nachdenKEN über: Denkzettel und Protestwähler

“Wenn Wahlen etwas verändern würden, wären sie verboten”, sagte Kurt Tucholsky.

Protestwähler boomen. Sie geben ihre Stimme einer extremen Partei, um damit ihrer Enttäuschung Ausdruck zu verleihen. Dieser Personenkreis möchte vor allem Politikern einen Denkzettel verpassen. Schön und gut, nur was verändert dieses Verhalten? Ist in der aktuellen Parteien-Demokratie eine echte Alternative überhaupt zu erkennen, oder aber sind nicht alle Parteien mehr oder weniger systemkonforme Auffanglager, deren Ziel es ist, den Wähler vor allem darüber hinweg zu täuschen, dass die, die gewählt werden können, nichts zu sagen haben, während die, die etwas zu sagen haben, nicht gewählt werden können?

Am vergangenen Sonntag, dem 13. März 2016 räumte die AfD bei den Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg massiv ab. Das ist um so erstaunlicher, da die Partei im Vorfeld von den embeddeten Massenmedien mit allem Nachdruck als “unwählbar” dargestellt wurden. Dies hat mitunter auch zum Image der AfD als Protestpartei beigetragen.

Während man sich im politischen Grabenkampf zerfleischt, bleibt etwas vollständig auf der Strecke. Der Blick auf das große Ganze. In welchem Parteiprogramm werden wirklich wesentliche Fragen gestellt? Welche politische Instanz demaskiert zum Beispiel das kapitalistische System, mit all den Problemen, die es mit sich bringt?

Wenn der Wähler wirklich ehrlich ist, muss er zugeben, dass sich Parteien in dieser McDonalds-Demokratie im Wesentlichen durch den Beilagen-Salat und die Soße unterscheiden. Wer ein wirklich anderes Menü will, muss sich vom politischen Fast-Food verabschieden.


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