Gaby Weber über alternative Finanzierungsmodelle im Journalismus

Ausschnitt aus dem Gespräch mit Gaby Weber – in voller Länge hier zu sehen: https://kenfm.de/kenfm-im-gespraech-mit-gaby-weber/

Gaby Weber ist das, was man eine Nervensäge nennt. Nur, dass diese Nervensäge seit Jahrzehnten mit einem Presseausweis unterwegs ist und auch dann immer noch nachbohrt, wenn andere längst aufgegeben hätten. Nicht, weil es keine neuen Fakten zum Fall X geben würde, sondern im Gegenteil.

In den Chefetagen der großen Medienhäuser existiert Unabhängigkeit von der Politik nicht ab Werk. Sie kommt und geht, was mit der Haltung von Chefredaktionen und Intendanten zu tun hat. Aber auch altgediente Schlachtschiffe des investigativen Journalismus mit Linksdrall haben enorme Probleme, wenn eine Geschichte der eigenen Ideologie widerspricht. So musste Gaby Weber es immer häufiger erleben, dass sie ihre Geschichten nicht loswurde, wenn sie herausfand, dass auch linke Regierungen extrem korrupt sein konnten und sind.

Gaby Weber lebt seit über 20 Jahren in Südamerika und beobachtet von Buenos Aires aus, wie der Kontinent zwischen den Interessen des Imperiums und linken Dogmatikern aufgerieben wird. Sie berichtet über Morde an Gewerkschafter, die sich von Mercedes Benz nicht ausbeuten lassen wollten, über geheime Atomdeals zwischen Israel und der alten BRD und immer wieder über die Geschäftstätigkeit der CIA in ganz Südamerika.

Gaby Weber recherchiert vor allem in den großen Archiven. Wenn man ihr Akten vorenthält, klagt sie. Auch das macht sie zur Nervensäge für die Justiz, denn oft ist der BND die andere Partei.

KenFM traf Gaby Weber, die lange Jahre auch beim SFB in Berlin gearbeitet hat, um mit ihr über den Journalismus im Allgemeinen und ihren aktuellen Film im Speziellen zu sprechen. Dieser Film trägt den Titel: „Krater für den Frieden“. Er wurde von ihr mit bescheidenen Mitteln selber realisiert und auf Youtube veröffentlicht. Die Geschichte war den großen Anstalten zu heiß.

Es geht im Kern um die Anstrengungen, die der militärisch-industrielle Komplex unternahm, um die Abrüstung nach einem Ende des Kalten Krieges zu überleben.

Vor allem das deutsch-russische Verhältnis wurde entscheidend sabotiert, denn die Idee des damaligen russischen Staatschefs musste mit allen Mitteln hintertrieben werde. Nikita Sergejewitsch Chruschtschow fordert 1960 auf einer Gipfelkonferenz in Paris ein neutrales Deutschland, das weder der NATO noch dem Warschauer Pakt angehören sollte. Dafür sollte Deutschland schon 1960 wiedervereinigt werden.

Warum sind diese Fakten den deutschen Leitmedien keinen Sendeplatz wert?

Wir können Nervensägen mit Presseausweis, wie sie Gaby Weber darstellt, heute an einer Hand abzählen und wir brauchen dazu nicht mal alle Finger.

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