Die Panama-Putin-Posse

Von Ken Jebsen.

Was ist eine Briefkastenfirma?
Bei einer Briefkastenfirma handelt es sich nicht um eine klassische Fabrik mit echten Mitarbeitern, die morgens wirklich zur Arbeit kommen, um tatsächlich irgendetwas zu produzieren. Auch wird in einer Briefkastenfirma keine echte Dienstleistung erbracht. Eine Briefkastenfirma ist nichts anderes, als eine Postadresse, die der Täuschung dient. Wie zu erwarten war, geht es um Geld. Extrem viel Geld. Dieses Geld wird über die Briefkastenfirma in einer Steueroase geparkt, gewaschen oder weitergeleitet.

Dieses Phänomen ist nicht neu, sondern so alltäglich wie Prostitution. Wer über eine Briefkastenfirma verfügt, kann gegenüber dem heimischen Finanzamt behaupten, er würde schon Steuern auf seine Gewinne bezahlen, aber eben an ein Finanzamt, das sich in einer Steueroase befindet. Das aber wäre völlig legal, denn schließlich wäre auch der eigene Firmensitz zufälligerweise an diesem Ort. Praktisch. Und einen Briefkasten gäbe es dort auch. Der ist nur sehr klein, was aber damit zu tun hätte, dass auch die abzuführenden Steuern sehr klein seien. Wie passend!

Wer sich die Nutzer von Briefkastenfirmen ansieht, wird feststellen, dass sich kaum Hartz-IV-Empfänger unter ihnen befinden. Dieses Geschäftsmodell lohnt nur, wenn man nicht mehr weiß, wohin mit seinem Schotter. Nur wer schon reich ist, wird sich um einen Briefkasten in einer Steueroase bemühen. Natürlich macht ein Bonze, eine Firma oder ein Konzern das nicht selber. Dafür gibt es schließlich Profis. Eine ganze Branche lebt davon, die Institution „Finanzamt“ zum Narren zu halten. Legal, versteht sich.

Es lebe das Gewerbe der Wirtschaftsberatungsunternehmen, die schon deshalb dem Fiskus oder den Anwälten immer einen Schritt voraus sind, da auch hier die Politik der Drehtür fest zum Geschäftsmodell gehört.

Profis in Sachen Steuervermeidung werben die Fachleute von den ermittelnden Behörden einfach ab. Später wechseln die mit Cash auf Linie gebrachten Personen auch gerne wieder zurück auf Staatsposten, oder aber werden Teilhaber großer Kanzleien, die wiederum beratend den agierenden Wirtschaftsprüfern zur Seite stehen. Ein Kreis schließt sich hier nicht, der Ring kann gar nicht verlassen werden, denn er ist extrem stabil und sorgt dafür, dass die Multimilliarden der Kunden mit einem Speed von A nach Z verschoben werden, dass man in Cern schon fast neidisch wird.

Das Ganze ist ein großer Circus, bei dem eine Krähe der anderen kein Auge aushackt, denn jeder, der sich zu den Reichen oder Superreichen zählt, spielt in diesem Casino mit. Jeder.

München.
Der erste Montag im April begann für den naiven Leser der Süddeutschen Zeitung mit einer Sensation! Dem Blatt war nach eigener Aussage vor Monaten ein 2,6 Terabyte großer Datensatz zugespielt worden. http://www.zeit.de/politik/2016-04/panama-papers-steueroase-panama-politiker

Ein Whistleblower, den die SZ nicht näher benennt und von dem wir nicht wissen, ob er jetzt in Moskau wohnt, hatte den Journalisten in München 11,5 Millionen Dokumente zukommen lassen. Dahinter verbargen sich über 200.000 Briefkastenfirmen.

Die „gelieferten“ Daten wurden entwendet. Man könnte auch sagen gestohlen. Sie stammten von der Anwaltskanzlei Mossack Fonseca mit Sitz in Panama. Gegründet 1977 von Jürgen Mossack, gebürtiger Fürther. Die Firma hat sich darauf spezialisiert, Leuten mit Geld – gegen Geld – die Möglichkeit zu geben, noch mehr Geld zu machen. Legal oder illegal, das ist in dieser Berufssparte nie genau zu sagen. Man nutzt Lücken im Steuersystem. Es geht um das Vermeiden von Steuern. Profit-Profilaxe.

Legal? Illegal? Scheißegal. Allein in der EU werden so jedes Jahr 1000 Milliarden Firmensteuern nicht gezahlt. Möglich ist das durch die sogenannte Mutter-Tochter-Direktive, deren ursprüngliches Ziel es war, internationale Unternehmen nicht doppelt zu besteuern. Daraus wurde für immer mehr Konzerne ein Weg, überhaupt keine oder minimalste Steuern zu bezahlen. Apple, Amazon, Starbucks, Google, die Liste der Steuervermeider ist lang, die Namen prominent.
http://www.n-tv.de/wirtschaft/EU-will-Steuerschlupfloecher-stopfen-article11792586.html

Die Kunden von Firmen wie Mossack Fonseca sind in der Regel große Finanzdienstleister und ihre Fonds. Oder superreiche Oligarchen und ihre Konzerne, die wiederum nichts anderes sind, als ein Konstrukt, das kein Steuerprüfer auch nur ansatzweise durchschauen kann, denn es ist flexibel wie eine Qualle. Nur eben nicht so transparent.

Das alles ist überhaupt keine Sensation, sondern den Behörden auf der ganzen Welt bekannt, nur dass die ermittelnden Beamten nie an die großen Fische herankommen. Die großen Fische sind oft die eigentlichen Dienstherren. Das erklärt, warum die Liste der Superreichen immer kürzer, ihr Vermögen aber immer größer wird, und warum die Behörden dieses Katz-und-Maus-Spiel nie gewinnen. Sie sollen es nicht gewinnen. Sie sollen nur die Konkurrenz ausschalten. http://www.handelsblatt.com/politik/international/milliardaere-62-superreiche-besitzen-so-viel-wie-die-halbe-welt/12843190.html

Und was ist jetzt die Story?
Für die Süddeutsche Zeitung ist unter den zahlreichen Kunden von Mossack Fonseca, die sich auf das Herstellen von Briefkastenfirmen spezialisiert hat, vor allem ein Mann von Bedeutung, den das Blatt schon seit Jahren im Ressort Außenpolitik unter Feuer nimmt. Wladimir Putin.

Putin selber habe man zwar noch keine Briefkastenfirma in Panama nachweisen können, aber zahlreiche seiner Freunde und Bekannten wären offensichtlich Kunden der Kanzlei des Deutschen Jürgen Mossack.

Die Süddeutsche lässt vor allem eine Handvoll Putin-Kritiker mit Vermutungen zu Wort kommen. Sie alle sind sich einig, dass Putin viel reicher sein müsse, als er angibt. Das beginnt bei teuren Armbanduhren, die er immer wieder trägt und von denen man nicht wisse, ob er sie gekauft oder geliehen habe, und endet bei einem Freundeskreis aus schwerreichen Oligarchen, bei denen man sich nicht sicher sei, ob die Firmen, die sie seit der Präsidentschaft Putins erschaffen hätten, nicht in Wahrheit der Nummer Eins im Kreml gehören würden.

Es gibt jedenfalls Leute, so die Süddeutsche, die glauben, Putin könnte der reichste Mensch der Welt sein. 200 Milliarden US-Dollar schwer, ungefähr.

Es gibt auch Leute, die glauben, der Leser sei vollkommen blöd und würde sich nicht grundsätzliche Fragen stellen. Zum Beispiel: „Wem nützt diese Story von massenhaft Briefkastenfirmen-Besitzern, bei der ausgerechnet Putin zur zentralen Figur wird?“

Ja, auch der Fußballer Messi wird genannt, der ukrainische Waffenhändler und Präsident Poroschenko, natürlich das Umfeld von Assad oder ein paar FIFA-Nasen, aber Coverboy bleibt ausgerechnet der Mann, den die „Panama Papers“ als großen Aufhänger verkaufen, über den man in der Story dann aber kaum etwas liest. Putin. Stattdessen werden Menschen in seinem Umfeld belastet, nach dem Motto: Wenn so schon seine Freunde sind, was ist dann erst von ihm zu halten…

Man könnte jetzt ins Detail der Panama Papers gehen. Dann aber wäre man in eine Falle getappt. Grob zusammenfassend kann man sagen, dass unzählige Steuerbetrüger mit den Panama Papers aufgeflogen sind. Um Details geht es jedoch nicht. Es geht um Muster!

Wer deckt hier was über wen auf und lässt es über welches Medium als Enthüllung verbreiten? Unser Rat: Folge der Spur des Geldes derer, die beauftragt wurden, dem Geld zu folgen. Konkret: Wer hat die ganze Recherche bezahlt und bestimmt, welche Ausschnitte an die Öffentlichkeit gelangen? Und vor allem, welche nicht an die Öffentlichkeit gelangen!?

Wie gesagt, die Gefahr ist groß, sich in Details zu verlieren und die meisten Leser werden sich auch durch die – für SZ-Verhältnisse ungewöhnlich lange – Story gekämpft haben, um sich am Schluss die Frage zu stellen, wer blickt da noch durch, und wer hat da noch den Überblick? Wichtiger ist jedoch, wer den Überblick verliert und jetzt wieder glauben muss. Nämlich der Leser.

Aber das macht nichts, denn bei den Panama Papers haben vor allem jene Medien die Führung übernommen, die spätestens seit der Ukraine-Berichterstattung von den Kunden als korrupt, unterwandert und US-hörig enttarnt wurden.

Wie gut, dass wir sie jetzt doch haben. Die von Lobbyisten durchsetzten Massenmedien lassen uns ausrichten, die Daten der Panama Papers wären ausgedruckt 700.000 Bibeln dick. Oh My God!

Dass die Süddeutsche nach nur einem Jahr Recherche dennoch eine Top-Story zimmern konnte, hat sie einer ganzen Schar von Kollegen und neuester Computersoftware zu verdanken. Diese Software und rund 400 Kollegen haben es dann in 12 Monaten geschafft, unter all den bösen Buben die richtig richtig Bösen herauszufiltern. Und das sind nun mal vor allen Großbanken, die Freunde Putins – und damit Putin eben irgendwie auch. Logisch. Muss so sein. Gut, dass der Chef des Auslandsressorts bei der SZ , Stefan Kornelius, schon immer vor Putin gewarnt hat.

Kornelius ist Mitglied der Atlantik-Brücke und damit selber Mitglied eines Netzwerkes, das eher im Dunkeln agiert und alles, was aus den USA kommt, super-plus findet. Aber das ist reiner Zufall.
http://www.nachdenkseiten.de/?p=17471

Spannender ist, wer diese Crew von 400 Enthüllungsjournalisten bezahlt hat, damit diese 12 Monate lang Tag und Nacht daran arbeiten konnten, die Konten von Putin & Co zu enttarnen, was auch fast gelungen wäre – fast.

Nur ist Putin eben nicht seine Freunde, auch wenn diese definitiv Briefkastenfirmen benutzen, um, wie alle anderen schwerreichen Menschen auf diesem Planeten auch, Steuern zu sparen und Gelder zu waschen.

Wer hat die Panama Papers bezahlt?
Das ICIJ, ein internationales Konsortium für investigative Journalisten. Das ICIJ wurde 1997 gegründet und gehört zum CPI, dem Center for Public Integrity. ICIJ und CPI werden vor allem aus Stiftungen finanziert. US-Stiftungen steinreicher Oligarchen, gegen die Putin selbst dann noch ein armes Würstchen wäre, sollte er tatsächlich 200 Milliarden gemopst haben.

Finanziert hat die Enthüllungsstory, genannt Panama Papers, die Ford Foundation, der Rockefeller Family Fund, die W. K. Kellogg Foundation, Carnegie Endowment und, wie nicht anders zu erwarten, die Open Society Foundation eines gewissen, na klar, George Soros. https://www.craigmurray.org.uk/archives/2016/04/corporate-media-gatekeepers-protect-western-1-from-panama-leak/

Das könnte erklären, warum die Süddeutsche Zeitung, die Russland auch 2016 noch bezichtigt, die Krim annektiert zu haben, obwohl rechtlich längst bewiesen ist, dass hier eine Sezession vorliegt, in ihrem Text zu den Panama Papers Putin als den Bösewicht Nummer Eins darstellt. http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/die-krim-und-das-voelkerrecht-kuehle-ironie-der-geschichte-12884464.html

Die Krim wollte sich nicht der durch Faschisten unterstützten Putsch-Regierung in Kiew anschließen, nur hat dies das State-Department innerhalb der Süddeutschen Zeitung noch immer nicht verkraftet. Und dass Soros in der Ukraine während des Putsches auch das ZDF mit von ihm gezimmerten Nachrichten versorgte, ist der SZ anscheinend egal. https://www.freitag.de/autoren/lapple08m214/pr-netzwerk-gegen-russische-propaganda

Ist es nicht verwirrend, dass ausgerechnet ein Netzwerk von Superreichen über ihre Stiftungen, die sie gründeten, um Steuern zu sparen und das gesparte Geld politisch nutzen, jetzt DIE Enthüllung des Jahrhunderts in Sachen Steuerschlupflöcher finanziert hat, und keine Sau in den Leitmedien sich die Frage stellt, wie das zusammenpasst?

Gut, dass wir alternative Blogs wie den von Alexandra Bader aus Österreich haben. Sie stellt die Frage, ob Putins Intimfeind George Soros als Mitfinanzier des Enthüllungspapiers nicht stutzig machen müsste. https://alexandrabader.wordpress.com/2016/04/04/panama-papers-mit-george-soros-gegen-wladimir-putin/

Reichlich dubios.

Warum werfen korrupte Reiche anderen korrupten Reichen vor, reich durch Korruption zu sein? Nun, auch unter den korrupten Reichen gibt es eine Art Konkurrenz. Es geht weniger um Geld, es geht um Kontrolle. Ernst Wolff, Fachjournalist für die Hochfinanz, hat in einem kurzen Artikel auf KenFM.de darauf hingewiesen, welches konkrete Ziel die Panama Papers auch verfolgen.

Es geht ganz nebenbei darum, US-Steuersünder, die ihr Geld ins Ausland geschafft haben, kollektiv beizukommen. 2010 wurde dafür das FACTA-Gesetz aus der Taufe gehoben und dem Rest der Welt aufgezwungen. Auch die BRD macht seither begeistert mit. http://www.bzst.de/DE/Steuern_International/FATCA/FATCA_node.html

Im Rahmen dieses Gesetzes kippte auch das legendäre Schweizer Bankgeheimnis. Rund 100 Staaten arbeiten jetzt mit den amerikanischen Steuerbehörden zusammen, wenn diese etwas über die Vermögensverhältnisse deren Bürger wissen möchten.

Ein kleiner Schönheitsfehler hierbei: Natürlich haben sich die gejagten Steuerhinterzieher neue Steueroasen gesucht. Wolff schreibt: „Nur wenige Länder haben dieses Abkommen nicht unterzeichnet – Bahrain, Nauru, Vanuatu… und die USA.“ https://kenfm.de/was-steckt-hinter-den-panama-papers/

Listig oder lustig?
Die USA erpressen die ganze Welt im Finanzbereich über ihr Dollarmonopol. Sie verkaufen uns ihre permanente Einmischung in die Bücher anderer Staaten, anderer Banken, als solidarische Transparenz, halten sich selbst aber weiter bedeckt. Das alles ist Teil eines Konzeptes mit der ungeschriebenen Überschrift: „Die USA stehen über jedem Gesetz“.

Das kennen wir so ja bereits vom Internationalen Gerichtshof. Die USA jagen global „Terroristen“, um sie nach Den Haag zu bringen oder direkt zu ermorden, erkennen dann aber Den Haag für eigene Massenmörder oder Kriegsverbrechen gar nicht an. http://www.br.de/nachrichten/usa-strafgerichtshof-beziehung-100.html

Das alles passt in die globale Strategie einer amerikanischen Vorherrschaft, die dem 21. Jahrhundert als Stempel aufgedrückt werden soll, und bei der es neben klassischen Waffen, sprich Militärschlägen oder Geheimdienstoperationen, eben auch die Soft-Power gibt, die recht effizient zur Anwendung kommt.

Hier geht es vor allem um Propaganda, also Stimmungsmache gegen alles, was nicht nach der Pfeife der USA tanzt. Auch hier gilt: Folge dem Geld! Wer bestimmt die Budgets im Pentagon? Wer kauft und verkauft die Präsidenten und installiert sie im Weißen Haus? Wer kontrolliert den Militärisch-Industriellen-Komplex? Wer kontrolliert eine Handvoll Medienkonzerne in den USA und deren Partner im Westen? Wer embeddet in Deutschland welche Gazetten, indem er welche Köpfe installiert? Über welche Stiftungen, Stipendien, Beraterverträge wurden diese Personen zuvor auf Linie gebracht? http://www.heise.de/tp/artikel/38/38515/1.html

Egal, wie man es dreht und wendet, die Spur führt immer über die Wallstreet oder die City of London. Beides ist im Kern nichts anderes, als ein Moloch aus Briefkastenfirmen und Konzernverschachtelungen, die nur ein Ziel kennen: Geld zu machen, zu waschen und verschwinden zu lassen, um damit global eine Politik zu finanzieren, die jedes Verbrechen billigend in Kauf nimmt, solange nur das Ziel erreicht wird: Mehr Macht, mehr Kontrolle.

Die Auftraggeber der Panama Papers könnte man mit der Sizilianischen Mafia vergleichen, die den Straßenbanden weltweit das Handwerk legen möchte.

Offizielle Begründung: Verbrechen sind verboten. In Wahrheit duldet die Mafia schlicht keine Konkurrenz. Du kannst als kleiner Fisch weiter morden, rauben und brandschatzen, nur musst du eben einen Teil der Beute bei den Sizilianern abliefern. Die Höhe der Abgabe bestimmt die Mafia, wie sie auch im Vorfeld jedes größeren Coups wissen will, was konkret die Pläne des Kleinganoven sind. Was völlig klar ist: Man muss Sizilianer sein, um in der Mafia an die Spitze zu gelangen. Basta.

Die Panama Papers sind eine Blendgranate.
Was hätte die SZ stattdessen recherchieren können? Nun, wo in etwa die 2,3 Billionen Dollar geblieben sind, die laut Aussage des damaligen US-Verteidigungsministers Donald Rumsfeld am 10. September 2001, einfach nicht mehr aufzufinden waren! http://uncut-news.ch/911/ein-tag-vor-911-23-billionen-us-dollar-verschwunden/

Schon vergessen? 2.300.000.000.000 US-Dollar!

Mit dieser Unsumme kann man eine Menge Putsche finanzieren, Briefkastenfirmen gründen, NGOs aus der Taufe heben, investigative Journalisten lenken, Pressekonzerne unterwandern…

Kaum war Rumsfeld am 10. September mit diesem Super-Minus vor die Kameras getreten, stürzten am nächsten Morgen in New York drei Wolkenkratzer in sich zusammen, so dass die Welt jetzt und bis heute anderes zu tun hatte, als sich auf die Suche zu machen. https://www.youtube.com/watch?v=6R6ofqAW8XM

Als die US-Amerikanische Politikerin Cynthia McKinney 2015 noch einmal nachfragte, konnte sich Rumsfeld kaum erinnern. Irgendetwas muss da mit den Computern im Pentagon gewesen sein… Nur, was? Lange her… Aber 2,3 Billionen sind auch ganz schön unübersichtlich.

Auch interessant für die SZ in München hätte sein können, wer damals im US-Verteidigungsministerium für die Finanzen zuständig war. Dov Zakheim. Zakheim war Direktor einer High-Tech-Firma, die sich darauf spezialisiert hatte, Passagierflugzeuge mit einer Fernsteuerung bedienen zu können. https://www.youtube.com/watch?v=5XPEz0d1rWI

Seit 2010 ist Dov Zakheim Senior-Vizepräsident von Booz Allen Hamilton. Die Firma war der letzte US-Arbeitgeber von Edward Snowden und ist Teil der NSA-Familie. 99% der Aufträge kommen von der Regierung. Mehrheitseigner bei Booz Allen Hamilton ist die Carlyle Group. Hier handelt es sich um eine der größten privaten Beteiligungsgesellschaften überhaupt. Man „verwaltete“ 2013 bereits 193 Milliarden US-Dollar. 185 Fonds, 159 Dachfonds und vier Anlage-Klassen. 1700 Investoren aus 78 Ländern erfreuen sich der buchhalterischen Tricks dieser Firma. https://de.wikipedia.org/wiki/Carlyle_Group

Wetten, dass ein Großteil der Kunden von Carlyle auch in Panama einen Briefkasten haben, genauso wie die Freunde Putins – und genauso wie Strohmänner der Ford Foundation, des Rockefeller Family Fund, der W. K. Kellogg Foundation, des Carnegie Endowment und wie Georges Soros?!

Aber davon werden wir wohl nie erfahren. Keine Zeit! Die 2,7 Terabyte müssen noch verarbeitet werden. Von daher werden wir auch nicht erfahren, wie viele US-hörige Diktatoren an anderen Off-Shore-Standorten „Hilfe“ aus den USA erhalten, ihr Geld dort zu waschen, um es erneut in den Kreislauf der Korruption zu pumpen. Einen Kreislauf, der bis heute vor allem auf Dollar läuft.

Eine andere große Enthüllung eines Einzeltäters ist den meisten SZ-Lesern ebenfalls vollkommen unbekannt. Ihnen sagt, wie den meisten anderen auch, der Name Mark Lombardi nichts. Lombardi hatte als Künstler jahrelang öffentliche Quellen genutzt, um aus den Daten, die er sammelte, Netzwerke zu erstellen. Netzwerke der Macht.

Als er im Jahre 2000 diese Netzwerke als klassische Zeichnungen in Ausstellungen einem großen Publikum zugänglich machte, konnte jeder z.B. die Verbindung zwischen der Familie Bush, der Familie Osama bin Ladens und der Wallstreet erkennen.

Das gefiel nicht jedem. Kurz vor der Vernissage wurde sein Hauptwerk durch ein ungeklärtes Anspringen der Feuersprinkleranlage zerstört. Nach mühsamer Wiederaufbereitung des Werks wurde der Künstler plötzlich depressiv und wurde erhängt aufgefunden. Sein Tod wurde als Suizid eingestuft. Er hatte in seinen Bildern die Verbindung von internationalem Terrorismus und Finanzwelt nachgewiesen. https://www.youtube.com/watch?v=63eYXqbXLtg

Was hätte man aus den von Lombardi noch vor 2001 recherchierten Verbindungen im bis heute ungeklärten Fall 9/11 an Informationen ziehen können?

Das wäre mal eine Story, aber die werden wir wohl nie zu Gesicht bekommen. Nicht bei der SZ, nicht bei der ZEIT, und Springer wird sie ebenso wenig bringen wie ARD & ZDF.

Unser Rat: Geht Eis essen. Der Sommer in diesem Land ist kurz. Zu kurz.

Nächsten Monat lesen wir dann vielleicht über die Extremgefahren von Solaranlagen, Windrädern und Wasserkraft. Finanziert wird diese Story möglicherweise von der AKW-Foundation, einem Zusammenschluss der Betreiber aller 438 Atomanlagen, die weltweit noch im Netz am Werken sind. Für sichere Energie, sauberen Strom und fassweise strahlendes „Vergiss mein nicht“ sorgen. Kein Grund, sich Sorgen zu machen.

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Abschließend noch zwei Buchtips zum Thema Steuerflucht und Steueroasen:


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