KenFM am Set: Ökologische Zeitbombe in Griechenland

Das Sprichwort: “Einem nackten Mann kann man nicht in die Tasche greifen”, stammt aus einer Zeit, in der auch ein Staat, der Pleite war, die Chance bekam, durch Schuldenschnitt oder Schuldenerlass wieder auf die Beine zu kommen.

http://www.tagesspiegel.de/politik/londoner-abkommen-als-deutschland-1953-schulden-erlassen-wurden/12026848.html

Auch Deutschland schaffte so nach dem Krieg den Wiederaufbau, denn 1953 wurde der neu gegründeten BRD auf der Londoner Schulden-Konferenz ein Großteil der 30 Milliarden erlassen, die die junge Republik noch an Altlasten mit sich herumschleppte.

Erstaunlicherweise gehörte Griechenland damals mit zu den großzügigen Gläubigern und das, obwohl die Soldaten der Wehrmacht Griechenland seinerzeit massiv verwüstet hatten.

https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article153978586/Churchills-Plan-fuehrte-zur-griechischen-Katastrophe.html

Das alles scheint speziell der aktuelle deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble vergessen zu haben, denn er besteht auch weiterhin auf den von ihm und seinen Freunden aus der Hochfinanz verfügten Sparkurs für Griechenland. Dass Athen mit der Einführung des Euros vor allem auf Pump lebte, ist bekannt.

Nur, heute stellt aber kaum jemand die Frage, wer da wem Geld lieh und vor allem, warum nie nach echten Sicherheiten gefragt wurde.

Fest steht, dass Griechenland auch – aber vor allem – von deutschen Finanzdienstleistern in die Schuldenfalle gelockt wurde, obwohl man wusste, dass das Land die aufgenommenen Schulden nie zurückzahlen können würde. Womit auch? Griechenland ist keine Industrienation wie die BRD. Es lebt vor allem vom Tourismus.

Wer sich den Fall des hochverschuldeten Griechenlands dann genauer ansieht, kann erkennen, dass auch die deutsche Politik, als Erfüllungsgehilfe der Wirtschaft, bewusst wegsah, als man in Athen die Milliarden an Euros aus Krediten vor allem dazu nutzte, um deutsche Wirtschaftsgüter zu erwerben. Der Boom der deutschen Wirtschaft ist auch ein Ergebnis dieser Lawine billigen Geldes in Griechenland.

Um wirtschaftlich wieder auf die Beine zu kommen, hätte Hellas früher einfach die eigene Währung abgewertet. Das ist aber nicht mehr möglich, denn kein Land der Euro-Zone kann über die Einheitswährung souverän entscheiden. So kommt es, dass der Sparkurs Griechenlands die Rest-Wirtschaft vollkommen lahmgelegt hat.

Die Arbeitslosenquote bei Jugendlichen liegt bei über 60 % und hat dafür gesorgt, dass die, die das Land umbauen sollen, ins europäische Ausland abgewandert sind. Auch nach Deutschland. Hier sorgen sie für zusätzlichen Druck auf dem Arbeitsmarkt.

30 % der Griechen leben ohne jegliche Krankenversicherung, sie ist unbezahlbar, oder aber sie stehen sich als Patienten die Füße in den Bauch, um einen Arzttermin zu bekommen. Krankenwagen stehen herum, das Benzin ist zu teuer.

In so einer Situation ist Umweltschutz für die Menschen kaum noch ein Thema und das hat folgen. In Sichtweite des Olymps hat die Stadt Katerini kein Geld mehr, um die seinerzeit auch mit deutschem Know-how errichtete Mülldeponie so zu betreiben, dass sie keine Gefahr für die Gesundheit der Menschen darstellt.

Während Deponie 1 noch einigermaßen versiegelt wurde, kippt man seit der Herrschaft von Schäuble & Co. den Müll auf Deponie 2 einfach nur noch ab. Anfallendes hochverseuchtes Abwasser, das früher aufgefangen und gefiltert wurde, gelangt in immer größeren Mengen in die Umwelt. Die Filteranlagen wurden aus Kostengründen stillgelegt und verrotten in der Sonne. Hier tickt eine ökologische Zeitbombe.

Mit dieser Giftbrühe gelangen krebserregende Stoffe ins Grundwasser. Aber auch der Strandtourismus, die wichtigste Einnahmequelle der Region, ist gefährdet. Wer bucht freiwillig seinen Badeurlaub, wenn er damit rechnen muss, in flüssigem Sondermüll zu planschen. Das Meer liegt in unmittelbarer Nähe der defekten Deponie.

Dass die Kommune Katerini den Müll einfach unter freiem Himmel verrotten lässt, hat einen einfachen Grund. Die Kassen sind so leer, sodass die Müllgebühren zweckentfremdet werden. Krankenhäuser oder Straßenbau gehen vor. Zudem hat die linke Regierung im Juni mal eben 10.000 Müllmänner auf die Straße gesetzt.

https://deutsch.rt.com/europa/52831-griechenland-scheitender-staat-versinkt/

Die so eingesparten Löhne werden natürlich auch verwendet, um Kredite deutscher Geldinstitute zu bedienen. Ordnung muss sein. In Deutschland.

Diese Politik stinkt zum Himmel und ist menschenverachtend.

Experten, die mit ihrem Fachwissen bei der Sanierung der Mülldeponie helfen können, werden dringend gesucht. Bitte meldet Euch bei Elias Tsolakidis.

Die Email-Adresse lautet: tsolakidis@sportools.de

Das Spendenkonto für die Griechenland-Nothilfe lautet:

Medikamenten-Nothilfe
IBAN: DE80 4306 0967 1134 2196 02
BIC: GENODEM1GLS
GLS Bank

Lasst uns dranbleiben und die Menschen in Griechenland weiter unterstützen.

DANKE!

Euer KenFM-Team

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