KenFM am Telefon mit: Christoph Hörstel über Nordkorea

Herzlich Willkommen im Kalten Krieg! Oder: Wie aus Nordkorea schnell Mord-Korea werden kann.

Die USA müssen sich wider Willen auf eine multipolarere Welt einstellen. Die UdSSR ist Geschichte, aber China ist mit Riesenschritten dabei, den Amerikanern die aktuelle Weltherrschaft streitig zu machen.

Wir erleben diesen Kampf der Giganten überall, wenn auch unter den unterschiedlichsten Vorzeichen. Im Grunde geht es bei fast allen Konflikten unserer Zeit ausschließlich um geopolitische Interessen. Es geht um den Kampf um immer knapper werdende Ressourcen. Der Kalte Krieg ist zurück.

In Afghanistan, im Irak, im gesamten Raum Middle East, in Afrika, in Syrien, dem Iran und jetzt aktuell vor der Küste Chinas. Stichwort Nordkorea.

Korea wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges durch die UdSSR und die USA in Nord- und Südkorea geteilt. Der 38. Breitengrad ist seither als Grenze ähnlich geschichtlich belastet, wie die Mauer, die Jahrzehnte Ost- und West-Berlin trennten. Auch mit Nord- und Südkorea treffen zwei konkurrierende Wirtschaftssysteme aufeinander.

Der kommunistische Norden gegen den kapitalistischen Süden. Hier stehen sich im Moment rund eine Million Soldaten gegenüber. Bis an die Zähne bewaffnet.

Zudem ist der Korea-Krieg, den die USA seinerzeit gegen den Norden führte, bis heute nicht „beendet”. Seit Juli ’56 herrscht nur eine provisorische Waffenruhe. Einen Friedensvertrag gibt es nicht. Seit 30. März sprechen beide Länder, USA und Nordkorea, wieder von einem Krieg.

Nord-Korea ist eine klassische Diktatur wie sein unmittelbarer Nachbar China. Die Dynastie der Family Kim Jong hat mit dem 30-jährigen Sohn Kim Jong Un aber einen Machthaber etabliert, den man als „jungen Wilden” bezeichnen muss.

Kim Jong Un lebte in seiner Jugend u.a. in der Schweiz und wurde hier sozialisiert. Sein Ziel ist es, sein Land, Nordkorea, mit Südkorea wieder zu vereinen.

Nord-Korea wird von den USA mit einem massiven Wirtschaftsembargo langsam aber sicher stranguliert. Daher versucht Diktator Kim Jong Un, mit dem Wiederanfahren seiner Atommeiler und mit dem Test von Atombomben eine Art Befreiungsschlag herbei zu führen. Er will internationalen Druck machen.

Die Amerikaner befinden sich jetzt in der Zwickmühle. Wollen sie selber die Bodenschätze ausbeuten, müssen sie auf die Forderungen Kim Jong Un eingehen. Sie würden Nordkorea damit aufwerten und müssten die Ideen von Kim Jong Un, wie sich ganz Korea zukünftig entwickeln sollte, zumindest teilweise akzeptieren.

Für die Vereinigten Staaten wäre ein Verhandeln auf Augenhöhe mit einem kommunistischen Kleinstaat eine Art Selbstdemontage.

Es geht den USA im Kern darum, den Machtbereich der Chinesen weiter einzudämmen, ohne mit den Chinesen in einen offen Krieg zu geraten. Nur wie soll das geschehen?

Die Situation ist Komplex, doch die Motive simpel. Es geht um Eurasien.

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Quellen

http://www.spiegel.de/politik/ausland…

http://www.sueddeutsche.de/politik/no…

http://de.wikipedia.org/wiki/Koreakrieg

http://de.wikipedia.org/wiki/Kim_Jong-un

http://www.spiegel.de/politik/ausland…

http://www.gegenfrage.com/nordkorea-h…

http://german.irib.ir/nachrichten/pol…

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GEOPOLITIK

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton…

http://de.wikipedia.org/wiki/Halford_…
http://de.wikipedia.org/wiki/Zbigniew…ński

http://www.amazon.de/Geopolitics-Empi…

http://www.amazon.de/Die-einzige-Welt…


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