Die „Zweite Welle“ kommt bestimmt…in der Wirtschaft und auf der Straße – Tagesdosis 15.6.2020 (Podcast)

Ein Kommentar von Ernst Wolff.

Seit etwa einer Woche bemühen sich die Mainstream-Medien und zahlreiche Spitzenpolitiker, die Öffentlichkeit auf eine sogenannte „zweite Welle“ vorzubereiten. Bereits jetzt wird angedroht, dass sie eine Rücknahme vieler Lockerungen und erneute Einschränkungen erforderlich machen könnte.

Obwohl inzwischen längst klar ist, dass das neue Corona-Virus für gesunde Menschen nicht annähernd so gefährlich ist wie vorausgesagt und obwohl es auf Grund der Erfahrungen mit der Pandemie nicht schwer wäre, gefährdete Personen auch ohne nachteilige Folgen für die Allgemeinheit wirksam zu schützen, werden entgegen all diesen Erkenntnisse erneut Angst und Panik geschürt. 

Wer nach dem Grund für dieses offensichtlich widersinnige Verhalten fragt, sollte einen Blick auf die erste Welle werfen. Diese hat nie das von Politikern, Wissenschaftlern und Journalisten vorausgesagte katastrophale Ausmaß angenommen. Trotzdem wurden systematisch Angst und Panik geschürt und ein Lockdown verfügt, der die gesamte Wirtschaft zum Stillstand brachte. 

Als Folge verloren Millionen von Menschen ihre Arbeit und viele ihre Existenzgrundlage. Außerdem wurden durch die Einschränkung der Gesundheitsversorgung und den Aufschub von hunderttausenden Operationen sowie durch die Reaktion vor allem älterer und einsamer Menschen auf die Panikmache erhebliche vermeidbare Gesundheitsschäden verursacht.

Gleichzeitig aber konnte eine kleine Minderheit gewaltig profitieren, zunächst von Wetten auf fallende Kurse, später von rasant steigenden Märkten und dann von der Spekulation auf den Niedergang einer Unzahl mittelständischer Unternehmen, die in absehbarer Zeit zu Spottpreisen zu kaufen sein werden. 

Obwohl die Politik diese Bereicherungsorgie zumindest teilweise, zum Beispiel durch ein Verbot von Leerverkäufen oder Aktienrückkäufen, hätte verhindern können, hat sie nichts dergleichen unternommen. 

Stattdessen hat sie den Lockdown benutzt, um genau denjenigen, die in den vergangenen Jahren milliardenschwere Gewinne eingestrichen haben, riesige Entschädigungssummen aus Steuergeldern zur Verfügung zu stellen.

Hier nur ein Beispiel: Die Autobauer Daimler, BMW und VW, die in den vergangenen zehn Jahren insgesamt einen Gewinn von 237 Milliarden Euro gemacht haben, erhalten eine Finanzspritze von 50 Milliarden aus Steuergeldern und dazu ein Geldgeschenk von 6.000 Euro pro zukünftig verkauftem Elektroauto.

Dass die Öffentlichkeit diese Umverteilung weitgehend unwidersprochen hingenommen hat, liegt vermutlich daran, dass viele Menschen durch die Panikmache in eine Art Schockstarre versetzt wurden und dass eine große Zahl von ihnen trotz aller Hiobsbotschaften bis heute hofft, dass sich die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse nach der Corona-Pandemie wieder normalisieren.

Das aber ist ein gewaltiger Irrtum, der sich in den kommenden Wochen und Monaten zeigen wird. Viele Arbeitslose werden keine neuen Jobs finden, viele Kurzarbeiter werden feststellen müssen, dass in ihrem Betrieb kein Platz mehr für sie ist. Massen von Kleinunternehmern werden bankrott gehen, weil ihre Geschäfte nach dem Lockdown nur schleppend wieder in Gang kommen und die Banken ihnen keine Kredite gewähren. Aber auch größere Unternehmen werden wegen Absatzschwierigkeiten gewaltige Einbußen erleiden, ihre Schulden nicht länger bedienen können und dadurch eine Kettenreaktion im Finanzsektor auslösen.

Insgesamt steht die Wirtschaft vor einer Schuldenlawine von gigantischem Ausmaß, die die Zentralbanken zwingen wird, immer wieder und in immer kürzeren Abständen einzugreifen, um Abstürze an den Finanzmärkten zu verhindern. Die Gelder, die sie dazu aus dem Nichts schaffen müssen, werden allerdings zum größten Teil wegen der mangelnden Nachfrage nicht in die Realwirtschaft, sondern erneut in die Finanzspekulation fließen und dazu führen, dass sich das globale Finanzcasino noch schneller dreht als bisher.

Damit die Zentralbanken ihre Glaubwürdigkeit nicht vollends verlieren, müssen die künstlich geschaffenen Gelder zumindest teilweise ausgeglichen werden. Und das geht nur auf eine einzige Art und Weise: Indem die Politik an anderer Stelle spart. An welcher, zeigt die Vergangenheit, insbesondere die Eurokrise: 

Wir werden in Kürze die härtesten Austeritätsprogramme erleben, die wir bisher gesehen haben. Und als Folge davon werden immer mehr Menschen in Armut, Hunger und Verzweiflung getrieben werden und das wiederum wird viele von ihnen auf die Straße treiben.

Die Demonstrationen, die wir zurzeit erleben, sind nur ein fader Vorgeschmack auf das, was uns erwartet, wenn die „zweite Welle“ eintritt – und zwar die zweite Welle eines Wirtschaftszusammenbruchs, dessen Grundlagen durch den Lockdown gelegt wurden und gegen dessen soziale Folgen die Politik nur noch ein einziges Mittel kennt – das erneute Schüren der Massenhysterie, um uns alle in den kommenden Wochen und Monaten mit noch härteren Maßnahmen als bisher kontrollieren und disziplinieren zu können.

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Danke an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung.

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Bildquelle: SergeyIT  / Shutterstock

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