Niveauregulierung – eine Kolumne (11)

Von Bernhard Loyen.

In der Ausgabe der Tageszeitung Junge Welt vom 31.05.2016 las ich die folgende kurze Reuters Mitteilung.

Berlin. Rund sieben von zehn Deutschen nutzen einer Studie zufolge inzwischen Smartphone und Tablet zum Einkauf. Im vergangenen Jahr waren es nur 64 Prozent, wie die Wirtschaftsauskunftei Creditreform und der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (BEVH) am Montag mitteilten. Frauen hätten im Vergleich zu Männern etwas aufgeholt. »Für Verbraucher zwischen 18 und 39 Jahren gehört der mobile Einkauf längst zum Alltag (84 Prozent; plus vier Prozentpunkte), aber auch bei Menschen über 40 Jahren hat die Nutzungsquote (59 Prozent; plus fünf Prozentpunkte) einen neuen Höchstwert erreicht[1].

Ich gehöre zu den drei von zehn Deutschen, wobei ich generell das Internet und seine Möglichkeiten sehr schätze und nutze, jedoch meist nur zur simplen Recherche und um verschollene Film-und Dokumentarschätzchen zu genießen. Das stört soweit niemanden, aber Diskussionen über Sinn und Unsinn erübrigen sich zusehends. Zu oben genannten Zahlen vergrößern sich meinen Erfahrungen nach auch die entweder/oder Fraktionen, d.h. es wird entweder nur noch online “gelebt” und konsumiert (Kultur, Kontakte & Kommunikation, bis hin zu Lebensmitteln und sonstigen Produkten des täglichen Bedarfs), oder man reduziert sich auf einen alten Handyknochen und ist eben offline. Der Mittelweg fällt anscheinend schwer.

Die ARD fragte am 23.05.2016 im Rahmen der Sendung Hart aber Fair: Immer online – machen Smartphones dumm und krank?[2] Folgende Sätze waren Bestandteil der Diskussion. Sie stammen von Frank Thelen, Unternehmer mit Schwerpunkt start-ups[3].

  • “Wenn wir Kinder haben, die heute nicht programmieren können, das sind die Analphabeten von morgen.”…. “ – Deshalb: Smartphones und Tafelrechner rein in die Schulen, Bücher und Bedenkenträger raus.
  • “Zu wenig Internet tötet die deutsche Wirtschaft und tötet Deutschland.”

Ich möchte auf ein Video des Künstlers Keiichi Matsuda hinweisen[4]. Ich persönlich finde es sehr gut, sicherlich provokativ, aber etwaig kommen Smartphone-Dauer- und Teilzeituser und Vollgegner doch wieder ins Gespräch. Nach diesem Video, sollten jeweilige Argumente zuhauf da sein.

 

Quellenhinweise:

[1] https://www.jungewelt.de/2016/05-31/022.php
[2] http://www1.wdr.de/daserste/hartaberfair/videos/video-immer-online—machen-smartphones-dumm-und-krank-102.html
[3] http://www.frank.io/
[4] https://vimeo.com/166807261

 

Danke an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Artikels.

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