehen. Wenn man ein Vermögen von drei Milliarden hat und im schwierigen Börsenumfeld, dem größten Crash seit 1929, lediglich eine Ausfallquote von sechs Prozent hat, dann ist das eine fantastische Performance. Wir hatten mehr als 300 potente Kunden mit Hausanwälten. Von denen reichte nur ein einziger Kunde Klage ein. Wo sind denn die großen Kläger? Die größten Schäden sind doch nach meinem Ausscheiden im September 2007 entstanden. Die 200 Millionen sind reines Geschwätz. Niemand hat sie substantiiert.

MILIEU: Dennoch heißt es, es könnte Ihnen bei einer Verurteilung in den USA 250 Jahre Gefängnis drohen. Wie kommen die zustande?

Homm: Das wird einfach in den Raum gestellt, damit nach der Auslieferung die Inhaftierung erfolgt und die Mittel eingefroren werden. Dann erst käme die Anklage. Ist das legitim? Mir wurde ernsthaft über einen Nebenkläger in der Schweiz angeboten, ob ich nicht zwei Jahre auf Bewährung akzeptieren würde. Hallo? Das ist etwas weniger als zehnmal lebenslänglich.

Und so nebenbei: ein weiterer Beschuldigter, der strafrechtlich durch die ganze Welt gejagt worden ist, hat sich ohne Schuldanerkenntnis geeinigt. Das findet man in keiner Pressemitteilung. Meine Ex-Frau wurde zivilrechtlich auf höchster Ebene in sechs Punkten angegriffen. Sie hat in allen sechs Punkten gewonnen und ihre Mittel sind frei. Wie kann es sein, dass sie wieder Zugang zu ihrem angeblich „kriminell erarbeiteten Vermögen“ bekommen hat? Das steht nirgendwo in der Presse, weil es langweilig ist. Bleiben wir doch lieber bei der Verurteilung.

MILIEU: Sind Sie damals nur untergetaucht, weil Sie sich dieser Verurteilung entziehen wollten?

Homm: Die NZZ hat recherchiert, dass ich 2009 bis Anfang 2013 regelmäßig in der Schweiz bei Verhören in Lausanne präsent war. Ich war sogar offiziell in Paris gemeldet mit einem Ausweis, der das bestätigt. Aktenkundig ist auch, dass ich mich in dieser Zeit gegen die Zivilklagen von ACMH und der US-Börsenaufsicht SEC mit hohen Ausgaben und rechtlicher Beratung gewehrt habe. Kriminelle auf der Flucht stellen sich nicht Ihren Prozessen! Dennoch hält sich ein Flucht-Mythos vom allerfeinsten. Das will niemand hören. Auch Ihre Redaktion wird das rausstreichen.

MILIEU: Fakt ist, dass Sie per Kopfgeld von Privatermittlern gejagt wurden. Deshalb hat man Sie seit Ihrem Ausscheiden 2007 in allerhand exotischen Destinationen vermutet. Sie sind aber niemals untergetaucht?

Homm: Ich bin tatsächlich in Deckung gegangen als ein Kopfgeld von 1,5 Millionen auf mich ausgesetzt wurde – ohne die geringste juristische Basis.

MILIEU: Wo haben Sie in dieser Zeit gelebt?

Homm: Überall. Größtenteils auf einem Boot. Wenn ich nicht einmal weiß, wohin ich fahre oder mein Kapitän, woher soll das jemand anderes wissen. Das ging ein halbes Jahr so.

MILIEU: Haben Sie sich zwischendurch auch mal aufs Land getraut?

Homm: Na klar. Ich habe meine kranke Mutter, meine Kinder und meine Ex-Frau in verschiedenen europäischen Städten besucht. Natürlich mit großer Vorsicht. Denn bei der bulgarischen Putzfrau im Haus meiner Mutter wurden versteckte Mikrofone gefunden und man ist mir zeitweise mit Vans hinterhergefahren.

MILIEU: Sie mussten also schleunigst verschwinden und entschieden sich für ein Abtauchen in Südamerika, wo Sie 2007 vor Ihrem Abgang niedergeschossen worden waren.

Homm: Ja, das war ein Monat vor meinem Ausscheiden aus ACMH. Da teilten sich die Geister: Entweder war es ein primitiver Überfall oder ein gezielter Mordversuch. Meinem Bodyguard wurde ins Knie und mir aus einem halben Meter Entfernung mit einem Elefanten-Kaliber in die Brust geschossen. Der Fahrer wurde hingegen nicht angerührt, außer dass man eine Rolex mitnahm.

MILIEU: Wie haben Sie das überlebt?

Homm: Nur knapp. Eine Kugel, die mich erwischt hat, steckt noch in meinem Körper. Sie steckt im zwölften Rückenwirbel und zu nah an der Aorta, um sie entfernen zu können.

MILIEU: Wussten Sie, wer das getan haben könnte?

Homm: Das ist die Tragik. Keine Ahnung. Es gab sicherlich viele konfliktbehaftete Transaktionen und Geschäftsbeziehungen, aber ich konnte es nicht auf die Top-10 meiner schlimmsten Feinde einkreisen.

MILIEU: Die Feinde wollten sich wohl weiterhin rächen und veranstalteten eine Kopfgeldjagd. Infolgedessen kam es 2010 zu Ihrer Flucht nach Südamerika.

Homm: Warum tun Sie das? Warum nennen Sie es „Flucht“, wenn ich Ihnen vorhin erklärt habe, dass es keine gab?

MILIEU: Weil es sich für mich nach Flucht anhört, wenn jemand 500.000 Dollar in seiner Unterhose und Zigarrenkiste versteckt und sich nach Südamerika absetzt. Was war ihr Reiseziel?

Homm: Es gibt viele Spekulationen darüber, wohin ich mich abgesetzt habe, aber dazu möchte ich nichts sagen. Sie müssen einfach meine damalige Situation verstehen. Wenn Sie als Dollar-Milliardär abends ausgehen oder auf eine Reise gehen, dann nehmen Sie nicht 200 Euro, sondern 20.000 Euro mit. Es könnte ja sein, dass Sie Ihrer Frau etwas Nettes kaufen wollen. Sie tragen besonders große Summen bei sich, wenn Sie in Regionen reisen, wo Bargeld eine große Rolle spielt. Da gilt 20% Abschlag, wenn sie mit US Dollar Bargeld zahlen.

Jetzt war ich bereit, meinen Besitz auf wenige Dollar zu reduzieren, um frei sein zu können. Frei von einem Karriereweg, der mich von den wesentlichen Dingen im Leben abgehalten hatte. Ich stand also vor der Wahl, entweder ich spiele dieses Spiel weiter – todunglücklich bis ich nicht mehr kann, oder ich verabschiede mich von einem spektakulären Leben, indem es nicht mehr viel zu lachen gab.

MILIEU: Sie landeten also irgendwo in Südamerika, um ein neues Kapitel in Ihrem Leben zu beginnen. Was war das für ein Gefühl, den Flughafen zu verlassen?

Homm: Es war kein Gefühl der Fremdheit. Eine Sprache, die ich beherrsche, viel Sonne, schöne Frauen – warum nicht Südamerika? Außerdem kenne ich diese Region in- und auswendig, weil ich dort eine lange Zeit studiert und für den damals größten Broker der Welt, im profitabelsten Auslandsbüro des Vermögensverwalters Merrill Lynch, gearbeitet hatte.

Ganz egal, was ich in dieser Region tat, dem war dieser Wunsch inhärent, mir eine neue Heimat zu schaffen. Damit fing gleichzeitig die Sinnsuche an. Ich suchte nach Antworten auf Fragen, die ich nicht kannte. Seit meinem 15. Lebensjahr war ich nämlich auf Geldvermehrung gepolt. Dadurch hatte ich zwar finanziellen Erfolg, aber gleichzeitig hatte sich eine Leere in mir aufgetan, die es zu schließen galt. In meiner Verzweiflung beschäftigte ich mich mit positiver Psychologie und stieß schlussendlich auf den Glauben. Das war 2010 – ein echter Wendepunkt in meinem Leben.

MILIEU: Gab es ein Schlüsselerlebnis?

Homm: Ich wollte mir einmal einen Transkontinentaljet für 50 Millionen Euro kaufen, nur damit ich mit einem russischen Oligarchen am Flughafen in Nizza abhängen konnte, um ihm sagen zu können: „Mein Flieger ist größer als deiner“. What the fuck for? Mir war bewusst, dass es ein blödes Spiel wurde.

Ich hatte mir jeden Traum erfüllt und trotzdem war ich unglücklich. Ich war so dermaßen einsam, das können Sie mir glauben. Ich ging diesen Weg, auf dem ich niemals der zweitbeste sein wollte mit Scheuklappen und alles war auf mich fokussiert. Wenn Sie jahrzehntelang eine 100-Stundenwoche schieben, dann vergessen Sie ziemlich viel.

MILIEU: Zum Beispiel?

Ihre Familie. Alles hat seinen Preis. Irgendwann erreichst du einen Punkt, an dem alles anfängt zu zerbröseln: deine Kinder kennen dich nicht mehr und deine Seelenverwandte distanziert sich. Was tritt an die Stelle? Ein Dessous-Model? Eine größere Villa? Ein Transkontinentaljet? Ich wusste, dass das nichts brachte.

Du funktionierst wie eine Gelddruckmaschine bis du dem Tod begegnest. Ich hatte einmal einen schweren Autounfall. Da bekommt man einen Flash und man sieht in wenigen Sekunden, was im Leben überhaupt relevant ist. Erst in der Krise fängt man an, sich über Moral, Selbstreflexion und Seele Gedanken zu machen.

MILIEU: Im März 2013 erwirkte die US-Bundespolizei einen Haftbefehl gegen Sie, um Sie nach der Inhaftierung in Italien in die USA ausliefern lassen zu können. Wie kam es zur Festnahme?

Homm: Das war ganz schlimm. Ich war – wie so oft – als deutscher Tourist in Italien. Zusammen mit meiner Ex-Frau und meinem Sohn und seiner damaligen Freundin waren wir im Museum der Uffizien in Florenz unterwegs. Als wir im letzten Bereich der Gemäldegalerie angekommen waren, wurde ich von der italienischen Polizei festgenommen und mit einer Limousine, die mitten in den Uffizien geparkt war, herausgekarrt. Mein Sohn muss ja auch gedacht haben: Was habe ich für einen Vater?

MILIEU: Was hatte er für einen Vater?

Homm: Einen Patriarchen, einen Ehebrecher und einen Vater, der bei Krisen und Herausforderungen immer da war, wesentlich weniger als im normalen Familienleben.

MILIEU: Sie kamen in die Auslieferungshaft in Florenz und wurden später in ein Gefängnis nach Pisa verlegt.

Homm: Ich war vier Monate in Florenz inhaftiert und kam dann für elf Monate auf die Krankenstation nach Pisa, weil man zum Glück verstanden hatte, wie schlecht es um meine Gesundheit stand. Ich war zuerst in Isolationshaft mit geistesgestörten Gewalttätern und später in einer Zelle mit schwer-infektionskranken Menschen mit AIDS, Hepatitis und Tuberkulose.

MILIEU: Was war dort Ihr schockierendstes Erlebnis?

Homm: In meiner Nachbarzelle war jemand, der über zwei Monate in Isolationshaft war. Er konnte kein Wort Italienisch. Das war ein guter Typ, kein Kinderschänder. Er wollte einfach nur vergessen, was war. Irgendwie hatte er es geschafft, einen spitzen Gegenstand zu basteln. Er schlitzte sich den Bauch auf und es kamen die Eingeweide heraus. Dann kamen die Wärter. Bevor sie in die Zelle kamen hatte er sich die Eingeweide einzeln vorgenommen und sie zerstochen. Als er abtransportiert wurde, lief er blutend etwa zwanzig Meter weit und hinterließ dabei einen roten Teppich. Das war kein Versuch, sich umzubringen, sondern er wollte abtreten (weint). Fuck! That’s the real thing. Als sie ihn aus seiner Zelle geholt haben, durfte ich beim Putzen helfen. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie so eine Sauerei mit vier bis fünf Litern Blut aussieht. Solche Erfahrungen relativieren alles. Ohne Gott in meinem Leben, hätte ich das sein können.

MILIEU: Haben Sie manchmal an Selbstmord gedacht?

Homm: Nein, aber es gab Tage im Knast, da war ich so fertig, dass ich zu Gott gesagt habe: „Gib mir einen netten halbstündigen Spaziergang mit meiner Ex-Frau oder meinen Kindern und dann kannst du mich zu dir nehmen“. So schlimm war das.

Die Fortsetzung folgt in der nächsten Ausgabe am 15.04.2019.

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