Die AstraZeneca-Affäre: Was steckt dahinter? | Von Ernst Wolff (Podcast)

Ein Kommentar von Ernst Wolff.

Die Berichterstattung der Mainstream-Medien und die Vorgänge im realen Leben haben in unserer Zeit immer weniger miteinander zu tun. Es empfiehlt sich daher, sorgfältig zwischen beiden zu unterscheiden. So auch in der AstraZeneca-Affäre der vergangenen Wochen.

Die offizielle Version des Geschehens lautet:

Der Impfstoff der Firma AstraZeneca hat bei diversen Menschen Nebenwirkungen hervorgerufen, die in einzelnen Fällen sogar zum Tode geführt haben. Aus Sorge um die Gesundheit der Bevölkerung wurde die Impfung mit diesem Impfstoff daher am Montag, den 15. März, ausgesetzt.

Eine Überprüfung durch die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) ergab jedoch, dass der Nutzen fortgeführter AstraZeneca-Impfungen größer ist als die Risiken. Deshalb haben sich Bund, Länder und das zuständige Paul-Ehrlich-Institut darauf verständigt, die weitere Verwendung des AstraZeneca-Impfstoffs ab Freitag, dem 19. März, wieder zu genehmigen. Allerdings soll ab sofort auf dem Beipackzettel eine Warnung stehen.

Das alles klingt, als sei es in erster Linie um den Schutz der Gesundheit der Bevölkerung gegangen. Die tatsächlichen Hintergründe der Affäre lassen aber ganz andere Zusammenhänge vermuten – vor allem, wenn man einen Blick auf die Geschichte von AstraZeneca und die Auseinandersetzungen der Firmenleitung mit ihrem Konkurrenten Pfizer und den Bürokraten der Europäischen Union wirft. Hier die Einzelheiten:

AstraZeneca ist 1999 durch die Fusion der schwedischen Astra AB und der britischen Zeneca PLC entstanden. Der Firmensitz befindet sich in Cambridge im US-Staat Massachusetts. 2019 war AstraZeneca mit 70.600 Beschäftigten und einem Umsatz von 26,6 Milliarden US-Dollar der fünfgrößte Arzneimittelhersteller der Welt.

2012 wurde AstraZeneca vom Europäischen Gerichtshof zu einem Bußgeld von 52,5 Millionen Euro verurteilt, weil der Konzern Patentämter und Gerichte vorsätzlich getäuscht hatte, um, wie der Gerichtshof in seiner Begründung schrieb, sein „Monopol auf dem Arzneimittelmarkt möglichst lang zu wahren“.

Im selben Jahr übernahm der Franzose Pascal Soriot, der zuvor für die Pharmariesen Aventis und Roche gearbeitet hatte, die Leitung des Konzerns. Er strukturierte das Unternehmen um, entließ mehr als zehntausend Mitarbeiter und investierte riesige Summen in die Entwicklung neuer Medikamente.

2014 kam es zu einem Machtkampf zwischen ihm und dem US-Pharmagiganten Pfizer, dessen Führungsetage einen Zusammenschluss beider Konzerne anstrebte. Nachdem Soriot ein Angebot in Höhe von 106 Milliarden Dollar abgelehnt hatte, startete Pfizer einen feindlichen Übernahmeversuch, den Soriot jedoch mit Hilfe der britischen Politik abwehrte.

Dass AstraZeneca nun einer der Großlieferanten des Covid-19-Vakzins ist, verdankt der Konzern, der sein Geld bisher nicht mit Impfstoffen verdient hat, keinesfalls seiner wissenschaftlichen Expertise, sondern ausschließlich der Tatsache, dass die 2016 von der Oxford-Professorin Sarah Gilbert gegründete Firma Vaccitech im Frühjahr 2020 einen mächtigen und finanzstarken Partner gesucht hat.

Wie mächtig AstraZeneca ist, zeigte sich erst im Dezember 2020, als der Konzern den US-Konzern Alexion für 39 Milliarden Dollar übernahm. Bei dem Deal handelt es sich um die sechstgrößte Übernahme in der Branche in den zurückliegenden zehn Jahren.

Aber kommen wir zur Timeline der Ereignisse um den Covid-19-Impfstoff.

Am 30. April 2020 gaben AstraZeneca und Vaccitech eine Vereinbarung über den weltweiten Vertrieb des von der Universität entwickelten Impfstoffs bekannt.

Am 27. August 2020 schloss AstraZeneca mit der EU-Kommission einen Vertrag, in dem AstraZeneca sich verpflichtete, im Laufe des Jahres 2021 zum Preis von 336 Millionen Euro mindestens 300 Millionen Dosen des Impfstoffes zu liefern.

Am 11. Januar 2021 beantragte AstraZeneca bei der EMA die bedingte Zulassung des Impfstoffs. 18 Tage später erhielt AstraZeneca als drittes Unternehmen nach Biontech-Pfizer und Moderna die Zulassung durch die EU.

Bereits während des Verfahrens teilte AstraZeneca der EU am 22.01.2021 mit, statt der bis Ende März 2021 vereinbarten 80 Millionen Impfdosen nur 31 Millionen liefern zu können. Das brachte die Brüsseler Bürokratie in doppelter Hinsicht in Schwierigkeiten: Zum einen, weil Medien und Politik seit Wochen auf flächendeckende Impfungen drängten und die EU damit in Erklärungsnot geriet. Zum anderen, weil sie mit dem Konzern einen Vertrag abgeschlossen hatte, dem zufolge AstraZeneca für das Versäumnis nicht belangt werden konnte.

Auf Grund des Aufruhrs in der Öffentlichkeit ließen die Bürokraten den Impfstoff am 15. März vom Markt nehmen, revidierten die Entscheidung aber vier Tage später.

Tatsächlich scheint es sich bei der Affäre also weniger um ein medizinisches Problem als vielmehr um einen Machtkampf zwischen bloßgestellten Bürokraten und einem mit allen Wassern gewaschenen Pharmagiganten zu handeln.

Auffällig ist, dass sich die EU bis heute weigert, den Vertrag mit AstraZeneca offenzulegen. Dadurch drängt sich folgende Frage auf: Könnte es vielleicht sein, dass er eine unlautere Geschäftsbeziehung zwischen hohen EU-Bürokraten und dem Management von AstraZeneca enthüllen würde? Dass man in Brüssel die Gesundheit der Bevölkerung nur als Vorwand nimmt, um sich in die eigene Tasche zu wirtschaften?

Fast noch wichtiger wäre die Beantwortung einer zweiten Frage: Wie kommt es, dass der Aktienkurs von AstraZeneca am 15. März trotz des enormen Imageschadens nicht etwa kräftig eingebrochen, sondern innerhalb von 48 Stunden sogar um 5,6 Prozent gestiegen ist? Wäre es möglich, dass jemand auf einen erneuten Übernahmeversuch von Pfizer gewettet hat?

Während all diese Fragen wohl auch in Zukunft unbeantwortet bleiben werden, steht ein Nebeneffekt der Affäre bereits fest:

Die europäische Bevölkerung, die sich angesichts der öffentlich betriebenen Panikmache zum überwiegenden Teil in einer Art Schockstarre befindet, wird durch den angeordneten Warnhinweis auf der Impfpackung von AstraZeneca nun noch stärker verunsichert werden und damit in den kommenden Wochen und Monaten, in denen uns ein gewaltiger Wirtschaftseinbruch erwartet, noch leichter manipulierbar und damit noch einfacher regierbar sein.

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Danke an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung.

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Bildquelle:    skarim/ shutterstock

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