Rechtspopulisten und ihre Verbundenheit zum „Jüdischen Staat“

Von Evelyn Hecht-Galinski.

Warum fühlen sich Rechtspopulisten wie Wilders und seine Partij voor de Vrijheid, der Vlaamse Belang in Belgien, die FPÖ in Österreich oder Teile der AfD um Petry oder Marie Le Pen und ihr Front National so verbunden mit Israel? Außer einer Apartheid-Mentalität, die völkisch nur unter sich bleiben will, verbindet sie alle noch der Hass gegen den Islam und die Muslime.

Während die Rechtspopulisten gegen eine vermeintliche „Überfremdung“ speziell durch muslimische Einwanderer zu Felde ziehen und einer gefährlichen, durch Trump beflügelten Hasspropaganda, die in den USA zu neuer Blüte wächst, sind die jüdischen Besatzer schon viel weiter. Wovon Rechtspopulisten hierzulande nur zu träumen zu wagen, nämlich die ethnische Säuberung Europas von Muslimen, haben ihre „jüdischen Freunde“ schon seit Jahrzehnten umgesetzt: sie kommen der Endlösung der Judaisierung Palästinas immer näher.

Der am 8. März in der WDR-Reihe „Die Story“ ausgestrahlte Film des niederländischen Filmemachers Joost van der Valk zeigte sehr deutlich die Gemeinsamkeiten von Rechtspopulisten und Zionisten. Dieser Film wurde zwar schon 2011 gedreht, hat aber nichts an Aktualität eingebüßt. Ganz im Gegenteil! Heute, sechs Jahre später, sind diese Zusammenhänge immer offensichtlicher. Es muss uns doch betroffen machen, wenn in den Niederlanden oder in Belgien mehr als 10% der jüdischen Bürger diese rechtspopulistischen Islamhasser wählen. In diesem Film wird doch nur gezeigt, was Wilders mit Israel verbindet, während er den Koran mit Hitlers „Mein Kampf“ vergleicht und den Islam als „faschistische Ideologie“ abqualifiziert. Postwendend meldeten sich zwei Sayanim (Helfer), Stefan Frank vom „Thinktank menawatch“ und Moritz Tschermak von „bildblog“ zu Wort und kritisierten den Film und monierten die „Hetze“ von dem in den USA lebenden Scheich Khalid Yasin. Wie zu erwarten hat der willfährige WDR daraufhin diesen Film von 44 Minuten auf 40:36 Minuten für die WDR-Mediathek gekürzt. Nein, dieser Film ist weder eine Verschwörung, noch antisemitisch, sondern legt nur die tatsächlichen rechtsradikalen Verbindungen offen, die man ganz offensichtlich den deutschen Zuschauern verschweigen will! Ist man demnächst Antisemit, wenn man Wilders kritisiert? (1)

Dabei befindet sich Wilders doch in bester Gesellschaft mit jüdischen Hardcore-Zionisten und „Islamphobisten“ wie H.M. Broder mit seinem ARD-Safari Freund Hamed Abdel Samed, der schon einmal wegen Volksverhetzung angezeigt wurde, weil er Mohammed als „Massenmörder und krankhaften Tyrann“ tituliert hatte. Sofort sprang ihm der „Stahlhelm-Jude“ und deutsche Patriot Michael Wolffsohn bei und forderte Meinungsfreiheit. (2) (3)

Die braune Spur der Islam-Hasser führt vom gerade wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe verurteilten Schriftsteller Pirinci über Pegida-Bachmann bis zum SPD-Mitglied Sarrazin und zum „Schmähgedicht Spezialisten“ ZDF-Neo Böhmermann. Mit Islam-Bashing, Hass-Gedichten und Hass-Büchern lässt sich viel Geld verdienen. (4) (5)

Wenn es allerdings um die Meinungsfreiheit für Aktivisten der BDS-Kampagne (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen) gegen die israelische Politik geht, dann sieht es düster aus. Dann soll diese Meinungsfreiheit nicht mehr gelten und auf massiven Druck der Israel-Lobby eingeschränkt werden, die diese Kampagne als „antisemitisch“ diffamiert. Der Doppelstandard gilt nur, wenn es um den „Jüdischen Staat“ geht. Konferenzen, die sich mit der israelischen Besatzungspolitik befassen, sollen verboten werden, wie die kommende in Frankfurt, während Pro-Israel Konferenzen von den selben politischen Kräften auch noch finanziell und mental unterstützt werden, und die Israel-Kritikern den Mund verbieten wollen. In Frankfurt offenbart sich dieses Zusammenspiel der Israel-Lobby mit der Politik als schändliches Unrecht! (6)

Nachtrag zur Frankfurter Konferenz:

Nachdem die so wichtige Konferenz „50 Jahre israelische Besatzung” abgesagt wurde, weil das Ökohaus dem Druck der Israel-Lobby nachgab und die Räume kündigte, wurde erneut jüdischen Referenten wie Ilan Pappe und Moshe Zuckermann ein Redeverbot verhängt. Wenn das kein Antisemitismus ist! Hatten wir das nicht schon einmal? (7)

Nachdem die für Juni geplante KoPI-Konferenz „50 Jahre  israelische Besatzung“  dem  Druck der Israel-Lobby weichen musste – leider auch mit Hilfe eines FR-Mitarbeiters namens Leclerc -,  tut es gut, dass die FR wenigstens diesen Beitrag druckte. Jüdisches Ja zum Israel-Boykott.

Sind Boykottaufrufe gegen Israels Besatzungspolitik antisemitisch?

Nein, sagt der jüdische Religionsgelehrte Daniel Boyarin, sie sind vielmehr ein Dienst am jüdischen Volk.

Ein Gastbeitrag vom 21.März in der Frankfurter Rundschau

Freunde Israels, boykottiert diesen Staat! Von Daniel Boyarin (8)

Die Knesset kann zum wiederholten Male undemokratische Gesetz beschließen, wie aktuell das „Anti-Boykott-Gesetz“, das allen Besuchern des „Jüdischen Staates“ oder der illegal besetzten palästinensischen Gebiete, die BDS unterstützen, die Einreise verbieten will, ohne Proteste seitens der EU oder der deutschen Bundesregierung. Wieder einmal schweigen sie zu diesem Unrecht.

Tatsächlich wird die Unterstützung für diese 2005 gegründete und mehr als erfolgreiche BDS-Bewegung in den USA, Großbritannien, Irland, Frankreich unter vielen anderen Ländern immer größer, darunter auch immer mehr prominente jüdische Unterstützer weltweit! (9)

Auch viele weltberühmte Künstler, von Roger Waters bis zu Elton John unterstützen BDS, während die deutschen Künstler feige schweigen und sich stattdessen lieber mit den jüdischen Besatzern solidarisieren.

Was für israelische Staatsbürger schon seit langem gilt, soll jetzt also für alle BDS-Unterstützer Anwendung finden. Da gibt es nur eine Konsequenz: weiter machen und solange nicht mehr in den „Jüdischen Staat“ reisen, bis er zu einem freien Palästina geworden ist!

Die Methoden der zionistischen Rassisten passen genau zum Rassisten und Mauerbauer US-Präsident Trump. Immer wieder unterschreibt er Anti-Muslim Dekrete, die allerdings von US-Gerichten wieder einkassiert werden. Immerhin gibt es in den USA noch soviel Rechtsstaatlichkeit gegen diesen „National-Sozialisten“, im Gegensatz zum „Jüdischen Apartheidstaat“! Auch im „Apartheid-Mauerbau“ sind Trump und Israel Gleichgesinnte, warum lässt er die Mexiko-Mauer nicht direkt von den jüdischen Mauerbauern errichten und macht seine Ausschreibung dort? Dieses Milliarden-Projekt soll unüberwindbar und künstlerisch wertvoll auf der US-Seite aussehen. Was für Parallelen zwischen den christlich-zionistischen Mauern und der jüdischen Apartheidmauer.

Als Rima Khalaf, Leiterin der Wirtschafts- und Sozialkommission für Westasien (ESCWA) einen Bericht veröffentlichte, der Israel als Apartheidstaat beschrieb, sah sie sich großem Druck von Seiten der USA und Israel ausgesetzt. Man hat von ihr verlangt haben, diesen Bericht zurückziehen, was sie jedoch ablehnte und folgerichtig zurücktrat. Allerdings hat der neue UN-Generalsekretär Guterres diesem Druck feige nachgegeben und seine Kommissarin nicht unterstützt. Er ließ den Bericht zurückziehen. (10)

Aber die Apartheid und die Unterdrückung des palästinensischen Volkes lässt sich nicht verheimlichen, auch wenn die Israel-Lobby wieder einmal einen vermeintlichen Sieg errungen hat. Guterres sollte zurücktreten, weil er nicht in der Lage ist, die Freiheit und Unabhängigkeit der UNO zu verteidigen und vor der Einflussnahme durch die Israel Lobby zu schützen! (11)

Als deutsche Staatsbürgerin und Wahlberechtigte macht mich besonders wütend, dass kein Spitzenkandidat einer Partei den Mut hat, sich für ein freies Palästina und gegen den jüdischen Apartheidstaat und gegen die jahrzehntelange Besatzung zu äußern, von SPD-Schulz, von CDU-Merkel bis zu den Grünen, die mit Volker Beck ein besonders willfähriges Exemplar eines Israel-Lobbyisten in ihren Reihen haben. Ich persönlich hoffe sehr, dass der nicht mehr im neuen Bundestag vertreten sein wird. Aber auch die Linke ist, wenn es um Israel und auch Trump geht, mehr als unwählbar. Die Israel-Freunde von Ministerpräsident Ramelow bis Bundestags-Vize Petra Pau oder „WC Gate“-Gysi haben die Linke gut im Griff, um bloß nicht in den Verdacht des Antisemitismus zu geraten. Es fällt mir schwer, noch eine Wahlentscheidung zu treffen in diesem Deutschland, das immer mehr zu einem philosemitischen Paradies wird. Ist das wirklich ein „normales“ Verhältnis, wenn einem „Jüdischer Staat“ gehuldigt wird, der sich seit Jahrzehnten außerhalb des international anerkannten Völkerrechts bewegt und ein anderes Volk und dessen Land illegal besetzt hält? Trotzdem hoffe ich auf einen parteipolitischen demokratischen Lichtblick bis zum September. Man soll die Hoffnung ja nie aufgeben.

Allerdings kommen düstere Zeiten auf uns zu, sollte sich die Anti-Muslim-Hetze noch mehr ausbreiten. Schon haben immer mehr Bundesbürger Ressentiments gegen Muslime und der Verfassungsschutz befürchtet „Aktionen“ gegen sie. Unter dem „Deckmäntelchen“, jung, rechts und vermeintlich hip demonstrieren die „Identitäten gegen eine angebliche „Islamisierung Europas“. (12) (13)

Ist das nicht die Folge der nach 45 plötzlich entdeckten „christlich-jüdischen Leitkultur“? Ein Begriff, der nur Ausgrenzung bedeutet. Auch der Zentralrat der Juden, der sich noch nie von den illegalen jüdischen Besatzern palästinensischen Landes distanziert hat oder dazu aufgefordert wurde, hat dazu beigetragen, weil er die muslimischen Einwanderer pauschal unter einen antisemitischen Generalverdacht stellte. Was die viel gepriesenen christlich-jüdischen Werte taugen, sehen wir im „Jüdischen Apartheidstaat“, in westlichen Drohnenkriegen und in der neuen Trump-Ära. Muslime sind das neue Feindbild, die heutigen Juden. Die neue Rechte hat sich auf Islamhass spezialisiert und wird inzwischen von anderen Parteien kopiert, was eine große Gefahr darstellt, der wir uns als Mutbürger in den Weg stellen sollten. Rechtspopulisten und ihre Verbundenheit zum „Jüdischen Staat“ sollte uns mehr als zu denken geben! Wehret den Anfängen.

Danke an die Autorin für das Recht der Zweitverwertung.

Dieser Text erschien zuerst auf der Seite „Sicht vom Hochblauen“: Rechtspopulisten und ihre Verbundenheit (…)

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