KenFM im Gespräch mit: Mirko Hannemann (Batterie-Pionier) (Podcast)

Hört man sich im eigenen Bekanntenkreis zum Thema Elektromobilität um, ist der Tenor recht einhellig: Vorstellbar ist ein Umstieg vom Verbrennungs- zum Elektromotor allemal, allerdings erst dann, wenn die Technik wirklich ausgereift ist. Doch wer bestimmt eigentlich, wann eine Technik ausgereift ist? Was wäre, wenn die Technik so fortgeschritten wäre, dass schon heute die grundlegenden Kundenbedürfnisse befriedigt würden? Wie zum Beispiel eine Akkureichweite von mehr als 500 Kilometern. Geht das oder geht das nicht?

Mirko Hannemann, ex-Chef von Colibri Energy, hat bereits vor acht Jahren gezeigt, was möglich wäre. Damals, im Oktober 2010, legte er, mit einem zum Elektroauto umgebauten Audi A2, die ca. 600 Kilometer lange Strecke zwischen München und Berlin zurück, ohne dabei einen einzigen Ladestopp einzulegen. Eine Sensation. Hannemann und seine Mitarbeiter hatten der Welt demonstriert, zu welchen Leistungen Stromspeicher imstande sind. Es wirkte wie der Startschuss in ein neues Zeitalter.

Acht Jahre später ist die Realität eine andere. Autos mit Verbrennungsmotoren dominieren nach wie vor das Straßenbild. Der Anteil an Elektroautos liegt hierzulande immer noch weit unter fünf Prozent. Wie kann das sein? Im Gespräch mit KenFM legt Mirko Hannemann dar, wie er die letzten Jahre nach der Rekordfahrt erlebt hat. In verständlicher Weise erklärt der Batterie-Pionier, was einen Stromspeicher ausmacht und wozu sie heute in der Lage sind.  Er spricht über die deutsche „Innovationsangst“ und die daraus resultierende Rückständigkeit.

Wenn Innovationen und der Status-Quo einer Kosten-Nutzen-Analyse unterzogen werden, ist es selten die Innovation, die gewinnt. Kurzfristige Gewinne sind Teil der kapitalistischen Unternehmer-DNA.

Dass dies in einem sich so tiefgreifend wandelnden Sektor auf lange Sicht nicht gut gehen kann, kommt langsam aber sicher auch in den Vorstandsetagen von Daimler, Volkswagen und Co. an. Doch statt die Gegenwart zu akzeptieren, klammert sich die deutsche Automobilbranche an die Vergangenheit und versucht, die „Zitrone Verbrennungsmotor“ bis zum allerletzten Tropfen auszupressen.

Welche langfristigen Folgen sich hieraus für ein vom Automobilsektor so abhängiges Land wie Deutschland ergeben werden, ist heute noch nicht absehbar. Doch wenn nicht bald ein Umdenken einsetzt, könnte es für ein Aufspringen auf den Zug der Zukunftsmobilität schon bald zu spät sein.

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