Mythos Überbevölkerung und Corona – ein historischer Mahnruf

Von Michael Hüter.

Seit Bill Gates Auftritt zu „Corona“ in den ARD-Tagesthemen vom 12. April 2020 ist dieser Multimilliardär und einer der reichsten Menschen dieses Planteten wieder sprichwörtlich „in aller Munde“. Seine wiederholt öffentlich vorgebrachte, mit Verlaub, Anmaßung, 7 Milliarden Menschen impfen zu wollen, ist aber nicht primär Gegenstand dieses Artikels.

Seit ebenso vielen Jahren sorgt Gates mit einer weiteren und um nichts weniger anmaßenden Äußerung (vor allem in den USA) für Aufmerksamkeit: Er möchte die Weltbevölkerung reduzieren. – Mit dieser Haltung und der dahinter liegenden Annahme, die Welt sei „überbevölkert“ oder drohe überbevölkert zu werden, gesellt sich der Multimilliardär in eine Reihe zahlreicher US-Milliardäre und „Polit-Eliten“ vor ihm, die den Rest der Welt vor der drohenden „Überbevölkerung“ warnen und letztlich „beschützen“ wollen.

Ist dieses Horrorszenario Überbevölkerung, dass uns in regelmäßigen Abständen (auch im deutschsprachigen Raum) an die Wand gemalt wird, überhaupt berechtigt und vor allem begründet? Handelt es sich womöglich bei diesem Szenario einer „Überbevölkerung“ nur um einen Mythos und wann und wo wurde und wer hat diese Erzählung in die Welt gesetzt?

USA, 1974. Henry Kissinger startet den groß angelegten Bevölkerungsplan, als er das geheime National Security Study Memorandum 200 verfasste. Darin schreibt er: „Das oberste Gebot der US-Außenpolitik ist die Bevölkerungsreduktion“; in anderen Ländern wohlgemerkt!

Bei der darauffolgenden UN-Bevölkerungskonferenz 1974 einigten sich 137 Staaten darauf, das Bevölkerungswachstum aufzuhalten. Die Angst vor der Überbevölkerung erfasste die ganze Welt und Staaten praktizierten — oft unter politischem und wirtschaftlichem Druck — Bevölkerungsreduktionen auf unterschiedliche Weise. Dass Deutschland seit Ende der siebziger Jahre innerhalb Europas die geringste Geburtenzahl aufweist, kann man mit Ironie auch so kommentieren: Es hat den amerikanischen Auftrag „zur Geburtenreduktion“ am konsequentesten umgesetzt.

Tatsache ist: Würden wir die derzeit etwa 8 Milliarden Menschen in einem so kleinen Land wie Österreich stehend versammeln, hätten sie allesamt auch noch ungefähr einen Quadratmeter Platz, um sich zu bewegen. Den immer noch sehenswerten Dokumentarfilm Population Boom von Werner Boote liegt eine zentrale Frage zugrunde. — Wenn wir, wie vielfach behauptet, „überbevölkert“ sind, wer von uns ist dann zu viel? (1)

Einmal abgesehen davon: Jean Ziegler, ehemals UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, hat in den letzten 15 Jahren immer und immer wieder darauf verwiesen: Laut World Food Report der UNO könnten seit rund 20 Jahren durch die industrialisierte Weltlandwirtschaft problemlos 12 Milliarden Menschen ernährt werden. Dennoch starb in den letzten 20 Jahren und weiterhin alle drei bis fünf Sekunden ein Kind an Hunger oder dessen Folgen. Das sind 20 bis 50 Tausend Kinder täglich!

Kommen wir nun vielmehr zum faktischen (weltweiten) Geburtenrückgang und zur „überalterten“ Gesellschaft. Beides ist in der jüngeren Geschichte Europas keineswegs ein neues Phänomen. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, der sogenannten „Industriellen Revolution“ und der Eskalation der Schule(n) und Erziehung, begannen die Geburten in vielen Teilen des Kontinents zu sinken. Während vor allem im 20. Jahrhundert die durchschnittliche Lebenserwartung gestiegen und die Kindersterblichkeit stark gesunken ist!

Von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis etwa dem Ende der 1970er Jahre sank zuerst in den industrialisierten und „westlichen“ Ländern historisch erstmalig die Kindersterblichkeit auf ein Minimum von 3 bis 5 Prozent. Jahrtausendelang bis ins frühe 20. Jahrhundert hinein starben rund ein Drittel der Kinder, bevor sie das Erwachsenenalter erreicht hatten an einer Mischung aus Unterernährung und Krankheit. (2)

Vom 19. Jahrhundert bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es daher tatsächlich in der Geschichte der Menschheit erstmals einen Zuwachs, den man als „Bevölkerungsexplosion“ bezeichnen kann. Zudem stieg vom 19. Jahrhundert an die durchschnittliche Lebenserwartung. Dass wir aber (weltweit) immer zahlreicher und vor allem auch immer älter werden, ist nichts als ein ständig weiter produzierter Mythos des Westens, an dem unterschiedlichste Interessen hängen. (3)

Die eine Seite ist also die Industrialisierung der Landwirtschaft und die effizientere Versorgung mit Nahrungsmitteln (in vielen Teilen der Welt). Hauptverantwortlich für die starke Zunahme der Weltbevölkerung vom 19. Jahrhundert an ist, dass die Kindersterblichkeit von durchschnittlich 20 bis 25 Prozent bis zur zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf weltweit unter 5 Prozent und in vielen Ländern unter 3 Prozent sank! Die Kindersterblichkeit kann naturgemäß nicht unter 1 Prozent sinken, daher wird die Weltbevölkerung auch nicht mehr weiter steigen. Dazu müsste, vorausgesetzt die Kindersterblichkeit bliebe so konstant niedrig, was auch nicht in Stein gemeißelt ist, weltweit die Anzahl der Kinder pro Frau auf zumindest 4 steigen. Das ist derzeit wahrlich utopisch. Im Gegenteil. Ab etwa 2050 wird die Anzahl der Weltbevölkerung erstmals seit über 200 Jahren stark sinken. Auch ohne Naturkatastrophen und Kriege.

Die Ursachen für den starken Rückgang der Kindersterblichkeit waren unter anderem bessere und ausreichend Ernährung (für Familien), breitere medizinische Versorgung und wissenschaftliche Erkenntnisse, zum Beispiel Blutgruppenunverträglichkeit, und vor allem auch die enorme Verbesserung der hygienischen Bedingungen für alle Gesellschaftsschichten. Kurz: die Zunahme des Wohlstandes für jeden! In diesem genannten Zeitraum stiegen aber keineswegs in den „westlichen“ und industrialisierten Ländern (und auch nicht weltweit) die Geburtenzahlen kontinuierlich an, wie das von politischen Institutionen und auch (alternativen) Medienberichten immer wieder vermittelt wird.

Die Erzählung von der Überbevölkerung ist erstaunlicherweise der einzige Mythos (!), der periodisch wiederkehrend ist, und sich nicht nur in öffentlich-rechtlichen, sondern auch in den sogenannten alternativen Medien großer Beliebtheit erfreut. Mit Ironie: Es gibt eine „Verschwörungstheorie“, an die in den USA und Europa (fast) alle glauben.

Wirklich erstaunlich daran ist, dass seit Jahrzehnten kaum etwas besser historisch und behördlich/amtlich dokumentiert ist, wie die Geburten- und Bevölkerungsentwicklung, und das weltweit! Die Erklärung hierfür und das Gefährliche daran: Es wird im Westen seit gut hundert Jahren immer wieder und breit von der Bevölkerungsentwicklung (Zunahme) und nicht von den faktischen Geburtenzahlen gesprochen. Ganz selten werden diese zwei Zahlengruppen und Entwicklungen in Relation gesetzt und vor allem ihre tiefer liegenden Ursachen benannt!

Beispielsweise sanken von der Jahrhundertwende an bis 1933 die Geburtenzahlen in Deutschland und erstmals in der Menschheitsgeschichte von durchschnittlich knapp über vier Kindern auf 1,8 Kinder pro Frau. Was man damals durchaus feststellte, als „bedrohlich“ empfand und in weiterer Folge politisch nicht nur von den Nationalsozialisten instrumentalisiert wurde. Bei derzeitiger ideologischer Ausrichtung der Politik in vielen Teilen Europas und wie die medialen „Debatten“ — oft in Sachunkenntnis — geführt werden, ist zu befürchten: Die Themenfelder Familie, Elternschaft und Geburten (samt „Bildung“) werden weiterhin, wie schon seit ein paar Jahrhunderten, ausschließlich durch „ideologische Brillen“ betrachtet.

Dass in Europa die Geburtenzahlen zwischen den Mitte 1950er und Mitte 1970er Jahren kurzfristig kräftig nach oben stiegen („Babyboomer-Jahre“) hat meines Erachtens einen Hauptgrund: In nahezu allen Gesellschaftsgruppen machte sich Hoffnung breit. Die Mehrheit der Menschen glaubte wieder an eine bessere Welt, an eine lebenswertere Zukunft.

Last but not least: In diesem Zeitraum gab es noch nicht flächendeckend und beinahe kostenlos Verhütungsmittel und zumindest in den westlichen Ländern die für fast jede Frau mögliche medizinische Abtreibung. Die Geschichte der Menschheit zeigt wiederholt: Was der Mensch als Zugewinn seiner persönlichen Freiheit empfindet, lässt er sich auch (zumeist) nicht mehr nehmen. Und schließlich wurde in den 1950er bis 1970er Jahren in Europa noch nicht die völlige Entrechtung und Bevormundung von Eltern praktiziert. Die ist auch wenig geeignet, die Geburtenzahlen zu erhöhen.

Mit dem Mythos, „früher“ seien bei der Geburt so viele Kinder verstorben, rissen Ärzte und Mediziner in den USA und Europa — von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an — vor allem die Geburt des Menschenkindes an sich. Dieser Mythos wurde aus Unkenntnis historischer Tatsachen, enormer Fortschrittsgläubigkeit, Konkurrenzdenken und sonstigen Absichten geboren. Mit Hilfe der Medien wurde dieser Mythos ebenso in Unwissenheit rasch und weltweit verbreitet.

Von den 1950er bis 1980er Jahren wurden erstmals in der Geschichte nahezu alle Frauen dazu gebracht, ihr Kind „sicher“ in einem Krankenhaus zur Welt zu bringen. Zuerst in den USA, dann Europa und schließlich dem Rest der Welt. Seit Ende der 1980er Jahre ist die Situation weltweit vollkommen erstarrt. In den USA und Europa (von den skandinavischen Ländern abgesehen) und in allen in dieser Hinsicht europäisierten oder „hochentwickelten“ Ländern liegt die Kaiserschnittrate konstant bei zumindest 30 bis 35 Prozent! Und das, obwohl der medizintechnische und technologische „Fortschritt“ in diesem Zeitraum nochmals enorm gestiegen ist. Was auch zeigt, dass „Linear Innovations“ die Lebensbedingungen der Menschheit nicht mehr verbessern.

Die Anzahl der Hausgeburten ist in den „europäischen“ Ländern (Skandinavien ausgenommen) seit Ende der 1980er Jahre ebenso konstant (niedrig), und liegt bei etwa 2 Prozent. Dieses Beispiel zeigt auch, welche Macht ein Mythos hat, und wie der heute durch mediale Berichterstattung ständig verlängert werden kann — wenn auch noch rein ökonomische Interessen hinzukommen. Zwischenzeitlich ist das Kind auch Ware, mit der ganze Berufsgruppen nicht nur Geld verdienen, sondern auch ihr Einkommen sichern. Pädagogen, Ärzte, Psychologen, Beamte, et cetera werden für ihre „Bemühungen“ und Arbeit mit „fremden“ Kindern bezahlt, nicht die Eltern für die mit ihren eigenen.

Was bei dem falschen und künstlich aufrecht erhaltenen Mythos — früher seien so viele Kinder bei der Geburt verstorben — beachtlich ist, ist folgende faktische Tatsache: Im 19. Jahrhundert bis zu den 1960er Jahren sank die Kindersterblichkeit von zuvor etwa 20 bis 25 Prozent auf unter 5 Prozent. In diesem Zeitraum kamen aber 90 Prozent aller Geburten in Europa weiter vorrangig per Hebamme und Hausgeburt zur Welt. Also können „früher“ gar nicht „viele“ Kinder bei der Geburt verstorben sein.

Aus der Neuzeit gibt es zahlreiche historische Quellen, die diesen Sachverhalt (Mythos) schon seit Jahrzehnten widerlegt haben. Es gibt aber auch aus dem Mittelalter Quellen. Eine ist hierfür besonders interessant, zumal die Kindersterblichkeit im Mittelalter vermutlich die höchste in der Geschichte der Menschheit war. Sie lag, wie schon erwähnt, bei durchschnittlich 30 Prozent, zeitweilig doppelt so hoch.

Die englische Königin Eleonore von Kastilien brachte in ihrem Wunsch nach einem männlichen Thronfolger zwischen 1255 und 1284 16 Kinder zur Welt. Darüber wurde auch Buch geführt. Nur ein Kind verstarb bei der Geburt! (Die 1255 geborene Tochter.) Man kann davon ausgehen, dass der Königin Eleonore die besten Hebammen, Ärzte und medizinische Versorgung dieser Zeit zur Verfügung standen. Soweit das heute beurteilt werden kann, waren Eleonore und ihr Mann Edward gesund und hatten keine gefährlichen Erbkrankheiten. Dennoch starben 10 von 16 Kindern (also 62 Prozent) noch in der Kindheit, nur sechs erreichten das elfte Lebensjahr, und davon wurden ganze drei (19 Prozent) 40 oder älter.

Es ist möglich, dass Eleonore sogar öfter schwanger wurde und Fehlgeburten erlitt, darüber gibt es aber keine Aufzeichnungen. Jedenfalls verstarb von 16 Kindern nur eines bei der Geburt. Wohlgemerkt in einer Zeit, in der die Kindersterblichkeit am höchsten war. Pikantes Detail am Schluss: Das 16. Kind und der ersehnte männliche Thronfolger Edward II. wurde im Alter von 43 Jahren von seiner Frau Isabella ermordet. (4)

Die natürliche „Hausgeburt“ war zu allen Zeiten — und ist es auch heute noch — das absolut geringste „Risiko“ für Mutter und Kind. Der Mythos, „Früher seien so viele Kinder bei der Geburt verstorben“, zeigt auch die Macht kultureller und schulischer „Erziehung und Bildung“. Dieser Mythos findet sich nach wie vor in Schulbüchern bis hin zu Universitäten. Die Inhalte von staatlichen Schulbüchern werden ja nicht von Elternverbänden oder unabhängigen internationalen Forschern verschiedenster Disziplinen festgelegt. (Warum eigentlich?) Entscheidender noch: Darüber, wie viele Kinder und Frauen in den „medizinischen Reservaten“ (Krankenhäuser) dieser Welt bei der Geburt versterben, wird nie berichtet. Führen denn Krankenhäuser keine Aufzeichnungen darüber? Wenn nicht, wieso fordern Politiker, denen angeblich die „demographische Entwicklung“ Sorge bereitet, das nicht ein?

Was also in den letzten Jahrzehnten lediglich gewachsen ist, ist das „Wirtschaftswachstum“ und die Armut (in einigen Ländern mehr, in anderen weniger), die Anzahl der Milliardäre, der Müll, der Konsum, die Großstädte und exorbitant die „Megacitys“. Durch (vereinfacht) Zuzug von land- und kleinstädtischer Bevölkerung. In den meisten dieser Städte nimmt aber die Gruppe der Kinder gegenüber den anderen Personengruppen kontinuierlich ab. Sie finden sich zahlreich samt einem Teil ihrer Familien in den Beton- und Slum-Gürteln wieder, die diese Megacitys umschließen. Die Lebenserwartung und Zukunftsprognose dieser Kinder ist derzeit eher düster. Davon einmal abgesehen: ob Millionenstädte ein optimaler „Entwicklungsraum“ für das Menschenkind sind, ist mehr als fraglich. (5)

Nehmen wir einmal Shanghai, ein „Symbol“ unserer globalisierten Welt und ehemals PISA-Wunderstadt. Seit 2015 weist Shanghai mit etwa 0,7 Kindern pro Frau die niedrigste Geburtenrate weltweit auf. Eine ähnliche Entwicklung gilt für weite Teile Asiens. Beim derzeitigen Stand (Entwicklung der letzten etwa 30 Jahre!) schrumpft China bis 2100 auf 500 Millionen Einwohner. Es wird sich halbieren. (6)

Ähnlich die Entwicklung in den USA und in Europa. Bei der demographischen Entwicklung der letzten Jahrzehnte wird es dem „weißen Mann und der weißen Frau“ ähnlich ergehen. Viele Sapiens in Europa bekommen auf Grund des noch geheiligten Individualismus, dem „Diktat der Arbeit“, der „Bastard-Ökonomie“ (Gabor Steingart), der „Total-Beschulung“ und des Konsumismus kaum mehr Kinder. Jedenfalls wird die Reproduktionsrate schon lange (seit drei Jahrzehnten!) nicht mehr erreicht und (teilweise) durch Migration ausgeglichen. Ein Problem, das inzwischen mehr als die Hälfte der EU 28 Staaten miteinander teilen. Die Gesamtfruchtbarkeitsrate (EU 28) liegt seit Jahren zwischen 1,5 und 1.6 Kinder pro Frau und jedenfalls weit unter der sogenannten Reproduktions- oder Selbsterhaltungsrate, die bei mindestens 2,1 Kindern pro Frau liegt.

In den 1950er- und 1960er-Jahren lag die Geburtenziffer in Europa noch bei 2,66. Zwischen 1975 und 1980 sank sie auf 1,98 und ist danach kontinuierlich weiter gefallen. Kurz: Die von Henry Kissinger 1974 injizierte UN-Bevölkerungskonferenz wurde in allererster Linie für Europa sprichwörtlich „ein Schuss nach hinten“.

Unsere Vorfahren anderer „Hochkulturen“, denen auch die Kinder abhandenkamen, wie zum Beispiel den „alten Griechen“, konnten auch schon sehr gut Geschichten erzählen. Sie wussten um die Macht von Bildern, zum Beispiel Götterstatuen, verfügten aber noch nicht über Medien und Luxusgüter, die sie ins Bild setzen und in andere Länder senden konnten. Also starben sie aus. Worüber CNN und Co fast nie berichten, sind so faktische Tatsachen, dass seit Jahren 2,5 Millionen Kinder in den USA obdachlos sind und bereits seit über zehn Jahren jedes zweite Kind(!) in vielen Teilen Europas zumindest eine chronische Krankheit aufweist! Ein erschütterndes Novum in der bisherigen Geschichte der Menschheit. Dass wir immer älter, (weltweit) immer zahlreicher, immer gesünder und intelligenter werden, ist nichts als ein (spät-neuzeitlicher) Mythos.

Viel zu wenig wird nicht nur über die Konsequenzen der Kinderarmut, sondern auch die der (stark) überalterten Gesellschaft gesprochen, auch für die Bevölkerungsgruppe der sogenannten Kinderlosen. Dass in Japan seit vielen Jahren mehr Geld für Senioren- als für Babywindeln ausgegeben wird, kann wer will noch mit Humor nehmen. Dass — wie auch schon in Deutschland — zahlreiche Pensionäre, die ein Leben lang mitunter hart gearbeitet und Steuern gezahlt haben, im Alter zu Müll-Sammlern werden, ist dann schon weniger lustig. In einer Kultur ohne gesundem Familienleben (intimen Gemeinschaften) und strikter Auslagerung von sozialen (und ursprünglich familiären) Aufgaben an staatliche Institutionen, gebiert Kinderarmut auch Altersarmut. Bis auf Afrika, dem zweitgrößten Kontinent in Fläche und Einwohnerzahl, sinken die Geburtenzahlen seit mindestens 30 Jahren weltweit und kontinuierlich.

Die Geburtenrate weltweit liegt derzeit bei etwa 2,4 Kinder pro Frau und wird im Wesentlichen nur durch Afrika mit einer Geburtenzahl von (noch) etwa 4,5 Kinder pro Frau gehalten. Mitte der 1970er Jahre lag die Weltgeburtenrate bei 4,7 Kindern pro Frau. In den letzten 35 Jahren haben sich also die Geburten weltweit halbiert! Gleichzeitig baut unser westlicher „Wohlstand“ seit spätestens dem Zeitalter der sogenannten Kolonisation auf der Ausbeutung Afrikas (und nicht nur diesem Kontinent) auf. In dem Dokumentar-Film „Population Boom“ findet sich folgendes Statement: Die Reichen werden aussterben und die Ärmsten werden überleben.

Wenn es in der Geschichte der Menschheit einen Fortschritt gab, der ausnahmslos allen Menschen und Kulturen dieser Welt diente, ist es die dauerhafte und beeindruckende Reduktion der Kindersterblichkeit auf unter 3 Prozent. Diese Ehre gebührt dem Europäer. Daran hatten aber nicht nur Mediziner ihren Anteil.

Das Thema Kinderlosigkeit führt uns schließlich noch zur zunehmenden Unfruchtbarkeit des „westlich“ lebenden und denkenden Menschen. Während immer mehr Menschen keine Kinder mehr in ihrer „Lebensplanung“ wünschen, nimmt kontinuierlich die Zahl derer zu, die keine bekommen können. Seit Jahrzehnten nimmt weltweit in vielen „hochentwickelten“ Ländern die Qualität der männlichen Spermien wie auch die Fruchtbarkeit der Frauen ab. Zudem wurde auch wegen „Beruf und Karriere“ der Kinderwunsch der Frauen oft auf über 35 Jahre verschoben. Die „biologische Uhr“ tickt aber anders. Ab etwa dem 35. Lebensjahr nimmt die Qualität der Eizellen kontinuierlich ab. Oftmals sind Frauen schon unter 35 Jahren nicht mehr fruchtbar.

Keine Sorge! Es gibt die Wissenschaft, die Technik, die Medizin, Ärzte und weltweit bereits etwa vier bis fünf Millionen IVF-Babys (Invitro Fertilisation — künstliche Befruchtung). Über das, was da seit langem weltweit im „Stillen“ und routinemäßig praktiziert wird, gibt es einen beklemmenden Dokumentarfilm: „Future Baby“. Eine Journalistin schreibt im STANDARD:

„‚Future Baby’ verhandelt das Recht auf Elternschaft ‚um jeden Preis’ bei dem Kinderrechte leider auf der Strecke bleiben, Auswahl-Verfahren für Eizellenspenderinnen, die an Castings erinnern, Samenbanken, die Spendersamen von bereits verstorbenen Samenspendern horten, Leihmütter, die ausgebeutet werden, Sex-Selektion und Baby-Engineering.“ (7)

„Kinderlosigkeit hat immer schon schmutzige Geschäfte mit sich gezogen“, sagt die Regisseurin Maria Arlamovsky in einem Interview mit dem KURIER.

„Geht es nach den Wissenschaftlern, wie dem Stanford-Professor Hank Greely, werden Kinder künftig ohnehin nur noch im Labor gezeugt und nach Haar- und Augenfarbe sowie nach genetischen Krankheitsrisiken selektiert. (…) Es wird nicht geforscht, warum wir immer unfruchtbarer werden, warum die Spermienqualität immer mehr abnimmt. Stattdessen forscht man, wie das genetisch fremd befruchtete Ei besser in den Uterus einer Leihmutter eingeklebt werden kann.“ (8)

Es gibt aber noch einen weiteren Aspekt:

„Heute leihen sich Paare aus den reichen Ländern die Körper von Frauen aus armen Ländern, um künstlich befruchtete Eizellen zu Kindern austragen zu lassen oder — bei gleichgeschlechtlichen Paaren — sich gleich komplett welche anfertigen zu lassen. Es ist erstaunlich, dass im feministischen Diskurs anhaltend und mit Recht Zwangsprostitution skandalisiert wird, aber was ist es eigentlich anderes, wenn Menschen als Leihmütter gekauft und gebraucht werden? Die indische Leihmutterbranche kommt heute auf einen Umsatz von zwei Milliarden Euro jährlich. ‚350 Fruchtbarkeitskliniken haben rund 25.000 Leihmütter im Angebot.‘ Vom “Sharen” von Organen wie einer Niere, die arme Menschen verkaufen, um die Gesundheit eines reicheren zu verbessern, gar nicht zu reden. Man hört sogar von gekauften Herzen; dafür muss allerdings jemand umgebracht werden. Daher liegt der Preis für ein Herz auch etwa dreimal so hoch wie der für eine Niere (man sagt bei etwa 75.000 Euro).“ (9)

Im Interesse einer menschlicheren und lebenswerteren Zukunft sollten wir der (Schul-) Medizin, Genetikern, den Ärzten und dem „Kapital“ nicht weiterhin alleinig Schwangerschaft und Geburt überlassen.

Zurück in die 1970er-Jahre, in die USA: Teilen der Finanz- und Politelite gelingt es erstmals in der Menschheitsgeschichte die vor allem restliche „westliche“ Welt zum Objekt der Angst (vor der „Überbevölkerung“) zu machen.

An der oben angesprochenen ersten UN-Weltbevölkerungskonferenz, an der rund 140 Regierungen teilnahmen, ist die USA für die Fraktion der „Industrieländer“ wortführend. Sie vertreten (vereinfacht) eine neo-malthusianische Position, wonach Armut als ein durch „zu viele Kinder“ selbstverschuldetes Hindernis einer Entwicklung betrachtet wird und eine Dezimierung der Armen statt gerechtere ökonomische Verhältnisse gefordert werden.

Neben den südlichen und jedenfalls „ärmeren“ Ländern stellt sich bei dieser Weltbevölkerungskonferenz (1974) vor allem ein und durchaus wohlhabendes Land entschieden gegen die Intention der USA: Schweden. Es ist auch jenes Land und eines der wenigen Europas, dass in den letzten 40 Jahren das Absacken der Geburtenzahlen unter die notwendige Reproduktionszahl am beharrlichsten verhindern konnte. Und das ohne übermäßige Migration als demographische Kompensation.

Frühjahr 2020. Nach einigen weiteren und letztlich gescheiterten Versuchen mancher Polit- und Finanzeliten der USA, vor allem Europa zum Objekt einer weiteren totalen und umfassenden Angst-Psychose zu machen (wie beispielsweise den „Krieg gegen den Terror“), gelingt den USA, genauer der WHO und in erster Linie Bill Gates mit seiner Bill & Melinda Gates Foundation und mit den von ihnen „geförderten“ Institutionen und Personen nach den 1970er-Jahren endgültig ein weiterer „Durchbruch“: Der Multimilliardär Bill Gates, zweitreichster Mensch dieses Planeten (rund 90 Milliarden Privatvermögen) und ehemals IT-Experte, der schon mit Computerviren gescheitert ist (haben andere für ihn erledigt), darf am 12. April 2020 in den ARD-Tagesthemen Deutschland und dem Rest der Welt in einem unbezahlten Werbeauftritt (hier verkürzt) erklären: Die Corona-Pandemie sei die größte Gefahr für die Menschheit seit Menschengedenken und der Homo sapiens sei nur zu retten, indem 7 Milliarden Menschen durch ihn bzw. seine börsenorientierten Pharmafirmen (er spricht von „wir“) geimpft werden? (10)

Ein Virologe, Christian Drosten von der Berliner Charité, die ebenso von Gates und seiner Stiftung finanziell unterstützt wurde (2019 und 2020 mit insgesamt 300.000 Dollar), darf wochenlang als einziger Virologe Deutschlands in ausnahmslos allen „Mainstreammedien“ den Virus und die Pandemie „erklären“. Stimmen anderer hochangesehener europäischer Ärzte, Virologen und Wissenschaftler werden nicht nur ignoriert, sondern regelrecht geächtet. Diese Gleichschaltung gab es seit dem Nationalsozialismus und Stalinismus in Europa nicht mehr!

Das Robert-Koch-Institut (im November 2019 von der Gates-Stiftung mit 250.000 Dollar „unterstützt“, Christian Drosten, Bill Gates, die Kanzlerin Angela Merkel – und nahezu alle Printmedien und Kanzler einiger anderer europäischen Staaten erklären ihrer Bevölkerung im Wesentlichen: Erst wenn es einen Impfstoff gegen Covid-19 gibt, wird es wieder die „alte Normalität“, sprich die Wiedereinsetzung aller Menschen- und Bürgerrechte geben.

Soweit so „gut“ und das alles ist mittlerweile tausendfach kommentiert.

Bei all dem, was sich weltweit in den letzten Monaten im Namen der Corona-Pandemie auch an Irrationalem, Surrealem und Unverhältnismäßigem ereignet hat („Lockdown“, Ausschaltung weitgehend aller Verfassungs- und Bürgerrechte, etc.), gibt es ein signifikantes Detail: Wieder einmal widersetzt sich ein Land wie kein zweites so konsequent dem großen und über Jahre durch die WHO und die Bill & Melinda Gates Foundation vorbereiteten Pandemieszenarien samt Lockdown: Schweden.

Auch wenn man vor allem in einigen deutschen Medien (noch) nicht müde wird zu betonen, Schweden habe deutlich mehr „Corona-Tote“ als jene Länder, die den Lockdown und die weitgehende Aussetzung von Verfassungs- und Bürgerrechten vorgenommen haben (was so nicht richtig ist), so möchte ich als Historiker abschließend und mahnend äußern:

  1. Die jüngere Menschheitsgeschichte zeigt eindeutig und wiederholt: Die Wahrheit lässt sich auf Dauer nicht aufhalten. Es gibt kein Massengrab, das – sei es auch Jahrzehnte später – nicht doch noch ausgehoben wurde.
  2. Das seit Monaten „Erbsen-zählen“ von Corona-Toten und das weltweite mediale und tägliche Corona-Tote-Ranking, ist meines Erachtens der größte kollektive Zynismus der bisherigen Menschengeschichte. Die tagtäglich zu zehn-, hundert- oder tausendfach höheren Todesopfer anderer Personengruppen, das tagtägliche Leid und Sterben von Millionen Menschen monatelang vollständig und bewusst zu ignorieren, um im kollektiven Bewusstsein ein neues Angst- und Horrorszenario (Covid-19 ist die neue Menschheitsgefahr) zu installieren, ist ungeheuerlicher Zynismus gegenüber anderem und deutlich größerem menschlichen und auch gesundheitlichen Leid.
    Die beispielsweise am 6. März 2020 vom „Chefvirologen“ Christian Drosten alleine für Deutschland prophezeiten 278.000 Corona-Tote haben sich weder in Deutschland noch in den Ländern bewahrheitet, und auch nicht (!) in jenen Ländern, die keine „Schutzmaßnahmen“ wie Lockdown und Einschränkung von Verfassungs- und Bürgerrechten vorgenommen haben. – Wie Schweden und beispielsweise auch Weißrussland. (11)
  3. Es gibt durch die „Schutzmaßnahmen“ gegen Corona wie Lockdown, etc. einzig allein und wieder einmal folgende Gewinner: Jeff Bezos (Amazon), Bill Gates (Microsoft), Warren Buffet und Co. Amerikas ultrareiche Elite hat während des „Lockdowns“ alleine in 23 Tagen 282 Milliarden Dollar angehäuft! Die US-Milliardäre haben – auch durch den Lockdown in Europa (!) – in den vergangenen Corona-Pandemie-Wochen mehr Vermögen angehäuft als das, was sie bis 1980 besaßen. (12) Während gleichzeitig weltweit Millionen Menschen durch den „Lockdown“ zu Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit gezwungen wurden.
  4. Ich empfehle speziell in Europa sofort das tägliche Corona-Tote-Ranking, die „neue Normalität“, sämtliche Einschränkungen von Verfassungs- und Bürgerrechten und vor allem die Maskenpflicht zu beenden. Wieso wurde die in vielen Staaten Europas überhaupt eingeführt, wo doch die WHO selbst von 2009 an immer wieder zur Eindämmung von Pandemien geraten hat, auf eine allgemeine Maskenpflicht der Bevölkerung zu verzichten (weil gesundheitsschädlich)?
  5. Aus historischer Sicht empfehle ich für viele Jahre einen politisch/ideologischen Mindestabstand zu den „Eliten“ der USA von deutlicher mehr als 1,5 Meter. Vor allem zu ihren wiederkehrenden dystopisch/pathologischen Weltbedrohungsszenarien. Die mögen kinotauglich sein, sind aber zur Erhaltung von breitem Wohlstand und sozialen Frieden gänzlich ungeeignet. Vor allem werden diese in immer kürzeren Perioden (künstlich) inszenierten Weltbedrohungsszenarien mit Sicherheit die Geburtenziffern, speziell in Europa, weiter senken.
    Schweden hat 1974 bei der UN-Weltbevölkerungskonferenz unter dem großen internationalen Druck, vor allem den durch die USA („drohende Überbevölkerung“) standgehalten und auf Jahrzehnte recht behalten!
    2020 hat Schweden bei noch größerem internationalen und historisch beispiellosem auch medialen Druck wieder den gesunden Menschenverstand walten lassen und nicht im Namen eines (in seiner Auswirkung) grippeähnlichem Virus die Verfassungs- und Bürgerrechte ausgesetzt, keinen Lockdown (auf Strafandrohung) durchgesetzt und seine eigene Bevölkerung und seine Kinder vor allem nicht traumatisiert. Diesem Land mit seinen rund 10,5 Millionen Einwohnern gebührt der diesjährige Friedensnobelpreis!

Quellen und Anmerkungen:

(1) Ausführlicher zum Thema „Überbevölkerung“ siehe (unter anderem): POPULATION BOOM. 7 Milliarden Überbevölkerung? WER VON UNS IST ZUVIEL? R: Werner Boote, Österreich, 2013

(2) Wissenschaftler vermuten, dass von den Jäger-und-Sammler-Gemeinschaften bis weit in die Neuzeit hinein etwa 20-27 Prozent der Kinder das erste Lebensjahr nicht erreichten. Bis zum 14. Lebensjahr könnten zeitweilig bis zu knapp 50 Prozent der Kinder verstorben sein. Forscher vermuten, dass die Kindersterblichkeit im Mittelalter am höchsten war. Bis zum Erreichen des 14. Lebensjahrs dürfte phasenweise jedes zweite Kind gestorben sein. Unsere vorausgegangenen „Hochkulturen“ (römische/griechische Antike) hatten also unter anderem das gravierende Problem einer damals noch „natürlich“ hohen Kindersterblichkeit von vermutlich 20 bis 30 Prozent, während gleichzeitig aus „ideologischen“ Gründen (Denk- und Lebensweisen) ein starker Geburtenrückgang über Jahrzehnte einherging. Ausführlicher dazu: Michael Hüter, Kindheit 6.7, Edition Liberi & Mundo, 2018

(3) Profiteure an der Entwicklung, das Leben um jeden Preis so lange wie möglich zu verlängern, sind vor allem die Medizin, technologische Unternehmen und die Pharmaindustrie. Den Großteil der Kosten trägt der Staat. Da Steuern nicht ohne Ende erhöhbar sind, steigt die Staatsverschuldung kontinuierlich. Was in allen „Industrienationen“ und „westlichen“ Staaten konsequent verdrängt wird. Exemplarisches Beispiel hierfür ist Japan: Dort ist seit sehr langer Zeit, aus unterschiedlichsten Gründen, die durchschnittliche Lebenserwartung so hoch und sind die Geburten seit Jahrzehnten(!) so gering, wie in keinem anderen Land. In den letzten Jahrzehnten wurde der „Club der 100-Jährigen“ zwar marginal größer, aber mit 110 bis 115 Jahren Höchstalter ist auch dort Schluss. (Eine der ältesten Menschen der Welt ist (2015) eine Frau. Die Französin Jeanne Calmerht fuhr noch als 100-Jährige Fahrrad und rauchte bis zu ihrem 119. Lebensjahr.)
In Japan sind seit Jahrzehnten nicht nur die Geburten so gering wie in kaum einem anderen Land, sondern auch die Staatsverschuldung so hoch wie in keiner anderen „führenden Industrienation“. 2016 war Japan mit 230 Prozent seiner Wirtschaftsleistung verschuldet, das seit Jahren de facto insolvente Griechenland mit 170 Prozent und beispielsweise die USA mit 100 Prozent. Alle „führenden Industrienationen“, auch Deutschland und Österreich, steuern also nicht nur auf eine demographische Implosion zu, sondern haben noch ein paar Dinge gemein. Unter anderem die konsequente (frühe) Beschulung und „Erziehung“ aller Kinder und eine konsequente rein ökonomische Ausrichtung der gesamten Gesellschaft. — Die Familien und Kinder werden nicht mehr geschützt und gesondert umsorgt, sondern sind den gleichen Leistungsprinzipien wie der Ökonomie unterworfen. Sie alle haben auch vergessen den Blick darauf zu legen, wie die großen Pioniere auch der Industriellen Revolution (Erfinder, Techniker, Wissenschaftler, etc.) sozialisiert wurden. — Nämlich zuerst einmal ausgiebig familiär und im „wirklichen Leben“! Siehe auch: Michael Hüter, Kindheit 6.7, 2018.

(4) Michael Prestwich, Edward I, Berkley: University of California Press, 1988

(5) Neben den zahlreichen Medienberichten über das Leben von Kindern (und Familien) in Slums gibt es einen mehr als sehenswerten Dokumentarfilm: SOMETHING BETTER TO COME, R: Hanna Polak, Dänemark/Polen, 2014. Der Film erhielt mehrere internationale Auszeichnungen und beschreibt das Leben des russischen Mädchens Yula, das mit ihrer Familie auf der größten Müllhalde Europas vor den Toren Moskaus lebt. — Nur 13 Meilen vom Kreml entfernt. Die Regisseurin begleitet 14 Jahre(!) das „Müllhalden-Mädchen“ Yula. „Eine mit großer Behutsamkeit erzählte Hymne an die Menschenwürde und die unausrottbare Sehnsucht nach persönlichen Glück.“ (Anne Thomé) Bedingungsloses Grundeinkommen weltweit für jeden Menschen von Geburt an, ist eine persönliche Antwort von mir auf diesen bemerkenswerten Film.

(6) Die Bevölkerungszunahme Chinas (Geburtenzahlen) erreicht Mitte der 1960er Jahre ihren bisherigen historischen Höhepunkt mit 6,16 Kinder pro Frau. Trotz intensiver staatlicher Intervention (Geburtenkontrolle, „Ein-Kind-Politik“) sinkt die Geburtenrate bis Mitte der 1980er Jahre „nur“ auf 2,8 Kinder pro Frau. Als sich China Ende der 1980er Jahre zunehmend der „kapitalistischen Welt“ und im Weiteren dem „ungezügelten“ Kapitalismus öffnet, sinken die Geburtenzahlen auf den historischen Tiefstand von 1,51 Kind pro Frau im Jahre 2001. Diese Rate bleibt für etwa ein Jahrzehnt stabil. Ab 2006/2009 nimmt China vermehrt und konsequent an PISA teil. Bildungs- und Leistungsdruck wird, wie schon ausgeführt, zum nationalen Heiligtum und salopp gesagt, zum „Volkssport“. — Seit ein paar Jahren sinken die Geburtenzahlen in vielen Teilen Chinas nun unter den (Mindest-) Reproduktions-Index 1,5 Kinder pro Frau. Das „Phänomen“ scheint so bedrohlich, dass die Politik Chinas 2015 das „offizielle Ende“ der Ein-Kind-Politik und eine „Zwei-Kind-Politik” ankündigt. Was so viel heißt, Eltern „dürfen“ zwei Kinder haben. Die Geburten werden aber trotzdem nicht (signifikant) steigen, nur weil dies nun politisch gewünscht oder gewollt ist. (Siehe Deutschland oder Japan) Man kann es vereinfacht so sagen: Richtet sich ein Land politisch und gesellschaftlich ausschließlich oder vorrangig auf eine „totale Ökonomisierung“ (Industrialisierung) und eine „totale (Leistungs- und Disziplin-) Schulkultur“ aus, ist das gegenwärtig eine der effizientesten „Maßnahmen“ zur Geburtenreduktion. — Auf 0,7 bis 1,5 Kinder pro Frau.

(7) Mia Eidlhuber in: DER STANDARD, Die Zukunft der Babys, das Ende der Welt, 20. März 2016

(8) In: KURIER, Alptraum Wunschbaby — Die Geschäfte mit dem Kinderwunsch, 16. April 2016

(9) Harald Welzer, Die smarte Diktatur. Der Angriff auf unsere Freiheit, Fischer Verlag, 2016

(10) Das Interview, das der ARD am 12. April 2020 mit Bill Gates im Rahmen der Tagesthemen geführt hat, ist in der ARD-Mediathek wie auch auf YouTube abrufbar.

(11) In: BZ, Arzt hält 278.000 Corona-Tote in Deutschland für möglich, 6. März 2020

(12) Ausführlich dazu im aktuellen Bericht Billionäre Bonanza 2020, publiziert vom Institute for Policy Studies, vom 23. April 2020

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Danke an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Bildquelle: Di Rawpixel.com / shutterstock

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