KenFM über: Die Linken mit den Urheber-Rechten

Die Linken mit den Urheber-Rechten.

Angst. Sie haben Angst. Alle.

Vor allem die sogenannten Linken. Angst vor der vorherrschenden Meinung in der eigenen Gruppe. Diese Angst herrscht tatsächlich. Sie hat jegliche persönliche Meinungsfreiheit erstickt. Kadergehorsam geht über persönliche Erfahrung. Das schlauste ist es, nachdem die Köpfe einer Gruppe die Meinungshoheit erobert haben, alles zu vermeiden, was dazu führen könnte sich ein eigenes Bild zu machen. Das würde im Falle X nur zu privaten Problemen führen. Man müsste gar nicht offiziell widersprechen. Es reicht, in seinem Inneren eine Art Diskrepanz zu spüren. Erkennen zu müssen, dass man keineswegs anders ist, oder freier als der „politische Gegner”.

Im Gegenteil. Das Image der Gruppe, zu der man bisher zu gehören glaubte, da hier „anders“ gedacht und „anders“ gehandelt wurde – frei, dieses Image wäre nicht weiter aufrecht zu erhalten. Würde man erst einmal eine persönlich gemachte Erfahrung ÜBER die Zentralerkenntnis der Personen stellen, die diesen Meinungs-Clan befehligten, dann gäbe es intern Krieg. Extern ausgetragen in einem Shitstorm.

Erbärmlich. Verlogen. Feige. So stünde man vor sich selber da , wenn man dem DOGMA nicht widerspräche, da man eine andere persönliche Erfahrung gemacht hatte. Also vermeidet man in seinem Käfig voller „freier“ Bürger alles, was persönlich oder in der Gruppe irritieren könnte. Man bleibt weiter in der Spur, die Dritte vorgezeichnet haben.

Freiheit hat ihre Grenzen. Besonders an den Orten, an denen für sie schon immer, sprich traditionell gekämpft wurde und wird. Grenzenlose Freiheit endet dort, wo diejenigen, die diese Freiheit einst definiert haben, dieser nicht mehr folgen können oder wollen, da sie sich mal frei nehmen wollen. Abschöpfen.

Wer unter diesen Leuten versucht, die bisherige Grenze der Freiheit zu verschieben, wird schnell Erfahrungen mit den vorab installierten intellektuellen Selbstschussanlagen machen. Da nütz auch kein Aluhut.

Werden wir konkret.

Noch nie gab es in der Bevölkerung eine derartige Kluft zwischen dem, was die Leitmedien an vorgekauter Meinung bezüglich der Krim-Krise von sich gaben, und dem, was beim Bürger mit diesem Wissen an eigener Erkenntnis entstand.

Mann kann simpel zusammenfassen, dass das, was die Medien aktuell über Putin, Russland und die Ukraine behaupten – von berichten kann schon lange nicht mehr die Rede sein, schlicht das Gegenteil von dem ist, was der größte Teil auch der konservativen Deutschen denkt.

Die Deutschen trauen den Medien in der Summe nicht mehr. Sie halten sie sogar für korrupt.

Die Bürger verstehen vor allem die GEZ-Medien und die großen Zeitungen nicht mehr als neutrale Aufklärer, Opposition oder persönlichen Anwalt in Fragen der Wahrheit. Hier hat sich über die Ukraine ein Graben des Misstrauens aufgetan, der, wenn überhaupt, nur im Laufe einiger Jahre zu schließen sein wird.

Mit diesem Wegfall der Medien-Neutralität ist dem Bürger ein politischer Peilpunkt abhanden gekommen, der nötig ist, um nicht der völligen gesellschaftspolitischen Ohnmacht zu erliegen. Es sei denn, man ist schon lange im klassischen Sinne absolut unpolitisch und hat sich zu 100% ins Private verschanzt.

Medien und Politik trennt 2014 kaum noch etwas. Sie haben nahezu fusioniert, sich gegenseitig geschluckt, wobei den meisten nicht klar ist, wer hier wen übernommen hat.

Die klassische Aufgabe der Presse ist klar definiert. Sie ist die Vierte Macht im Staat. Schaut und haut den Regierenden immer auf die Finger. Presse erfüllte in der BRD lange die Aufgabe, die bei modernen Autos elektronische Regelsysteme übernehmen. Sie greifen ein, wenn es gefährlich wird, halten ein Fahrzeug so auf der Strasse. Latenter Insassenschutz, der nur dann eingreift, wenn dem Fahrer die Kontrolle über das Fahrzeug abhanden kommt.

Die Presse war immer eine Art Beifahrer der Demokratie, saß links neben dem Fahrer und hatte wie bei einem Fahrschul-Auto zusätzliche Brems- und Gaspedale.

Ein zweites Lenkrad gibt es nicht. Es kann nur einer am Steuer sitzen. Anders als bei einem Fahrschulwagen kann man von der Demokratie nicht behaupten, dass auf dem Beifahrersitz immer der bessere Fahrer sitzen würde. Einmal der Fahrlehrer. Einmal die Presse. Es gibt in der Politik sehr kompetente Personen. Es gibt aber auch sehr unerfahrene Quereinsteiger. Ab und an findet man in der Presse die kompetentere Person, wenn es z.B. um Außenpolitik geht, während der frisch ernannte Außenminister ein totales Desaster ist.

Eine Regel hatte bisher aber immer Bestand. Die Politik lenkt, die Presse beurteilt. Liest also die Position auf der Karte. Diese klare Zuordnung der Machtverhältnisse hat sich, bis auf ganz wenige Ausnahmen bei Nischengazetten, vollständig geändert.

In einer sogenannten Informationsgesellschaft, in der die veröffentlichte Meinung die öffentliche Meinung in allen Bereichen zu manipulieren versucht, hat der einzelne Politiker nur dann eine Chance, politisch zu überleben, wenn er die Presse auf seiner Seite weiß. Diese Seite aber wird von der Presse vorgegeben, nicht von der Politik. Es ist schlicht eine Frage der medialen Bewaffnung.

Ein Politiker kann eine Pressemeldung herausgeben, eine Pressekonferenz veranstalten, sich vor Kameras und Mikrophone stellen, ein Statement abgeben.Er kann jedoch nicht kontrollieren, was mit seinen Aussagen passiert.

Wenn ein Pressekonzern beschlossen hat, einen Politiker aufgrund seiner kritischen Position unter Dauerfeuer zu nehmen, in dutzenden Blättern parallel, knickt dieser Politiker früher oder noch früher ein, justiert den Kurs nach oder ist erledigt.

Um dieses mediale Dauerfeuer flächendeckend aufrecht erhalten zu können, muss sich DIE Presse gar nicht verschwören. In den letzen Jahren gingen immer wieder Fusionswellen durch die Presselandschaft. Wir haben hunderte Zeitungen in der BRD, doch sie alle werde letztendlich von einigen wenigen Einzelpersonen kontrolliert, die ganz persönliche und eben auch politische Ziele verfolgen. Im Kern geht es immer um Profit. Und dieser muss gesteigert werden, damit weiter von Erfolg gesprochen werden kann.

Fakt ist, über nur wenige Pressekonzerne wird der eigentlichen Kurs eines Landes bestimmt. Die Politik agiert nicht. Sie reagiert.

Die BILD ist der stete Tagesbefehl: Leute, checkt was wir als Thema bestimmt haben, und zieht denselben Schluss, zu dem WIR gekommen sind. Für euch, liebe Parlamentarier.

Politik mit internationalem Bezug wird auch in der BRD über eine Presse gesteuert, die sich als Global Player versteht, und in der die Person, die das Sagen hat, auch das größte Aktienpaket besitzt. Nur wer besitzt, kann es sich leisten, elementare Themen auszusitzen. Für diese Pressekonzerne spielt Deutschland als einzelne Nation kaum noch eine Rolle. Höchstens als Hebel in Europa, um global die Weichen zu stellen. Wenn es sein muss auch auf Kollisionskurs.

Was harmlos klingt, ist in Wahrheit Tool imperialer Politik. Die Politik der Stärke, der Gewalt. Diese Politik gewinnt weltweit und zentral gesteuert immer mehr an Einfluss. Sie ist das Gegenteil von Demokratie. Man muss erkennen, dass überall, wo Demokratieexport drauf steht, in Wahrheit Industriediktatur drin ist und Medien sind längst Teile von Groß-Konzernen und stoßen deshalb intern ständig auf klassische Interessenkonflikte.

Ein Medienunternehmen, das Teil eines Rüstungskonzerns geworden ist, hat kein wirkliches Interesse daran, einen Krieg durch entsprechende Berichterstattung zu verhindern. Auch wenn das Medienunternehmen selber Verluste macht, über die Rüstungssparte bleibt die Gesamtbilanz in der Gewinnzone.

Es geht im Kapitalismus nur um Gewinne. Presseorgane, die Krieg schön schreiben oder aber verhindern, dass Politiker, die sich dem Frieden verschrieben haben, die Oberhand gewinnen, sind vergleichbar mit einer Werbekampagne, deren Produkt erst noch beworben werden muss, bis man es in den Markt liefert.

Ein Großplakat am Kurfürstendamm ist sauteuer. Es hängt Monate bevor das beworbene Produkt in die Läden kommt und kostet den Werbekunden in dieser Zeit nur Geld. Würde das beworbene Produkt nie zu haben sein, wäre die Firma schnell Pleite. Wenn die massive Werbung im Vorfeld dann aber bei Verkaufsstart für unendliche Schlagen vor den Shops führt; wenn Menschen bereit sind, nachts vor den Läden zu campieren, als ginge es um das Ausfliegen aus einem Kriegsgebiet, nicht um ein schlichtes elektronisches Produkt, dann hat die Werbung alles richtig gemacht. Dann fängt die Kurve der Werbekosten an, zu fallen, während der Umsatz durch das beworbene Produkt massiv ansteigt. Wenn sich beide Kurven kreuzen, werden aus roten Zahlen schwarze Zahlen. Ab jetzt wird Gewinn gemacht. Dazu muss das Produkt aber eben auch auf den Markt kommen.

Genauso wird das “Produkt Krieg” an den Mann gebracht. Krieg wird in Think Tanks beschlossen, dann von Militärs geplant und später von embeddeten Medien herbeigeschrieben. Eine Auftragsabreit! Begleitet von großen PR-Firmen. Auch der Irak-Krieg wurde so angeschoben. Über eingebettete Medien! Die Brutkasten-Lüge.

Alles, was Politiker jetzt noch tun müssen, ist, diesen Krieg als alternativlos zu verkaufen.

Das tun sie über im Vorfeld erarbeitete Formulierungen, die sie dann auch kollektiv übernehmen. Flächendeckend. Von flächendeckenden Medien.

Da wird Putin über Nacht und Überall zum Wiedergänger Hitlers. Alle Medien und damit alle Politiker sind sich einig, dass es sich bei ihm um eine faschistoide Persönlichkeit handelt und man leider wohl nicht umhin kommt, diesem Aggressor das Handwerk zu legen.

Mit anderen Worten: Die NATO plant einen weiteren Angriffskrieg, um die Bodenschätze in Land X an sich zu bringen, um einen Markt zu erobern oder um via Sanktionen die Konkurrenz aus dem Feld zu schlagen. Die NATO ist kein Verteidigungsbündnis. Sie ist ein Angriffsbündnis.

Hier geht es nur um Bahren und nie um Demokratie und Freiheit, räumt als Bilanz seines Lebens sogar Egon Bahr ein.

Da es der Terminkalender von Politikern, Wirtschaftsbossen und Besitzern von Presseimperien nie zulässt, persönlich im Schützengraben für die medial geforderte Freiheit zu kämpfen, muss das dumme Volk ran. Soldaten. Die hassen den Krieg, denn sie wissen, dass sie ihn kämpfen müssen. Sie kommen gar nicht oder nur in Einzelteilen in ihre Heimat zurück, um hier dann schon aus Kostengründen fallen gelassen zu werden.

Politiker wissen das und bekommen daher DIE Worte gereicht, die ab sofort zu benutzen sind. Aber bitte alle zusammen und überall. So hat der Bürger das Gefühl, es müsse so sein, da sich ja alle Experten einig sind. Überall.

Sie wissen eben nicht, dass all diese Experten, die in all diesen Medien zu Wort kommen, um zu bestätigen, was diese Medien ja schon lange „befürchtet“ haben, dass all diese Medien in den Händen einer extrem kleinen Gruppe von Menschen sind. Die Wahrheit wird längst vorgecastet.

Immer wenn Politiker, die sich eben noch als Verhinderer von Krieg inszeniert haben, Formulierungen wählen wie „X befürchtet Flächenbrand in Y“, bedeutet das, dass die letzte Stufe des Krieges begonnen hat.

Auf der medialen Aufhetzrampe wurden die Booster gezündet, jetzt muss die Rakete nur noch aus dem Silo, um Minuten später Menschengruppen zu töten, die viele von uns nur aus den Medien kennen. Also gar nicht. Aber gerade dieser Abstand macht die beschriebenen Menschen so suspekt. Sie müssen Böse sein. Sonst würde man sie kennen.

Willkommen im Reich der Schwerverbrecher und derer, die es zulassen, da ihnen ihre persönlichen Eitelkeiten weit aus wichtiger sind als aller über Jahrzehnte zur Schau getragener Humanismus.

Damit sind wir bei den Montagsdemos. Den Mahnwachen FÜR den Frieden.

Diese Demonstration wurden von Laien auf die Beine gestellt. Politischen Laien. Mann könnte sagen, normalen Bürgern. Dass diese Bürger oft das sind, was die Medien ihnen vorwerfen, politisch NAIV, haben diese Bürger exakt diesen Medien zu verdanken.

Die Macher der Mahnwachen sind politische Newcomer. Nicht besonders bewandert. Keine Experten. Aber eben auch nicht perfide oder auf Machiavelli gebürstet.

Sie sind nur emphatische Menschen, die ermordete Menschen in Land X, aktuell der Ukraine, spontan als ermordete Menschen erkennen und ein weiteres Blutvergießen unter allen Umständen verhindern wollen. Während ein Großteil der „professionellen“ Menschenrechtsexperten mit der Killer-Vita in sämtlichen Friedensorganisationen erst einmal das tun, was sie am besten können – diskutieren bis der Arzt kommt, während in der Kampfzone längst kein Arzt mehr zu bekommen ist. Dort wird längst gestorben.

Jesus hatte keinen Blog. Er frontete auf der Straße und lies sich auf seine Überzeugungen festnageln. Er relativierte nicht.

Es kann nicht sein, dass sich einfache Bürger für den Frieden einsetzen, während die Peace-Industrie noch darüber nachdenkt ob auf die Schnelle genügend Anti-X-Shirts mit angepasstem Motiv zu beschaffen sind.

Hier geht es um das Verteidigen einer soliden Einkommensquelle, basierend auf kritischem Wohlfühljournalismus, der alles weiß, alles en detail und hochintellektuell analysieren kann, aber konkret nichts verhindert. Warum ist das so?

Alles, was diese Professionnellen Peace-People zu verteidigen bereit sind, wofür sie sofort zur medialen Massenvernichtungswaffe greifen, ist der nahezu vergessene da vernachlässigte Parkplatz des Humanismus. Doch die verkommene Optik täuscht. Dieser Ort ist auch eine Art Rennstall. Ein Rennstall, bei der es eine Stallorder gibt.

Es kann nicht sein, dass ein paar dahergelaufene, nicht gelernte, nicht durch den “Links-TÜV” abgenommen und damit genehmigte Friedensfreude plötzlich ein Minen-Feld beackern, das man selber schon seit Jahren verrotten hat lassen. Jetzt aber, wo dort plötzlich Friedenspflänzchen aufgestellt werden, will man gefälligst an der Beute beteiligt werden.

Nur gibt es gar keine Beute. Hier wird nicht verkauft, und damit auch nichts verdient. Aber egal. Der Reflex auf Anspruch vieler Linker offenbart auch bei ihnen eine kapitalistische Denkweise. Die Linke handelt mit imaginären Urheberrechten für den „Kampf gegen den Krieg“, der aus deren Sicht die Mahnwache für den Frieden mit einschließen.

Die Linken haben sich zu Urheber-RECHTEN gewandelt.

Z.B. über die von Ihnen verwalteten Linken Medien, die aber schon längst über die Anzeigenabteilungen großer Kunden mitgesteuert werden. Oder aber mit Ressortchefs arbeiten, die von sich selber glauben, Links zu ticken, dabei aber am liebsten teure Wohnmagazine durchackern, um sich auf die nächste Anschaffung eines Designer-Stuhls vorzubereiten. Fame verändert.

Dem propagierten und auf billigem Papier gedruckten Klassenkampf folgt der tägliche Besuch beim Nobelitaliener. Rot sein und Rotwein müssen sich nicht ausschließen. Der Ober präsentiert das Etikett. Dann wird die Flasche neben Flaschen positioniert.

Und weil das so bleiben soll, ist der aktuelle Feind der „linken“ Presse nicht der Faschist, der in der Ukraine massiv an der Regierung beteiligt ist und den Hitlergruss wieder zum Hit erhebt, der mordend, brandschatzend und vor allem „erfolgreich“ Jagd auf Zivilisten macht, nein, der Feind ist der nicht lizensierte Friedensaktivist, der sich bundesweit das Recht herausnimmt, Linke Themen auf die eigene Agenda zu bringen. Peace!?

Diese Unverforenheit muss bestraft, muss bekämpft werden. Also sind für die Linken alle, die da dann hingehen, Rechte.

Warum ist klar. Wären diese Mahnwachenbesucher und Macher wirkliche Linke, müsste man sich selber ja die Frage stellen, was man dann denn selber sei. Ex-Linker? Etablierter Linker? Linker in einem Lager? Einem Lager, das im Kern rechts ist?

Ja!

Alle etablierten Parteien sind letztlich rechts. Rechts bedeutet hier: Sie haben sich mit dem vorherrschenden System arrangiert. Sie mögen teilweise noch Revolution predigen, was sie maximal wollen, ist Evolution. Sie verteidigen ihren Platz in der Machtpyramide oder sie Kämpfen um eine bessere Position in ihr. Man nennt das angepasst.

Für die ehemaligen Aktivisten bedeutet z.B ÖKO-AUTO grundsätzlich weiterhin AUTO. Hybrid oder Elektro. Aber in jedem Fall maximaler Individualverkehr. Die nächste ÖKO-Tankstelle soll außerdem ihnen gehören. SIE wollen statt Exxon in Zukunft Cash machen. Aber dazu muss bitte schön weiter gefahren werden, was das Zeug hält.

Grünes Wachstum! Das ist Krebs mit der Hälfte der Chemotherapie. Man stirbt trotzdem. Niko Peach hat das längst erkannt.

Mann muss heute alle Parteien als das erkennen, was sie in Wirklichkeit sind. Sie repräsentieren nicht die Macht, sie repräsentieren die Ohnmacht, also das Volk. Ein Volk, das ohne Macht ist.

Der Trick dabei ist, dem ohnmächtigen Volk Parteien als ein Werkzeug der Macht zu verkaufen. In Wahrheit wird die Ohnmacht des Volkes nur gespiegelt. Nicht aufgehoben. Sie wird vom Parterre ins Loft projeziert. Eine Täuschung. Nicht nur optisch.

Mit dieser Parteien-Kultur hat der Bürger das Gefühl, ER hätte es über seinen gewählten Stellvertreter irgendwie auch geschafft. Schließlich habe er diese Person ja erst durch seine Stimme in diese erhöhte Position gebracht. Während die jetzt erhöhten von der Droge Macht kosten dürfen, müssen die Wähler wie Kinder am Katzentisch auf weitere Befehle warten.

Im Gegenzug stellt man den jetzt etwas erhöhten Bürgern mit Bundestagsmandat einen Chauffeur, lässt sie im Kamerawald Satzbausteine und Worthülsen abfeuern und erfreut sich als Puppenspieler am gesamten Stück, das zur Aufführung gebracht wird.

Der Sponsor dieses Theaters bleibt im Hintergrund. Ohne ihn gäbe es dieses Showspiel gar nicht.

Merke: Fast alle für das Stück „Realpolitik“ gecasteten Darsteller kommen von unten. Mussten sich also hocharbeiten. Sie empfinden die unteren Teile der Kariereleiter jetzt als einen Makel. Diesen Makel können sie vor sich selber nur dann weiter leugnen, wenn sie diese niemals wieder absteigen. In der Bundesliga will auch niemand zurück in die 2. Liga.

Macht ist eine Droge. Sie zu verlieren hat auch körperliche Folgen. Entzugserscheinungen. Um sich diesen nicht aussetzen zu müssen, sind Politiker bereit, fast alles zu tun. Verrat ethischer und moralischer Grundwerte ist da noch das harmloseste. Macht macht sexy. Nur, Machtverlust kann auch mit Viagra in x-facher Dosis nicht kompensiert werden. Politiker, aber auch Kader, Köpfe großer Organisationen, wurden auf dem Weg nach ganz oben süchtig nach Rampenlicht wie Junkies nach Heroin.

Für Fame gibt es noch kein Methadon, und kalt entziehen endet schnell in der Depression. Alle Machtmenschen, die auf Bühnen stehen, populär werden, müssen mit dem Entzug klar kommen und schieben ihn so weit es geht hinaus.

Zurück zu den Mahnwachen für Frieden. Den Montagsdemos. Warum haben sich seit Wochen nahezu alle Großen der Szene um ein Erscheinen gedrückt?

Weil sie nicht frei sind von den Medien, die sie konsumieren und die sie aufgebaut haben. Wenn linke Gazetten rechte Thesen verkaufen, indem sie das Putin-Bashing mit veranstalten, erkennen die linken Konsumenten das nicht. Sie sind gefangen in ihrer Ideologie und diese wird auch nur von einigen wenigen Wortführern verkauft.

Linke Intellektuelle sind darüber hinaus noch anfälliger für Täuschung. Mann kann sie wesentlich leichter mit der Vita, der Verpackung von Person X einlullen, als das bei weniger verbildeten der Fall ist.

Während der Mann auf der Straße schon erkannt hat, dass man ihn verheizen will, redet der Linke auf teuren Panels noch über mögliche Deutungen eines augebrannten Gebäudes in Odessa. Ist das schon Krieg? Ein bewaffneter Konflikt? Oder doch vielleicht eine Art politische Installation?

Instinkt hat die Linke 2014 keinen mehr. Sie hatte ihn mal. Was sie dafür reichlich hat, sind träge gewordene Köpfe in Rot, die man mit wenigen Ausnahmen nur noch als RED NULL bezeichnen kann.

Dass linken Medien bei der Berichterstattung über die Mahnwachen nichts anderes einfällt als sämtlichen Menschen, die sich in über 30 Städten für den Frieden treffen, als braune Brut zu bezeichnen, hat nur einen Grund. Verletzte Eitelkeit, die sich über das Ventil namens Rache Luft macht.

Neid als Motor um sich einen Markt zurückzuerobern, auf dem seit Jahren schon nichts mehr geht. Vor allem nicht für jene, um die es eigentlich gehen sollte. Menschen in Not, Menschen in Kriegsgebieten, Menschen, bei denen jeder Tag Opfer kostet.

Linke Medien und ihre Köpfe reagieren bundesweit auf die Mahnwachen wie Monsanto, wenn sie glauben, Bauer X hat heimlich Ihr GMO-Saatgut auf seinen Feldern ausgesät, auch wenn es sich bei dem Mann um einen 100%-BIO-Bauern handelt.

Aber dann wird das klassische Rechtssystem einfach pervertiert, indem es umgekehrt wird.

In dubio pro reo wird auf den Kopf gestellt. Dann muss nicht der Beschuldigende dem Beschuldigten die vorgeworfene Schuld beweisen, nein, dann muss der Beschuldigte seine Unschuld beweisen.

Wie kann man beweisen, dass man etwas NICHT getan hat? Zumal wenn, egal welches Argument man anführt, der Kläger keinen noch so eindeutigen Beweis akzeptiert.

Das ist das Stadium, in dem sich aktuell die Mahnwachen in der BRD befinden. Die linken Medien, in großen Teilen Systemmedien, da durchgehend etabliert, unterstellen den Mahnwachenbesuchern, pauschal NS-kompatibel zu sein, ohne dafür auch nur Ansatzweise den Beweis erbringen zu können. Sie fordern die Macher auf, ihnen das Gegenteil zu beweisen. Sie unterstellen schon in den Schlagzeilen, hier wäre alles völkisch und geben so dem Lesenden schon einen massiven Rechtsdrall mit auf den Weg, der sich im Text dann bestätigt. Das sind die Techniken der Propaganda. Eine in der Kopfzeile gemachte Behauptung wird im Text bestätigt.

Wer sich den aktuellen Bericht über die Mahnwache in Berlin im VICE-Magazin angetan hat, kann erahnen, wie Propaganda im Dritten Reich funktioniert haben muss. Es ging vor dem Brandenburger Tor um Frieden. Es gab eine Gedenkminute. Ein hohes Attac-Mitglied sprach. Pedram Shahyar.

Aber auch eine Aussteigerin des britischen Geheimdienstes. Es wurde zur Solidarität mit Whistleblowern wie Manning, Assange oder Snowden aufgrufen, aber daraus machte der Scherge mit Pressausweis ein Bericht der suggeriert, hier hätte sich die NSDAP 2.0 getroffen.

VICE begann vor Jahren als kleines Blatt, das sich um Subkultur bemühte. Heute ist es auch digital zu haben, dreht Reportagen und hat als Mitbesitzer Richard Murdoch im Boot.

Einen Mann also, der nicht davor zurückschreckt, Parlamenstabgeordnete abzuhören, um diese mit den erbeuteten Infos über seine Yellow Press in GB erpressen, also auf einen politischen Kurs zu zwingen, den der über 80jährige Greis mit junger Frau persönlich als richtig empfindet.

Helmut Kohl hasste Journalisten. Ich kann von mir sagen, das ich mich nicht gerade als Kohl-Fan verstehe, aber in diesem Punkt komme ich seiner Erkenntnis immer näher. Und ich bin selber Reporter. Reporter sein bedeutet aber, etwas zu re-port-tieren. Also zurückzubringen von Ort X. Es bedeutet nicht, das, was man an Ort X vorfand, vollkommen durch Lügen zu ersetzten.

An dieser Stelle noch eine allgemeine Feststellung. Wir leben in Zeiten des totalen Egoismus. Es gibt quasi keine politischen Künstler mehr, und wer sich auf die Suche nach einem Sportler macht, der sich als für seine politische Überzeugung aus dem Fenster lehnt, kann lange suchen.

Vorbei die Zeiten, als Jimmy Hendrix die US-Nationalhymne angepasst an Vietnam entsprechend unerträglich interpretierte.

Vorbei die Zeiten, in denen sich Iggy Pop auf der Bühnen halbnackt im Glas wälzete, um seinen Schmerz über den US-Imperialismus Ausdruck zu verleihen. Muhammed Ali, der größte Boxer aller Zeiten, kappte seine Sportkarriere und ging aus Protest gegen Vietnam in den Knast.

Ich habe kein Problem mit den Vietcong, kein Vietcong hat mich jemals Nigger genannt“.

Ist es vorstellbar, dass die Fantastischen Vier eine Mahnwache entern? Für den Frieden in der Ukraine?

Kann sich jemand vorstellen, dass Sebastian Vettel ein Pressetreffen organisiert, um sich gegen die Faschisten in Kiew auszusprechen?

Schon die Vorstellung ist derart weitweg von der Realität, dass uns allen klar wird, wo wir stehen und vor allem wer denn neben uns steht, um ein Zeichen zu setzen.

Es ist der Otto-Normal-Bürger. Der kleine Mann, die kleine Frau von der Straße, die sich über das Internet längst eine alternative Meinung erarbeitet hat.

Frei von Copyright.

Jeder einzelne dieser Menschen hat solo mehr Mut als alle etablierten linken Politiker, Journalisten und Künstler zusammen. Dass das so ist, hat damit zu tun, dass die Menschen vor den Bühnen nichts zu verlieren haben. Keinen Status in ihrer Clique haben. DAS macht sie frei.

Ich möchte diesen Menschen meinen Respekt aussprechen. Sie sind die wirklich linken in diesem Land. Sie haben links als das verstanden, was es eigentlich bedeutet. Solidarität mit denen, die sich nicht mehr wehren können.

Courage und Haupschulabschluss schließen sich nicht aus.

Doktor-Titel und Mumm hingegen sind sich aktuell extrem im weg. Wenn hochgebildete Linke sich entscheiden müssen, ob sie sich öffentlich zu Frieden bekennen, bevor ihre Hausmedien das Feld von möglichen Minen geräumt haben, warten sie lieber ab und sehen zu wie in der Ferne gestorben wird.

Wenn viele Linke erkennen, dass Menschen, die mit Begriffen wie Links und Rechts nicht mehr viel anfangen können, seit die Grünen Olivgrün geworden sind und die SPD für Agenda 2010 steht, fahren sie eine echt linke Nummer, indem sie das Feld der aufrichtigen Friedensaktivisten mit der Verleumdung alle rechten Faschos, Reichsdeutsche mit braunem Eso-Umfeld verminen. Das ist eine Kriegserklärung der Linken an die Friedensbewegung. Jutta D hat bei 3Sat auf diese Friedensbewegung geschossen. Mit einer Pumpgun.

So bleiben pro Schuss gleich mehrere auf der Strecke. Aktuell die Menschen in der Ukraine und die Pazifisten in der BRD.

Diese Politik der totalen Verhöhnung von demokratischem Engagement ist extrem gefährlich. Sie führt leicht zu einer trotzigen Überreaktion, einer vollständigen Ablehnung gegenüber allem, was wirklich Links sein könnte. Der echte Rechtsruck in Europa hat in der Tat längst an Fahrt aufgenommen.

Parallel sind aus den hochpolitischen passiven Linken, hochpolitische aggressive Linke geworden. Ungelernte Pazifisten vor den Mahnwachen in Deutschland sind diesen Ur-Linken ein Dorn im Auge. Vor allem wenn die Besucher der Mahnwachen mit Nationalflaggen erscheinen würden. Was niemand getan hat! Niemand!

Wenn dann aber in wenigen Tagen die Fussball-WM anläuft und das ganze Land kollektiv im Schwarz-Rot-Goldenen Flaggenwald die Nationalhyme schmettert, weil die Deutsche Elf scharf schießt, sind auch Linke ganz vorne mit dabei, um für Dinge zu kämpfen, die wirklich wichtiger sind als Menschenleben in Europa. Tore in Südamerika.

Wäre Europa ein Endspiel, „Krieg gegen Frieden“, würden die Linken den Schiedsrichter machen und jedem, der ohne fett aufgedruckten Shirt-Sponsor FÜR den Frieden spielt, die Rote Karte zeigen.

Wir kriegen das hin. Wir sorgen dafür, dass der Frieden das Spiel in Europa verliert.

AuuSS auuSS auuSS… Das Spiel ist auuuuuuuSS!

Peace oder Panzer? Wenn Pazifisten anstatt der Ursachen des Krieges .z.B in der Ukraine, sich selber attackieren, hat vor allem der Imperialismus gewonnen. Er steckt in unserer heutigen Zeit hinter fast allem und seine Spalttechnik ist unübertroffen.

Teile. Herrsche. Töte.


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