Lügen werfen lange Schatten – die Nato und die Zukunft der Menschheit

Von Bernhard Trautvetter.

George Bush sagte am 18. Dezember 2005, die Terroristen handeln gegen die Werte des Lebens in den westlichen Kulturen. Unausgesprochen wollte er damit die Assoziation erwecken, man verteidige die Freiheit des Westens mit Krieg. “Wenn wir sie nicht im Irak, in Afghanistan, Südost-Asien und anderen Plätzen der Welt bekämpfen, dann wären sie auch keine friedlichen Bürger, sondern sie wären in der Offensive gegen unseren Weg des Lebens.” Ziel sei es, dass “der Irak ein Modell der Freiheit für den Mittleren Osten wird.” Er erklärte sich davon überzeugt, dass der von ihm ‘Aktionen’ genannte Krieg im Irak “das Fundament für Frieden für unsere Kinder und Enkel legen wird”.

Wenige Tage zuvor formulierte er ähnliche Worte: “Die Geschichte der Freiheit im Mittleren Osten hat gerade erst begonnen… Die Geschichte wird bestätigen, dass diese Generation,… den Grundstein für den Frieden für Generationen gelegt hat.” http://edition.cnn.com/2005/POLITICS/12/14/bush.transcript/

Wozu Bushs Lügenmärchenpropaganda, die durch Politiker wie Tony Blair verstärkt wurde, führte, das wissen wir nicht erst seit den Terrorangriffen der Jahre nach 2005.

Wir wissen, dass Krieg immer Terror ist, der auch die Eigenheit hat, in der Spirale der Gewalt mit immer massiverer Eigendynamik von Schlag und Gegenschlag, den Teufelskreis aus Hass und Mord ständig zu beschleunigen.

Deshalb sind wir gewarnt, wenn die Nato uns in diesen Jahren immer weiter Forderungen nach sprunghaft steigenden Rüstungsausgaben zur Freude der Rüstungsindustrie und des militärisch-industriellen Komplexes das Märchen vom dem einen Übeltäter Russland als der alles rechtfertigenden Gefahr auftischt:

Nato-Generalsekretär Rasmussen: »Es geht um mehr als die Ukraine«

»Nato-Generalsekretär Rasmussen fordert angesichts der Ukraine-Krise ein Umdenken in Europa. ‘Fahrt eure Verteidigungsausgaben nicht immer weiter zurück, investiert mehr Geld in die Verteidigung!’, sagte er im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (04.05.2014). ‘Das ist auf jeden Fall ein Wendepunkt. Zum ersten Mal seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs hat eine europäische Nation sich gewaltsam Land angeeignet. Wir dachten, dass das, was wir auf der Krim gesehen haben und im Osten der Ukraine erleben, der Vergangenheit angehört. Aber es geschieht am Anfang des 21. Jahrhunderts! Darauf müssen wir reagieren.’«

Rasmussen hat insofern Recht, als die Türkei, die sich seit Jahrzehnten große Teile Zyperns gewaltsam angeeignet hat, kein europäischer Staat ist. Aber sie ist in der Nato und Zypern ist europäisch.

Was haben die Militärs vor, wenn sie derart dreist Lügenmärchen zur Manipulation der Öffentlichkeit auftischen?

Sie haben die Gefahr jedenfalls klarer, als sie uns glauben machen wollen: Die Nato hat 2014 die damals von ihr gestützte pro-westliche und teilfaschistische, in jedem Fall illegal ins Amt gekommene sog. Übergangsregierung Yatsenyuk in der Ukraine im Umgang mit Atomanlagen im Kriegsfall ‘beraten’: http://www.tagesschau.de/ausland/ukraine-akw100.html

Hier geht es um die Gefahr eines Atomkrieges ohne unbedingten Einsatz nuklearer Potentiale. 200 km von Donezk entfernt liegt das größte Atomkraftwerk Europas, weitere 13 AKWs produzieren Energie in der Ukraine.

Die Lügen der Militärs sind die Eintrittskarte in Tod, Zerfall der empfindlichen Welt-Architektur, Terror und Gegenterror, bis zur apokalyptischen Gefahr im nuklearen Inferno. Deshalb tritt die Friedensbewegung am 3.10. in Kalkar und Essen gegen den militärisch-industriellen Komplex in die Öffentlichkeit [http://demo-kalkar.de/termine/] und dann am 8.10. in der Bundeshauptstadt Berlin.

KenFM bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Meinungsartikel und Gastbeiträge müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.


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