KenFM über: Die deutsch-israelische Freundschaft

Die Lage im Gaza-Streifen eskaliert. Israelische Bomben töten Hamas-Anführer und treffen dabei auch immer unzählige Zivilisten, darunter Frauen und Kinder. Von radikalen Palästinensern abgefeuerte Raketen, die die israelische Raketenabwehr durchdringen, richten im gelobten Land überwiegend erhebliche Sachschäden an, bis zum Dienstag Abend starben fünf Israelis. Die Regierung Netanjahu droht mit einer Bodenoffensive. In Kairo stattfindende Gespräche zu einem Waffenstillstand führten bisher zu keinem Ergebnis. In Berlin finden sowohl Pro-Palästinensische als auch Pro-Israelische Demonstrationen statt.

Was bei der aktuellen Debatte außer Acht gelassen wird: Der eigentliche Konflikt, der Kampf um Boden, existierte schon vor Israels Staatsgründung 1948. Spätestens seit 1967 ist Israel aber eine Besatzungsmacht, die den Palästinensern das Selbstbestimmungsrecht vorenthält.

Die Geschichte des politischen Zionismus ist ebenfalls deutlich älter als die aktuelle Gaza-Kriese und geht in eine Zeit zurück, als Großbritannien noch Mandatsmacht in Palästina war.
Dieser Bericht versucht, die vielen Puzzleteile in einem historischem Gesamtbild zusammenzufassen um einen Kontext zwischen Vergangenheit und Gegenwart herzustellen. Schonungslos.

Die deutsch-israelische Freundschaft
Oder: Wir Deutsche sind auf vielen Gebieten führend.
Leider auch im Wegducken. Wie lange noch?

Nichts kann der das wahre Bild der Zustände und Ereignisse in dieser Welt mehr verzerren, als im eigenen Land das Zentrum der Welt zu erblicken und alle Dinge nur in ihrer Beziehung zu diesem unverrückbaren festen Punkt zu sehen. Unvermeidlich führt eine solche Einstellung zu einer völlig falschen Perspektive. Im Rahmen eines derart verkehrten Systems willkürlich angenommener fester Punkte ist es leicht zu beweisen, dass die Ansicht, die man von jedem dieser Punkte aus gewinnt, der Wirklichkeit entspricht.

Diese Sätze entstammen einem Buch mit dem Titel „Die Anatomie des Friedens“ von Emery Reves, einem US-amerikanischen Journalisten ungarischer Herkunft, erschienen  in Deutschland 1947. Also  zwei Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und ein Jahr vor der Staatgründung Israels. Das  Buch „Die Anatomie des Friedens“ ist aktueller denn je, was man schon an den Überschriften einzelner Kapitel erkennen kann.

Sie lauten u.a.: Versagen des Kapitalismus, Versagen des Sozialismus, Versagen der Religion oder Der Weg zum Faschismus.

Heute 2012, also über 50 Jahre nach dem Erscheinen des Buches, das u.a. von Albert Einstein unterstützt wurde, müssen wir erkennen, dass Reves mit seinem publizierten Résumé des 20. Jahrhunderts zugleich einen Zustandsbericht des 21sten abgeliefert hat. Der Trend geht weltweit zum Faschismus. Nur dass er heute unter dem fortschrittlich daherkommenden Markennamen Globalisierung dem Globus übergestülpt wird wie eine zu enge Gasmaske.

Das Versprechen, globaler Kapitalismus sei ein Garant für globalen Wohlstand und damit globalen Frieden, dieses Versprechen ist in Wirklichkeit ein Versprecher. Wenn wir Globalisierung als eine Rakete betrachten, dann wird der meiste Schub immer noch von den USA geliefert. Die USA sind noch immer DIE Supermacht auf diesem Erdball. Sie bestimmen. Ganz individuell. Sie legen aus, was Recht ist und was Unrecht. Recht kann vieles sein, Unrecht aber in jedem fall all jene Ideen anderer Völker und anderer Nationen, die amerikanischen Interessen zuwiderlaufen, wobei zuwiderlaufen anfängt, wo Nicht-Amerikaner eine bessere Idee haben und damit als zu bekämpfende Konkurrenz angesehen werden.

Wer Stress mit den USA bekommen möchte, muss sein Raumschiff gar nicht auf Kollisionskurs schicken, es reicht, wenn er übersetzt gesprochen eine eigene Rakete in den Orbit schickt. „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben“ flattert als unsichtbare Botschaft überall dort mit, wo die amerikanische Flagge gehisst wird. Im Namen der Freiheit der Supermacht anderen die eigenen Spielregeln aufzuzwingen.

Die Selbstverständlichkeit, mit der diese Ellbogenpolitik, eine Politik der militärischen Stärke, durchgesetzt wird, fußt auf der Einleitung dieser von Anatomie des Friedens. Nichts kann das wahre Bild der Zustände und Ereignisse in dieser Welt mehr verzerren, als im eigenen Land das Zentrum der Welt zu erblicken und alle Dinge nur in ihrer Beziehung zu diesem unverrückbaren festen Punkt zu sehen.

Wohin diese Haltung führt, hat Nazideutschland auf erschreckende Weise vorgeführt. Am Ende stand kein Stein mehr auf dem anderen. Der Stunde Null waren Jahre von menschlichen Nullen vorausgegangen. Das Land der Dichter und Denker hatte es in nur 13 Jahren Naziherrschaft fertig bekommen, vollständig gehirngewaschen die eigene Katastrophe vorzubereiten und dabei ohne mit der Wimper zu zucken Millionen Menschen auf Befehl von oben industriell quasi nach den Maßgaben der Planwirtschaft zu ermorden.

Das alles konnte nur geschehen, weil die Software des absoluten Gehorsams 24 Stunden am Tag in den Köpfen des deutschen Volkes ratterte. Dieser absolute Gehorsam erstickte jede Art des Widerspruchs, jede Form von Zweifel. „Führer befiehl, wir folgen“ war mehr als ein Befehl. Es war die Null und Eins im Zentralrechner des deutschen Kollektivbewusstseins, in der Adolf Hitler das Unterbewusstsein verkörperte, den Chefprogrammierer. Er war du, du warst er und Deutschland, Deutschland über alles war der gemeinsame Volkskörper. Eine perverse Kombination, die nur im Tod beider enden konnte. Adolf Hitler fiel offiziell im Kampf und die Hinterbliebenen erwachten im Anschluss aus einem Albtraum, den sie selbst gezimmert hatten.

Eine ähnliche wahnhafte Kombination zwischen Staat und Regierung erleben wir heute in Israel. Das Land ist nicht auf dem Weg in ein faschistoides Land, es hat diese Grenze seit langem überschritten. Die Bürger merken nichts mehr und ihre Regierung hat leichtes Spiel, die Einwohner von immer perverseren Ideen zu überzeugen. Israel 2012 und Deutschland 1939 haben mehr gemeinsam, als der Welt recht sein kann und vor allem die Deutschen wahr haben wollen.

Wie wir aus Erfahrung wissen, ist die Grundfläche eines Landes nicht unbedingt entscheidend, ob dieses Land dem viel größeren Rest gefährlich werden kann. Israel ist ein Zwergstaat, aber bis an die Zähne bewaffnet.

Auch Deutschland war auf Eurasien betrachtet, selbst als es noch größer war, eher ein Land mit überschaubarer Grundfläche. Aber eben auch bis an die Zähne bewaffnet. Genau wie heute Israel war dieses Deutschland damals von Nachbarn umgeben, die ziemlich mit sich selber beschäftigt waren und dabei übersahen, dass sich das Reich auf einen erneuten großen Krieg vorbereitete. Auf allen Gebieten.

Wer wissen will wohin Israel tendiert, dem sei ein Buch deutscher Expansionspolitik zwischen 33 und 45 empfohlen. Hochmut und vermeintliche Überlegenheit waren damals wie heute die ideologische Basis, wenn Staaten an Größenwahn erkranken.

Im mittleren Osten ist Israel heute unbestritten DIE Militärmacht. Es stellt selber moderne Waffensysteme her und verfügt über hunderte Atomsprengköpfe, die eine Zerstörungskraft besitzen, die das 1000-fache der Hiroshima-Bombe aufweisen. Dazu ist Israel im Besitz von Trägersystemen, sprich ballistischen Raketen, die mit einer Reichweite von 5000 km zahlreiche Großstädte auch in Europa locker erreichen  können. Wozu braucht ein Land, das an seine offiziellen Feinde angrenzt bzw. mit dem Iran höchstens eine Entfernung von 1800 bis 2000 km zu überbrücken hätte, Raketen die solche Distanzen überwinden?

Dazu gab Mosche Dayan, die israelische Militärlegende, schon vor Jahrzehnten die entsprechende Antwort:

„Die meisten europäischen Hauptstädte sind Ziele für unsere Luftwaffe.” ….

Merke, Israel betreibt in Dimona ein von der Welt völlig unkontrolliertes Atomprogramm.  Es bewegt sich außerhalb jeglicher Kontrolle. In Verbindung mit einer derart fanatischen Führung ist es nur noch ein kleiner Schritt zum nuklearen Holocaust. Drücken wir uns die Daumen, dass im gelobten Land niemand die Daumen drückt.

Als der israelische Staatsbürger Mordachai Vanunu, der Jahre in den Atomlabors in Dimona gearbeitet hatte, sein Schweigen brach, heimlich Fotos in der Anlage machte und sich mit seiner Story an die britische Presse wandte, wurde er 1986 vom Mossad in Rom entführt und landete für 18 Jahre in israelischer Einzelhaft, einem fensterlosen Raum von der Größe einer Garage. Diese Art der Inhaftierung setzt auf Vernichtung des Individuums. Wer so mit den eigenen Bürgern umspringt, über dessen Umgang mit Nichtjuden muss man sich nicht wundern.

Dass Israel, z.B. wenn es um den Einsatz von Chemiewaffen geht, nicht zimperlich ist, ist bekannt. In Gaza z.B. kam es zum Einsatz von Nervengas, das bei den Opfern zu unkontrolliertem Zittern des gesamten Körpers führte. Dieser dauerepileptische Anfall konnte durch die Ärzte vor Ort nicht behandelt werden, denn die israelische Regierung, die im Kern aus Menschen besteht, die durch die Bank eine Militärlaufbahn hinter sich haben, verweigerte jedwede Information zu dem eingesetzten Kampfstoff. Ein Überleben der Opfer war nicht gewünscht.

Der einzelne Mensch ist in Israel nie wichtig. Wichtig ist nur der Staat. Der Staat, die Übernation, ist alles. Der Einzelne nur ein Rad im Getriebe, der nur in seiner Funktion innerhalb dieser Maschine überhaupt einen Wert besitzt. Menschen in Israel, die nicht mit den absoluten Zielen der absoluten Regierung übereinstimmen, geraten sehr schnell ins absolute Fadenkreuz der zahlreichen Geheimdienste und werden absolut bedrängt oder im Falle X hinter Schloss und Riegel gebracht.

In Israel gibt es keine echte Pressefreiheit. Jeder Zeitung, jedem Radio oder  jedem TV-Sender kann ohne Angabe von Gründen von heute auf morgen die Lizenz entzogen werden. Die nationale Sicherheit ist 24 Stunden am Tag DAS, worum es in diesem Land geht. Und diese nationale Sicherheit kollidiert permanent mit dem, was man EIGENTLICH unter Freie Presse versteht. Jeder Artikel, jeder Bericht, jedes Interview wird von der Pressezensur des Militärs dahingehend geprüft, ob nicht irgendein Staatsgeheimnis freiwillig oder unfreiwillig preisgegeben wird.

Genau wie in Nazideutschland hat diese Art, die eigenen Bürger permanent zu überwachen, zu bevormunden und über Bande zu gängeln und einzuschüchtern, eine Wirkung, die sowohl nach außen als auch nach innen ihre Nebenwirkungen hat.

Die Wirkung nach innen:

Auf der einen Seite widerspricht die israelische Bevölkerung der aktuellen Regierung in etwa so wenig wie Deutschen seinerzeit Adolf Hitler widersprochen haben. Eine Opposition gibt es zwar, aber sie wird von den eigenen Bürgern ähnlich wahrgenommen wie die israelische Friedensbewegung. Verachtung wäre noch geprahlt.

Als es vor wenigen Monaten dennoch zu Massendemonstrationen gegen die Regierung im ganzen Land kam, gingen 500.000 Menschen auf die Straße. Bei einer Einwohnerzahl von 7 Millionen war dieser Protest nicht zu übersehen. Um was ging es den Menschen?

Spontan würde der Beobachter von außen annehmen, die Bevölkerung hätte Angst, in einen weiteren existenzgefährdenden Krieg verwickelt zu werden. Aber nein, es ging den Protestierenden vor allem um klassische ökonomische Fragen. Der Mittelstand fühlt sich durch die Regierung Netanjahu um die Früchte wirtschaftlichen Aufschwungs betrogen. Korruption ist ein ernsthaftes Problem und die Berlusconisierung der israelischen Führungsschicht nicht mehr wegzudiskutieren.

Dennoch erklärten die Köpfe dieser 500.000 Mann Demo, die gegen diese Zustände Präsenz zeigte, gleich zu Anfang sie seien unpolitisch. Was es in Israel heißt unpolitisch zu sein, erklärte vor ein paar Tagen der Tel Aviver Soziologe Mosche Zuckermann, der sich als einer der letzten linken Kritiker des Systems versteht. Er sagte in Berlin: unpolitisch zu sein in Israel bedeutet in der Frage der Friedenspolitik, was in Israel praktisch Kriegspolitik ist, immer auf der Seite der Regierung zu sein.

Als vor allem Netanjahu, Barak und Liebermann das erkannt hatten, war ihnen klar, dass diese Protestbewegung ihnen persönlich egal sein könne. Die Demonstranten würden die Regierung nicht einschränken. Im Gegenteil, man lies der Regierung ausrichten, im Ernstfall voll und ganz hinter den Plänen der israelischen Regierung zu stehen. Egal was das für Pläne seien.

Führer befiel, wir folgen – hieß das damals bei uns.

So läuft in Israel im Moment alles erneut auf einen totalen Krieg hinaus. Dieser Tage wurden 90.000 Mann aus der Reserve eingezogen und das sich eh permanent in Alarmbereitschaft befindende Militär auf eine Bodenoffensive vorbereitet. Wollt ihr den totalen Krieg? Um diese Frage nicht direkt stellen zu müssen, gibt Israel praktischerweise ein Universal-Slogan: Israel hat das Recht auf Selbstverteidigung.
War der Überfall auf Polen 5.45   (1939) nicht auch offiziell ein Verteidigungsfall?

Die Wirkung nach außen.

Ein Land wie Israel 2012 wird wie Deutschland während der Nazizeit vor allem durch die permanente Bedrohung von außen zusammengehalten. Wenn diese Bedrohung abnimmt, muss jeder faschistoide Staatsapparat die FÜHRUNG nachlegen. Exakt das passiert im Moment im gelobten Land.

Gaza ist der Zünder an einer Bombe, auf dessen Detonation die Regierung Netanjahus angewiesen ist, um den Masterplan – ein Groß-Israel – weiter durchzusetzen. Es geht um das Zusammenschweißen der Nationen bis zum Endsieg und der ist erst erreicht, wenn Groß-Israel realisiert ist, sprich alle Araber über den Jordan gegangen sind. Um dieses Ziel durchzusetzen, drillt die Regierung die Bevölkerung seit Jahrzehnten auf Rassismus.

Der Feind ist ähnlich wie damals in Deutschland – der Fremde. Und wenn es der Nachbar ist. Nur wer jüdisch ist, dem ist zu trauen. Alle nichtjüdischen Menschen sind je nach Rasse in einer Kaste unterhalb der eigenen anzusieden. Schmarotzer, Untermenschen, Staatsfeinde, parasitäres Pack – um es mit den Worten der deutschen Ausgabe des Propaganda Ministers H&M Breivik zu sagen.

Wer nach rassistischen Übergriffen offen Hass gegenüber Nichtjuden im Land sucht, muss nicht zwingend im Umfeld der streng orthodoxen Siedler fahnden. Für sie ist das Land Israel biblisch, SIE selbst das auserwählte Volk und von daher sogar in der Pflicht, Araber wo immer es geht aus dem Heiligen Land zu vertreiben. Mord inklusive.

Wenn Rabbis, also geistige Führer wie Yisrael Rosen fordern: Palästinenser müssen getötet werden, Frauen, Kinder, selbst Vieh, entlockt das dem gebildeten Bürger vielleicht noch ein Shalom. Was Frieden heißt.

Wie unsicher es aber auch für Nicht-Araber im gelobten Land geworden ist, beweisen die jüngsten Übergriffe von israelischen Otto Normal Bürgern, also Nichtreligiösen, auf Asylbewerber mit schwarzer Hautfarbe, die in Israel jene Jobs machen, die von klassischen Israelis für kein Geld der Welt mehr übernommen werden.

Diese billigen Arbeitssklaven sind oft obdachlos und nächtigen in Parks. Hier wurden sie in der jüngsten Vergangenheit leichte Beute von Israelis, um den angestauten Druck loszuwerden. Man prügelte auf sie ein, drohte sie zu töten und ließ sich dabei von israelischen Sicherheitskräften dabei zusehen, ohne dass etwas geschah. Ein tobender Mob, der von der Polizei bei den Übergriffen bestaunt wird.

Kennen wir das nicht auch irgendwo her?

Selbst die Drohung, ganze Asylbewerberheime in Brand zu stecken, sind in Israel nichts Besonderes mehr. Der Rassismus ist zum Alltag geworden. Alltäglich. Häme, Schadenfreude sind eine Art Blitzableiter für ein Volk, das sich von den zahlreichen Regierungen seit der Staatgründung 48 und permanenten Konflikten mit sämtlichen Nachbarn hat in die Enge treiben und emotional aufhetzten lassen.

Dennoch führt der Vergleich israelischer Methoden mit denen der Nazis vor allem in Deutschland immer noch zur maximalen Empörung. Wer es trotzdem wagt, schießt sich ins schnell ins Aus.

Warum das so ist, klären wir gleich. Nur ist es im Kern ähnlich schizophren wie die Haltung der Israelis zu ihrer gewaltsüchtigen Führung.

Warum?
Weil man Israel 2012 und Nazideutschland gar nicht selber vergleichen muss.
Die Bürger Israel selber tun dies, indem sie Gesetzen als rechtens zustimmen, die exakt so von den Nazis erfunden wurden.

In Nazideutschland wurde alles unternommen, um Deutsche und deutsche Juden immer mehr zu separieren. Die Nürnberger Gesetze waren nicht der Beginn dieser Politik, sie lagen auf halber Strecke zu den Gaskammern und wurden über Jahre der Hetzpropaganda vorbereitet.

Exakt das geschieht ganz offiziell in Israel. Es gibt heute Straßen, Viertel und  Bildungseinrichtungen, die sind nur für Juden. Also wie in Nazideutschland, nur dass die Juden von heute die Nazis spielen und die Araber die Juden zu sein haben, derer man sich so oder so entledigen möchte.

Vize-Verteidigungsminister Vilnai drohte den Palästinensern im Mai 2010 offiziell mit dem Holocaust.
Wer in Deutschland einen Vergleich von was auch immer mit dem Holocaust wagt, gerät automatisch ins Sperrfeuer der Presse.
Wenn ein israelischer Minister mit dem Holocaust droht, passiert gar nichts.
Was sagt das über Israel und vor allem was sagt das über uns?
In vielen Teilen des unheiligen Landes ist es Arabern nicht er erlaubt, Immobilien zu erwerben. Begründung: weil sie Araber sind. Das ist nicht eine Art Rassismus wie er unter den Nazis praktiziert wurde, das ist eine 1 zu 1 Kopie.

Wer die Ausstellung israelischer Soldaten, die in den besetzten Gebieten Dienst schieben mussten, „Breaking the Silence“ besucht hat, dachte ihn trifft der Schlag. Stand da doch auf einer Hauswand in Hebron der mit Sprühdose aufgebrachte Spruch:
Arabs to the Gas Chambers.
Araber in die Gaskammern.

Wir sehen, Israel muss man gar nicht von außen mit Nazideutschland vergleichen. Das gelobte Land gleicht sich Nazideutschland immer mehr an. In einer Art Automatismus.

Wer jetzt darauf schließt, diese Entwicklung käme von ungefähr, irrt gewaltig. Zionismus ist im Kern eine Ideologie, die der der Herrenrasse verdammt ähnlich ist. Beide Ideologien gehen und gingen davon aus, man selber würde den Übermenschen darstellen, der das von Gott gegebene Recht besäße, sich über die Restmenschen zu erheben um diese zu beherrschen.

Das auserwählte Volk ist die andere Seite einer Medaille, der in Nazideutschland die Aufschrift Herrenrasse eingraviert war. Heil Hitler und Heiliges Land sind primitive Blut- und Boden-Betriebssysteme. Sie laufen am effektivsten auf Rechnern mit rechts drehenden Festplatten.

Eine weiter, um nicht zu sagen: die erschreckendste Parallele  zwischen Nazideutschland und Israel 2012 ist, dass das gelobte Land aus seinen rassistischen Ansichten gar kein Hehl macht. Im Gegenteil. Eine vom Yisrael Goldblum Fund durchgeführte repräsentative Umfrage bestätigt, dass die meisten Israelis ein Apartheidsregime befürworten. Mehr noch: es sich wünschen.
59 % wollen, dass Juden bei der Suche nach einem Arbeitsplatz, der mit der Regierung zu tun hat, vorgezogen werden.
49 % wollen, dass der Staat Juden besser behandelt als Araber.
42 % wollen nicht mit Arabern in einem Haus wohnen.

Ebenfalls 42 % wollen nicht, dass ihre jüdischen Kinder mit arabischen in dieselbe Klasse gehen.

1/3 der Israelis wünscht sich ein Gesetz, das es israelischen Nachbarn verbietet zu wählen.
69 % sind dagegen, dass 2,5 Millionen Araber ein Stimmrecht bekommen, wenn Israel die Westbank annektiert.
74 % – also fast 2/3 – sind für getrennte Straßen für Israelis und Palästinenser.
24 % sind davon überzeugt, dass Straßen, die für Araber verboten sind, eine gute Idee seien,
und 58 % der Israelis sind schon heute ganz offen der Überzeugung, dass ihr Staat Israel, angeblich die einzige Demokratie im Nahen Osten, schon heute gegenüber Arabern Apartheid praktiziert.

Das Perverse daran ist, dass diese Israeli in der Mehrheit happy damit sind.

Wenn das immer noch nicht an „Deutsche kauft nicht bei Juden“ erinnert, dem ist nicht zu helfen und er würde auch dann noch diese Politik schönreden, wenn die israelische Regierung auf die Idee käme, Araber müssten zukünftig einen roten Halbmond am Revers tragen, damit man sie schon von weitem erkennt.

Kann ein Staat, dessen Bürger in der Mehrheit so denken, wirklich als demokratisch bezeichnet werden? Ist die Grundidee der Demokratie nicht Minderheiten zu schützen?
Die Würde eines jeden einzelnen Menschen zu achten?

Die erschreckenden Ergebnisse des Yisrael Goldblum Funds sind dann aber gar kein Geheimnis. Sie wurden am 23. Oktober 2012 in Israels liberalster Zeitung Haaret veröffentlicht. Sie sind bekannt wie „Mein Kampf“ bekannt war.

Dass das Gros der Israelis 2012 rassistisch denkt und das nicht nur bei Umfragen ohne Scheu ausspricht ist keine Besonderheit, sondern der Natur des Menschen geschuldet.
Menschen sind Herdentiere, sie ahmen nach, sie folgen z.B. ihrem Führer.

Wie es in Nazideutschland ab Punkt X quasi dazugehörte, in jede Art von Verbalrassismus mit einzustimmen, um seinen Kotau vor der Führung zu machen, ist es in Israel heute eher verdächtig, nicht mitzuhetzen, wenn es um Araber im allgemeinen und Palästinenser im Speziellen geht. Die Chefetage macht das ja auch, also kann es nicht nur nicht verkehrt sein, sondern eine Aufforderung es ihr gleich zu tun.

Aber wie gesagt, der Hass kommt von oben. Der ständige Versuch Menschen mit arabischen Roots als Sündenböcke zu sehen, ihnen eine ganz persönliche Sonderbehandlung zukommen zu lassen, ist eine Art Sucht geworden in der israelischen Gesellschaft. Diese Sucht dient der Kompensation eines menschenverachtenden Denkens, die sich und auf Dauer gegen jeden richtet, der ausschert und final toxisch ist. Auch für Juden.

Eine handvoll Zitate aus der jüngsten Vergangenheit, geäußert von den Köpfen des Landes. Von der Mehrheit gewählte Persönlichkeiten, die z.B. in Deutschland mit allen Ehren empfangen werden.

„Heute haben wir eine Regierung, die nur aus ‚wimps’ ( Schlappschwänzen) besteht. Glaubt mir, dies ist nur zeitweilig so, wie ihr auch nur zeitweilig hier seid….“
Avigdor Lieberman, Israels aktueller Außenminister in der Knesset zu arabischen Abgeordneten …

„Wenn wir denken, dass anstelle von 200 palästinensischen Todesfällen 2000 Tote dem Kampf mit einem Schlag ein Ende setzen würden, würden wir viel mehr Gewalt anwenden…“ Ehud Barak Verteidigungsminister …

Den Palästinensern drohe ein “Holocaust”, wenn sie ihren Raketenbeschuss fortsetzten, Ex-General Matan Vilnai. Er vertritt heute die israelische Regierung in China.

‘Als die Welt die chinesische Demonstration auf dem Platz des himmlischen Friedens verfolgte, hätte Israel die Gelegenheit ausnutzen sollen, um unbehelligt Massenvertreibungen von Arabern durchzuführen.’
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.

Warum ist es in Deutschland verboten, dieses israelische Denken, diese Fakten offen und laut an- und auszusprechen, ohne sich der vollen Wucht gesellschaftlicher Empörung auszusetzen? Vor allem der linken Intellektuellen?

Auch diese Frage beantwortet uns der israelische Soziologe Mosche Zuckermann, z.B. in seinem aktuellen Buch „Wider den Zeitgeist – Aufsätze und Gespräche über Juden, Deutsche, den Nahostkonflikt und Antisemitismus“

Zuckermann selber bezeichnet sich als einen Linken, der an der Uni in Tel Aviv nur noch deshalb geduldet wird, weil er schon so alt ist, es nicht lohnt ihn zu feuern. Das würde nur Staub aufwirbeln. Er steht kurz vor der Pensionierung, damit erledige sich das Problem von selber, sagte er dieser Tage in Berlin. Mosche Zuckermann ist nicht nur ein Kenner der israelischen Gesellschaft, er kennt auch die BRD sehr, sehr gut, hat hier Jahre gelebt und gearbeitet.

Dass DIE Deutschen sich mit Kritik an Israel so schwer tun, selbst wenn dieses Israel alles unternimmt, was man selber als Deutscher nach 45 nie wieder zulassen wollte, hat für ihn einen einfachen Grund. Deutsche sind nach 45 noch immer massiv verunsichert, wenn es um moralische Kernfragen geht, sobald diese den jüdischen Staat betreffen. Seit den Wiedergutmachungszahlungen hat sich ein Grossteil der Bevölkerung innerlich darauf verständigt, dass man maximale Verbrechen mit maximalen Wirtschaftsleitungen quasi negieren kann. So Zuckermann.

Für jeden Cent, den Deutschland seit Gründung der BRD an den Staat Israel überwiesen hat, wurden die begangenen Verbrechen des Holocaust im deutschen Nachkriegsgewissen kleiner. Zudem hatte die Republik über Jahrzehnte alles unternommen, um die Shoah in allen ihren Punkten, typisch deutsch en detail, penibel zu untersuchen und zu dokumentieren. Ein Schreibtischjob.

Deutsche Gründlichkeit als Garant, im nächsten geschichtlichen Abschnitt Deutschland  auf gar keinen Fall wieder auf der falschen Seite zu stehen. Richtig ist seither alles was den Interessen des jüdischen Staats dient und falsch alles was diesen Staat für was auch immer kritisiert.

Diese Politik der „Wollt ihr die totale Sicherheit“ findet sich u.a. im Geiste des Springer Konzern. Der Gründer selbst hatte ein recht ambivalentes Verhältnis sowohl zu Israel als auch zu Altnazis. Also wollte man alles tun, um es wieder gut zu machen, indem Ex-Nazi pro-israelische Propaganda produzieren ließ. Als Israel 67 im Sechs-Tage-Krieg Moshe Dajan alle Register ziehen ließ, titelte die BILD mit der Schlagzeile:

Sieg Dajan, der Rommel Israels.

Der damalige Chefredakteur Peter Böhnisch hatte unter der Nr. 9710034 eine Karriere bei der NSDAP hinter sich. SS-Mitglied Paul Karl Schmidt und Ex-Leiter des AA, des Auswärtigen Amtes, bekam von Springer den Künstlernamen Paul Carell verpasst mit dopple S und wurde Axel Springers Sicherheitsberater, wenn er nicht dessen Reden schrieb.

Die BILD und der Springer-Konzern wurden von Ex-Extremisten zur Nr. 1 gemacht und sind bis heute extrem. In diesem Fall extrem gegen alles was arabisch ist. Palästinenser sind auch dieser Tage durch die Bank Terroristen und Israel das Opfer. Diese pro-israelische Haltung hatte damals wie heute einen einfachen Grund. Firmengründer Axel Springer, der unter den Nazis für die Altonaer Nachrichten schrieb, als Chefredakteur, ließ sich 1938 von seiner jüdischen Frau Martha scheiden, um dem Führer auch weiter zu gefallen.

Diese Rückgratlosigkeit von damals ist die Treue bis zum Tod von heute, wenn es um israelische Politik geht. Die Spitze des Springer-Konzerns hat im Grunde gar nichts gelernt. Sie hat nicht begriffen, dass der Kampf für eine gute Sache sich zum Gegenteil verkehren kann, wenn das Gute sich langsam aber sicher zum Bösen gewandelt hat.
Springer kommt bis heute von Sprung in der Schüssel.

So muss jeder der z.B. für die BILD arbeiten möchte, ein Papier unterzeichen, indem er verspricht, niemals etwas zu publizieren, was israelischen oder amerikanischen Interessen zuwiderläuft. Was fehlt ist der Zusatz, es sei denn, diese Interessen seien faschistisch.

Im Falle Israels von heute ist das besonders fatal und vor allem der sich für links haltende Deutsche befindet sich seit geraumer Zeit in einer Zwickmühle. Kritisierte er Israel, könnte er von braunen Elementen am rechten Rand zitiert werden. Sieht er weg, macht er sich mitschuldig, wenn Menschen, die massiv unterlegen sind, Palästinenser in den besetzten Gebieten, durch eine Besatzungsmacht dahingemeuchelt werden.

Man muss sich klar machen: Der Erfolg linker Gazetten war über Jahrzehnte dem Umstand geschuldet, dass der Aggressor, der militärische Überlegenheit ausnutzte, um menschenverachtende Politik durchzusetzen, dass dieser Aggressor über Jahrzehnte USA hieß. Jetzt heißt er immer häufiger Israel, das allerdings ohne permanente Waffenlieferungen aus den USA so aber gar nicht agieren könnte.

Hier kommt der politische Linke durcheinander. Er müsste auf die Straße gehen, um gegen den amerikanischen Einfluss zu protestieren, kann aber nicht, weil dieser Einfluss von den Israelis genutzt und ausgenutzt wird. Um diesen Konflikt nicht allzu schmerzlich werden zu lassen, freut sich der Linke vor allem über das oft gehörte Talkshow-Argument, Israel sei aber die einzige Demokratie in der Region.

Dieser Satz ist eine Think Tank-Täuschung und setzt auf seine Spinwirkung. Niemand kann GEGEN Demokratie sein. Und FÜR Demokratie muss man manchmal in den sauren Apfel beißen, indem man z.B. eine faschistoide Politik toleriert, sie simpel ausblendet. Und wie bringt man faschistoide Ideen am besten unters Volk? Indem man sie als Nationalstolz, also Patriotismus tarnt, um für sie zu werben! Verständnis zu ergaunern.

In den letzen Tagen ist dem aufmerksamen Berliner nicht entgangen, dass ungewöhnlich viel Privat-Pkws mit gehisster Israel-Flagge durch die Straßen cruisten. Die Fahrer, die derart laut ihre Nationalfarben spazieren fahren, ohne dass ein Sportereignis auch nur in der Nähe wäre, sind ähnlich suspekt wie jene Menschen, die das ganze Jahr über die Deutschlandflagge auf der Heckablage platziert haben oder mit dem US-Banner 365 Tage im Jahr durch die Hauptstadt metern.

Wer es nötig hat, die Deutschlandfahne, die Flagge der USA oder den Blauen Stern auf weißem Grund – wann immer es geht – zur Schau zu stellen, um sich selber zu überhöhen, hat ein Problem. Er verwechselt Patriotismus mit Nationalismus. Die Pro-Israel-Demonstranten mit deutschem Pass und Israellobby als Hobby, die jetzt in Berlin für den Apartheidstaat Werbung machten, sind so koscher wie die Koscha Nostra. Sie sind auf die Propaganda Netanjahus voll hereingefallen.

Bleiben wir noch ein wenig beim offiziellen Märchen von Israel als einziger Demokratie in der Region. Gabi Scheffer, Politikwissenschaftler aus Israel veröffentlichte am 26.1.2011 auf Seite 4 der liberalen israelischen Tageszeitung Haaretz einen Artikel mit der Überschrift „Kein Grund stolz zu sein“. Darin ging er der Frage nach, inwieweit das israelische Volk, seine Institutionen TATSÄCHLICH einen Einfluss auf die Politik der Regierung hätten. Er hielt fest, ja es gelte in Israel Rede-, Bewegungs- und Wahlfreiheit, nur seien das lediglich Kennzeichen einer FORMALEN Demokratie. Ein Dummy sozusagen.

Tatsächlichen Einfluss auf wesentliche, strategische und taktische Entscheidungen des Parlamentes – so Scheffer – hätte das israelische Volk nicht. Wer Einfluss hat, sind radikale Rabbiner. Wenn sie Gesetze einbringen wollen, um NGO´s die Menschenrechte vertreten, zu überprüfen. Sie kommen damit durch. Vorschläge wie: Jeder Nicht-Jude, z.B. ein arabischer Israeli, solle in Israel einen Eid auf einen demokratisch-jüdischen Staat schwören, sind kein Grund sich in der Knesset an den Kopp zu fassen.

Das alles atmet einen tiefen rassistischen Hauch, der in der Person Avigdor Liebermann sein Epizentrum gefunden hat. Liebermann ist auch für Moshe Zuckermann der Beweis dafür, dass der Durchschnitts-Israeli sich längst nach dem starken Mann sehnt, einem Mann der endlich mal so richtig durchgreift. Liebermann ist für den israelischen Soziologen Professor für Geschichte und Philosophie „eine Identifikationsfigur, die ihre Energie aus wachsendem Alltagsrassismus bezieht“, wie Zuckermann sich ausdrückt.

Liebermann stammt aus der UdSSR und hat als Einwanderer in Israel erkannt, dass er mit markigen rechten Sprüchen am effektivsten davon ablenken kann, dass er sich über Jahre als Türsteher verdingte. Ein Mann der Tat, der die Faust als Kommunikationsmittel bevorzugt und es gewohnt ist zu bestimmen, wer rein darf wer draußen bleiben muss. Die MordeForm der Rampe, in der Liebermann DIE Rampensau aktueller Politik markiert.

Wenn sich europäische rechte Parteien auf den neuesten Stand bringen lassen wollen, wie man Araber hetzt, holen sie sich bei Liebermann und seinen ultrarechten Siedlerfreunden entsprechenden Rat und werden mit allen Ehren empfangen. Man besucht sich. Extremismustransfer im Zeichen des Davidsterns.

Gelebte neudeutsche israelische Freundschaft im Umfeld von Religiösen mit Wehrsportgruppendenken und direktem Draht zum Messias. Wieder mit SS.

Wagen wir eine strategische Analyse des aktuellen Gaza-Konfliktes: Dass ausgerechnet jetzt ein Eskalieren als unumgänglich dargestellt wird, ist alles andere als Zufall. Israel hat in den Monaten des arabischen Frühlings schweren Schaden dahingehend erlitten, dass DER Araber als DAS Feindbild nicht mehr pauschal zog. Plötzlich stellte sich DER Araber als ein Mensch heraus, der selbst in den Westmedien immer häufiger differenziert betrachtet wurde.

Ein Araber, der mittels Facebook für seine Rechte kämpft, kann kein Terrorist sein. Er ähnelt eher den Aktivisten der Occupy Bewegung. Er nutzt soziale Netzwerke, um für das Recht auf Selbstbestimmung modern zu kämpfen. Einer von uns?

Mehr Demokratie wagen, hatte Willy Brand mal gesagt. Hier wurde gewagt, mehr als all die Jahrzehnte zuvor.

Die Welt begann sich also Hoffung zu machen, denn im arabischen Raum kam es zu Umwandlungen, die zumindest teilweise einen Hang zur Demokratie erkennen ließen. Das wurde überall gefeiert. Plötzlich war das Palästinensertuch ein Zeichen für intelligente Kommunikation und nicht, wie unlängst vom Zentralrat in Deutschland  behauptet – eindeutiges Signal für Antisemitismus.

Schön und gut, aber nur mit DEM Araber als DAS Feindbild schlechthin hat ein Land wie Israel das Recht auf Selbstverteidigung z.B. gegen DEN Palästinenser, der ja auch einer von DEN Arabern ist.

Zudem hat es Palästina bzw. Gaza in den letzen Monaten geschafft sich politisch aufzuwerten. Es begann mit dem Besuch Mahmoud Abbas in New York und seiner Forderung vor der UNO, Palästina als eigenen Staat anzuerkennen. Die USA kündigten zwar unmittelbar an ihr Veto einzulegen, dennoch wurde der Auftritt Abbas von der ganzen Welt gelobt. Dieser Mann war kein Terrorist, obwohl er Palästinenser war. Er war ein Staatsmann. Ein Diplomat. Das konnte jeder sehen.

Das Simon-Wiesenthal-Center hatte zwar 2011 eine Liste mit den gefährlichsten Zionisten der Gegenwart veröffentlicht und auf der war Mahmoud Abbas die Nr. 1, aber das nahm niemand mehr ernst. Warum auch. Auf Platz zwei steht bis heute Erdogan.

Erdogan hatte es gewagt, nachdem man die aus der Türkei gestartete Gaza-Flotte attackiert hatte, die Situation in Palästina generell zu kritisieren. Hätte er gesagt: was Israel sich als Besatzungsmacht in Palästina leistet, hätte den Palästinensern eine Situation beschert, die an Loveparade erinnere, er wäre in der Wiesenthal-Liste auf die unteren Ränge gerutscht. Vorübergehend. Erdogan hat diese Möglichkeit verpasst.

Zurück zu Abbas. Der Nr. 1 unter den Antisemiten weltweit.

Er appellierte an das Gewissen der Welt, dem Selbstbestimmungsrecht der Völker, einem Grundbaustein der Menschenrechtscharta, auch im Falle Palästinas endlich Folge zu leisten. Nach über 40 Jahren der Besatzung.

Israel hatte zwar mehrfach versucht, im nachhinein Abbas Auftritt verblassen zu lassen, indem es unlängst Netanjahu schickte, damit dieser auf den Bombenbau des Irans verweise, schließlich musste eine neue Bedrohung her, doch seine Bombenzeichnung, die er ins Gebäude geschmuggelt hatte, machte ihn und seinen Auftritt lächerlich.

Die Taktik – Macht mit dem Iran ein neues Bedrohungszenario auf, wenn Abbas nicht mehr zieht – ging mächtig die Hose.

Des Weiteren hatte der Iran es bei der NAM-Konferenz geschafft, von den über 190 Staaten der Welt 120 nach Teheran zu bringen. Von geschlossener Isolation des Iran, wie sie Israel und die Israel-Lobby in Amerika immer zu verkaufen versuchte, konnte also keine Rede sein.

Auch das ein herber Schlag, was den israelischen Einfluss weltweit anging. Immer mehr Staaten fingen an, israelische bzw. lobbygesteuerte US-Politik bzgl. Israels zu hinterfragen, zu durchschauen und zu durchkreuzen.

Und unlängst der Besuch des Emirs von Katar in Gaza, der in Palästina ein Art roten Teppich ausrollt und Gaza einen 400 Millionen Dollar Scheck versprach. Aufbauhilfe! Und das für einen Landstich, den man mittels israelischen Bombenteppichen immer wieder versuchte platt zu machen.

Das Erschließen neuen Baulands geschieht weltweit, indem man Vermesser schickt. In Israel geht den Städteplanern der Einsatz Kampfjets mit Splitterbomben voraus.

Nur ein Wohngebiet, das von arabischem Zivilistenblut nur so trieft, ist ready 4 the ulrtar ortoxo sieder.

Im ganzen Satz, Gaza schickte sich an ein Bild abzugeben, das weltweit  nicht nur in arabischen Kreisen für einen Sympathieschub sorgte.

Das war zuviel der internationalen Wahrnehmung, die von Israel nicht gesteuert werden konnte und so das Bild einer autoaggressiven Bevölkerung von Halbwilden – umgangssprachlich Palästinenser – nicht gerade entsprach.

Es musste etwas geschehen. Das Bild im Sinne israelischer Propaganda zurechtgerückt werden weltweit und im Inland. Und was eignet sich da am besten, jede Form militärischer Auseinandersetzung, die dann mittels gesteuerter Medien so verkauft werden kann, dass man im Wesentlichen den uralten Sandkastensatz transportiert bekommt:

„Die da haben angefangen“
Also z.B. der bewaffnete Arm der Hamas hat Raketen auf Israel abgefeuert, dann haben wir einen radikalen Palästinenser an der Grenze erschossen, worauf noch mehr Hamas-Raketen flogen, worauf wir einen hohen Hamas-Kopf liquidierten, worauf weitere Raketen von noch aggressiveren palästinensischen Terrororganisationen in Israel und Umgebung einschlugen, so dass uns nichts anderes übrig blieb, als massive Luftangriffe zu fliegen, zur Generalmobilmachung zu blasen und eine Bodenoffensive vorzubereiten.

Irgendwie so war das. Was soll man machen. Die spinnen die Palästinenser.

Gegossenes Blei Teil zwei – international von unseren mit im U-Boot sitzenden Partnern im Ausland verkauft und wiederholt:

Israel hat das Recht auf Selbstverteidigung.

Das ist richtig. NOCH richtiger aber ist, jedes Volk hat das Recht auf Selbstbestimmung. So steht es in der Menschenrechtscharta. Dieses Selbstbestimmungsrecht wird den Palästinensern seit über 40 Jahren vorenthalten. PUNKT.

Die Gründe hierfür sind so komplex, dass man ganze Bibliotheken damit füllen könnte. Fakt ist aber, dass die Palästinenser überhaupt nicht verhandeln müssten. Mit niemandem. Und warum nicht?

Weil der Staat Israel 1948 auf arabischem Grund und Boden gegründet wurde. PUNKT. Hier lebten Millionen Menschen aller Rassen und Couleur nebeneinander. Eine Stadt wie Jaffa war ein internationales uraltes Handelzentrum. Die Jaffa Orange ist ein arabisches Produkt. Damals war Tel Aviv, das heute Jaffa als Stadtteil angibt, noch gar nicht geplant.

Der israelischen Staatsgründung 1948 ging ein Abkommen des britischen Außenministers Arthur James Balfour voraus. GB war damals das, was heute die USA sind, Weltmacht und diese Weltmacht wurde von zionistischen Aktivsten wie z.B. Chaim Weizmann ins Visier genommen, um eine uralte jüdische Idee in die Tat umzusetzen, die auf den Vater des Zionismus Theodor Herzl zurückging. Herzl war Jude und veröffentlichte 1896 das Buch Der Judenstaat; Der gebürtige Ungar gilt als der Vater des politischen Zionismus.

Herzl wollte, dass der Jahrtausende alte Traum der Juden endlich Wirklichkeit werden sollte. Das Lied „Nächstes Jahr in Jerusalem“ sollte nicht länger eine Fiktion beschreiben.

Herzl wollte die Juden, die immer wieder und überall verfolgt wurden, in Sicherheit wissen. Endgültig. Auf Grundlage der Bibel kam für ihn nur Palästina in Frage und so widmete er sein ganzes Leben diesem Projekt. Anfangs für einen Spinner gehalten, später immer mehr verehrt. Herzl wollte, dass die Juden weltweit sich daran machten, sich aus ihrer Assimilation zu lösen, um kollektiv den Staat Israel in Palästina auszurufen.

Herzl war ein Visionär und er starb 1904. Seine zu Anfang noch nicht einmal bei den Juden ernst genommene Idee eines autonomen Judenstaates verselbständigte sich dennoch und wurde von zionistischen Verbänden auch nach seinem Tod konsequent vorangetrieben. Klassische Lobbyarbeit. Einen Riesenerfolg konnten die Zionisten verbuchen, als sie es geschafft hatten, dass Arthur James Balfour einen Brief an den Mann schrieb, der später massiv mit Geld begann die Staatsgründung Israels voranzutreiben, indem er Landkäufe und das Errichten von Wohnstädten vor Ort unterstützte: Lord Rothschild. Balfour erklärte ihm schriftlich:

Ich bin sehr erfreut, Ihnen im Namen der Regierung Seiner Majestät die folgende Erklärung der Sympathie mit den jüdisch-zionistischen Bestrebungen übermitteln zu können, die dem Kabinett vorgelegt und gebilligt worden ist:
Die Regierung Seiner Majestät betrachtet mit Wohlwollen die Errichtung einer nationalen Heimstätte für das jüdische Volk in Palästina und wird ihr Bestes tun, die Erreichung dieses Zieles zu erleichtern, wobei, wohlverstanden, nichts geschehen soll, was die bürgerlichen und religiösen Rechte der bestehenden nicht-jüdischen Gemeinschaften in Palästina oder die Rechte und den politischen Status der Juden in anderen Ländern in Frage stellen könnte.
Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie diese Erklärung zur Kenntnis der Zionistischen Weltorganisation bringen würden.
Ihr ergebener Arthur Balfour

Man erkennt hier einen wesentlichen Punkt. Balfour wollte ausdrücklich keinen reinen Judenstaat. Die britische Regierung hatte damals explizit ihr Go nur für einen Vielvölkerstaat, eine klassische Demokratie gegeben.

Nur wann war das alles? Nach 45, also als Reaktion auf den Holocaust? Weit gefehlt.
Dieser Briefwechsel entstammt dem Jahre 1917!

Die Briten bereiteten also schon damals, angestiftet und unterstützt durch zionistische Organisationen die Schenkung eines Landstriches vor, der ihnen, den Briten, gar nicht gehörte. Auch sie waren in Palästina nur Besatzungsmacht.

Anders als der Welt später erzählt wurde, war dieses Palästina aber alles andere als ein karger Landstrich ohne Menschen und weit ab jedweder Kultur. Städte wie Jerusalem, Haifa oder eben Jaffa waren Metropolen, Handelszentren. Hier pulsiert das Leben.

Wie hätte z.B. Deutschland reagiert, wenn die Sowjets seinerzeit die DDR den Italienern verschenkt hätte, nur weil diese als Römer vor ein paar tausend Jahren schon mal  länger in der Gegend waren und italienische Kreise es geschafft hätten, die sowjetische Führung einzulullen.

Der Vergleich hinkt? Wie wär`s mit diesem:
Als die DDR zusammenbrach, wechselten wenig später unzählige Immobilien den Besitzer. Menschen die unter der DDR-Regierung Eigentum erworben hatten, bekamen Post von den Ex-Besitzern, denen diese Gebäude ursprünglich mal gehörten. Oft jüdische Erben aus Übersee. Und was passierte dann. Dann galt nicht das Gewohnheitsrecht; sprich wir wohnen schon unser ganzes Leben hier. Dann galt Rückgabe vor Entschädigung.

Wenn die Palästinenser dieses Gesetz auf Israel anwenden würden, Rückgabe vor Entschädigung, hätte das auserwählte Volk ein ziemliches Problem.

Wer sich mit der Geschichte beschäftigt, wie Zionisten aus Europa nach Palästina geschickt wurden, um ganz zu Anfang die Reisbrettidee – Staat Israel – auf seine Überprüfbarkeit einzuschätzen, stößt auf den Satz eines der abgesandten Rabbiner, der da heißt: Die Braut ist hübsch, aber sie ist schon mit einem anderen Mann verheiratet.

In Deutsch übersetzt: Palästina ist nicht das Land, das nur darauf wartet besiedelt zu werden. Hier leben hunderttausende Menschen. Liebe Zionisten, wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.

Das alles wird heute vollständig verdrängt und so ist der rechtliche Besitzer des Landes Palästina, der Palästinenser, permanent in der Situation sich erklären zu müssen, was er den ausgerechnet hier wolle.

Fakt ist: Die Palästinenser wurden inzwischen derartig eingeschüchtert, dass sie sich mit 22% der ehemaligen Grundfläche des einstigen Palästinas zufrieden geben würden, aber auch das will ihnen die israelische Regierung nicht zugestehen.

Woran man das erkennen kann? Ganz simpel, indem sie das wenige Land, das den Palästinensern noch geblieben ist, permanent an radikale israelische Siedler weitergibt, die dort dann bauen. Über 500.000 dieser Terroristen haben sich bereits auf fremdem  Grund und Boden breit gemacht und wenn sich die Palästinenser dagegen wehren, gelten sie als Aggressoren.

Die israelische Regierung ist raffgierig und wird von einer Gruppe Wahnsinniger angeführt. Ihr ist jedes Mittel recht, um ihre Fantasien von einem Großreich durchzuziehen. Dafür nimmt sie jeden Flächenbrand in Kauf und zieht je nach Bedarf an den dafür notwenigen Strippen, die vor allem nach Amerika führen. Das falsche Spiel, das hier gespielt wird, ist aber nur oberflächlich ein rein israelisches Spiel, denn ohne ein GO aus Washington wäre das Apartheidsregime Israel schon langst zusammengebrochen. Israel ist wirtschaftlich und militärisch vollständig abhängig von US-Amerika.

Man hat abgewartet, bis die US-Wahl abgeschlossen war, um sich jetzt auf die Wahl Netanjahus am 22. Januar zu konzentrieren. Mit Mitt Romney als Präsidenten hätte man noch dreister Gewalt ausüben können, aber auch mit Obama lässt sich dieser Budenzauber veranstalten.

Dass Barak Obama dieses Spiel persönlich zutiefst ablehnt, aber scheinbar der Israel-Lobby in den USA völlig ausgeliefert ist, kann der Profi erneut daran erkennen,
dass die Regierung Obama zwar die volle Solidarität mit der Regierung Israel äußert, sich Barak Obama dann aber in eine Maschine setzt, um nach Burma zu fliegen.

Hier traf er sich mit einer Volksheldin. Der Oppositionsführerin Burmas, die für ihren Kampf gegen das Regime den Friedensnobelpreis erhielt. Man muss diesen Besuch in Burma in der Stunde der Not in Israel als das verstehen was er ist. Ein Mittelfinger Richtung Netanjahu. Noch bevor Obama nach Kambodscha weiterflog, nahm er folgende Botschaft von der Frau mit auf den Weg:

“Der schwierigste Moment eines Übergangs ist, wenn der Erfolg in Sicht ist. Wir müssen sehr aufpassen, uns nicht durch den Anschein des Erfolgs täuschen zu lassen”.
Sprach die Oppositionspolitikerin über Burma oder über Palästina? Beides. Sie sprach die Sprache der nicht mehr länger Unterdrückten.
Nur: wenn dieses Beispiel Schule macht, z.B. in Gaza ist die Krise des Zionismus selbst für den verbohrtesten Israel-Lobbyisten nicht länger zu leugnen.

Wenden wir uns noch einmal den Anfängen des Konfliktes Israel/Palästina zu.

Den Grundstein für diesen seit Jahrzehnten geführten Kampf gegen das palästinensische Volk als Teil der Araber haben die Briten gelegt.

Sie ließen die Araber seinerzeit gegen die Osmanen kämpfen, um das eroberte Land im Anschluss zu verwalten, die Araber als neue Kolonialherren zu unterjochen und später arabisches Land an jüdische Investoren zu übergeben. Deutlich vor dem 2. Weltkrieg, also dem Holocaust.

Mit einer perfiden Einwanderungspolitik wurde Palästina so sukzessive von jüdischen Einwanderern überschwemmt und die Ureinwohner, die Palästinenser, konsequent von eigenem Grund und Boden verdrängt. Mit Gewalt.

Das Ziel der Briten war seinerzeit: ein demokratischer Staat Israel, in dem Juden sicher leben konnten. Das Ziel der Juden war ein zionistischer Staat, in dem nur Juden sicher leben sollten. Das sagten sie nie offen, aber sie handelten so. Dieses Ziel wurde dann unmittelbar vor der Staatsgründung 48 mit Terroranschlägen gegen die britische Mandatsmacht herbeigebombt, als die erkannte, wie der Hase läuft.

Terrororganisationen wie die Stern Gang oder Irgun töteten nicht nur unzählige Palästinenser, um sie von ihrem Grund und Boden zu vertreiben, nein sie eröffneten parallel auch den Kampf gegen die Briten, um Tatsachen zu schaffen. Juden sprengten z.B. das King David Hotel im Juli 46, bei dem mindestens 90 Menschen ums Leben kamen, zahlreiche britische Offiziere.

Der Mann, der speziell den Anschlag auf dieses Hotel zu verantworten hatte, machte später als israelischer Außenminister Karriere und erhielt den Friedensnobelpreis. Menachem Begin.

Terror ist der Grundstein, auf den der Staat Israel seinerzeit gegründet wurde, und  Terror ist bist heute die Standardsprache in diesem Land geblieben, wenn es darum geht eigene Interessen durchzusetzen, rücksichtslos.

60 Jahre Israel bedeut für die Palästinenser 60 Jahre Terror gegen ihr Volk. Mit der Gründung Israels begann die Nakba, die Vertreibung und Tragödie eines anderen Volkes.

Für Palästinenser war das israelische Logo noch nie der Davidstern, sondern schon immer der Bulldozer. Exakt die Kettenfahrzeuge, mit denen seinerzeit die Alliierten die Leichenberge aus den Konzentrationslagern in Massengräber schoben, dienen der israelischen Regierung heute, um palästinensische Familien aus ihren Häusern zu treiben, bevor die Gebäude platt gemacht werden.

Die am Rande ab und an gehauchte Frage: „Warum müssen die Palästinenser für den Holocaust bezahlen?“ zeugt, um das noch mal zu betonen, von geschichtlicher Unkenntnis. Die Palästinenser bezahlten schon vorher.

Israel, um das noch einmal klar und deutlich zu sagen, war als Staat auf dem Gelände Palästinas Jahrzehnte vor dem Dritten Reich, sprich der Shoah, geplant und kam
durch geschickte Politik europäischer, speziell britischer Politiker zur Anwendung.

Das Märchen, das gerade in Deutschland am liebsten erzählt wird, Israel sei 48 gegründet worden, um nach dem Holocaust eine sichere Stätte für die Juden zu schaffen, ist frei erfunden. Der Holocaust schwemmte nur eine weitere große Welle von Juden aus der ganzen Welt in das gelobte Land, nur das die Holocaustüberlebenden  hier absolut in der Unterzahl waren.

Dass sie sich kampflos in die Hände der Nazis haben treiben lassen, wurde von vielen Juden in Palästina überhaupt nicht verstanden. Dort war man es seit -zig Jahren gewohnt, sich und seine Auffassung von Recht mit Gewehren und Bomben durchzusetzen.

Fakt ist: ohne minutiös geplanten Terror gegen Palästinenser wäre Israel nie gegründet worden. Hunderttausende von Palästinensern verließen ihre Häuser nicht freiwillig. Hier wurde systematisch und nach Plan vertrieben, gemordet und ethnisch gesäubert. Das alles sind historische Fakten, längst gut dokumentiert z.B. von dem israelischen Historiker für neue jüdische Geschichte, Ilan Pappe.

Auch gibt es zahllose Augenzeugen, die seit über 40 Jahren im Ausland auf ihre Rückkehr warten. Viele von ihnen haben ihre Geschichte Journalisten erzählt, z.B. der Schweizer Autorin Marlene Schnieper, die daraus das Buch machte „Nakba – Die offene Wunde“.

So ist das, was später die PLO, die Hamas oder Hisbollah an Terror einsetzten, nichts anderes als der Versuch, die israelische Politik der Gewalt, um Fakten zu schaffen, zu kopieren.

Und jetzt? Jetzt reichts.

Dass die USA bei der Palästinafrage seit Jahrzehnten zusehen hat damit zu tun, dass ein aggressives Israel in der Region ihnen nützt, wenn es darum geht alles dafür zu tun, dass die arabischen Nationen sich in der gesamten Region nicht zusammenraufen und  z.B. ein Militärbündnis nach dem Vorbild der NATO gründen. Es reicht, dass sie sich in den 60igern zur OPEC zusammenschlossen, eines der heute mächtigsten Kartelle der Welt.

Israel verfolgt parallel dazu den Plan eines Groß-Israel ohne Rücksicht auf Verluste und hat sich dabei zu einem Staat entwickelt, von dem Grass zu Recht schrieb, Israel gefährdet den Weltfrieden.

Deutschland, als das Land das vorgibt aus dem 2. Weltkrieg gelernt zu haben, kann sich in dieser Situation, die man als permanente Demütigung der Palästinenser bezeichnen muss, nicht weiter wegducken. Die israelische Menschenrechtsanwältin Felicia Langer formuliert es in dem griffigen Satz: Die Deutschen haben nicht nur das Recht sich einzumischen, sie haben die Pflicht.

Das ist korrekt. Wenn Deutschland etwas aus dem 2. Weltkrieg und dem Holocaust gelernt haben will, dann früher aufzustehen, wenn Menschen, egal welcher Rasse, Religion oder ethnischer Zugehörigkeit willkürlich unterdrückt, tyrannisiert und ermordet werden.

Das ist bei den Palästinensern der Fall. Niemand kann das ernsthaft leugnen. Niemand hat das Recht, auch nicht aufgrund der eigenen leidvollen Geschichte, andere Menschen zu vertreiben oder zu töten. Oder, um es mit den Worten Weizsäckers zu sagen: Es gibt keine moralische Vollkommenheit für Niemanden in keinem Land.

Dass man in Deutschland ein Tabu bricht, wenn man über israelischen Terror und Menschenrechtsverletzungen spricht, während es geradezu hip ist, Moslems kollektiv zu bashen, ist ein deutliches Zeichen, dass wir schon wieder auf dem Weg sind, einer Art Führer zu folgen. Dem Meinungsführer. Bestehend aus einer Presse, die stark von Lobbygruppen unterwandert ist und uns weismachen will, wir wären Antisemiten, nur weil wir humanistische Grundrechte auf alle Menschen anwenden.

Der deutsche Staat macht sich schuldig, wenn er Waffen in diese Region liefert, und der deutsche Bürger macht sich schuldig, wenn er sich bei der aktuellen Israelpolitik einen Maulkorb verpassen lässt.

Wie sagte schon Benjamin Franklin: Wer immer die Freiheit einer Nation abschaffen möchte, muss damit beginnen, die Redefreiheit zu unterdrücken.

Die Würde des Menschen ist unantastbar und wer sie dennoch und permanent antastet und mit Füßen tritt, muss die volle Ablehnung und Ächtung einer Weltgemeinschaft erfahren. Boykottiert Israel wie ihr Südafrika boykottiert habt. Boykott ist die einfachste Form politisch aktiv zu werden.

Das Recht des Stärkeren kann nie Recht sein, es ist lediglich der auf Gewalt basierende Missbrauch von Macht, Unrecht durchzusetzen.

Israel ist nicht das Opfer. Israel ist der Täter und dieser Täter verfügt über ein enormes Arsenal von A-, B- und C-Waffen und wird von einer Regierung angeführt, gegen die die NPD ein hipper linker Haufen ist. Nur dass die israelische Regierung über Leichen geht. Schon immer.

Warum gehen wir da mit? Warum wehren wir nicht den Anfängen, warum ignorieren wir ein totalitäres System, wieso verkaufen wir uns das alles als „guten“ Rassismus.

Man kann nicht Dissidenten aus China hochleben lassen, weil sie menschenverachtende Zustände z.B. in chinesischen Fabriken anprangern, während man eine auf Vertreibung und systematische Einschüchterung setzende Palästinapolitik Israels toleriert.

Man kann nicht vor einer baldigen möglichen Atombombe des Iran warnen, während man mehr als 200 einsatzbereite Atomsprengköpfe in den Händen einer Regierung, die maßgeblich von radikalen Siedlern an die Macht gebracht wurde, schön redet.

Wie sehr man sich in einem Land, einer Regierung, einer Führung irren kann, wissen wir Deutschen aus unserer eigenen Geschichte. Geschichte hat die Eigenschaft sich zu wiederholen.

Wer das verhindern will, muss zuerst sich und dann seine Stimme erheben. Wie sagte einst Albert Camus: „Die Methode, die Opfer eines Verbrechens dessen zu beschuldigen, was man selbst ständig praktiziert, ist ein Kennzeichen totalitärer Herrschaft.

Wer wirklich ein Freund Israels ist, den kann man nur auffordern DIESEM Israel, dieser Regierung vehement und in aller Öffentlichkeit zu widersprechen. Ihr entgegenzutreten mit Protest und Boykott. Das rassistische Israel unserer Tage, ein Apartheidsstaat, der jegliches Mitgefühl gegenüber Nichtjuden jeden Tag mehr zu verlieren scheint,  pervertiert auch das Judentum.

Da die israelische Regierung gegenüber Ratschlägen aus Deutschland wenig empfänglich ist, bleibt uns nur der Satz des Holocaustüberlebenden Eli Wiesel  zu zitieren. Wir sollten diesen Satz auf seine Aktualität überprüfen und ihn dann unseren Medienvertretern, unseren Politiker und unseren Intellektuellen vorlegen:

Wiesel sagte: “Neutralität hilft dem Unterdrücker, niemals dem Opfer. Schweigen ermutigt den Peiniger, nie den Gepeinigten.”

Shalom aleykum

QUELLEN:
http://www.zeit.de/politik/ausland/2012-11/israel-gaza-militaer-hamas-angriffe
http://www.zeit.de/politik/ausland/2012-11/erdogan-kritik-israel
http://www.sueddeutsche.de/politik/nahost-konflikt-israelischer-minister-droht-mit-holocaust-1.283928
http://diefreiheitsliebe.de/international/israel/israels-hassliche-wahrheit-zwei-klassen-gesellschaft-ist-gewunscht
http://www.wiesenthal.com/atf/cf/%7B54d385e6-f1b9-4e9f-8e94-890c3e6dd277%7D/TOP-TEN-SLURS_2011-FINAL_2.PDF
http://www.jungewelt.de/2012/11-20/053.php

http://dontyoubelievethehype.com/2012/11/forderungen-nach-genozid-in-gaza/
http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Israel/apartheid2.html
http://www.sueddeutsche.de/politik/versorgung-im-gazastreifen-katastrophe-mit-ansage-1.1527317
http://www.jungewelt.de/2012/11-19/053.php
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/obama-in-burma-ich-strecke-eine-hand-der-freundschaft-aus-11965054.html

https://www.youtube.com/watch?v=5-q5reV6g4I&feature=g-all-lik
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=52e2C5Muj6I

http://www.youtube.com/watch?v=uu8WzPgOIgY
http://www.youtube.com/watch?v=-zthjgwruLE
http://www.youtube.com/watch?v=ZcKD4mneUjM

http://www.youtube.com/watch?v=c7uo6n4Kzg0
http://www.youtube.com/watch?v=D_oQPZiiqKs
http://www.youtube.com/watch?v=FJdigKUj54I

http://www.amazon.de/Die-Anatomie-Friedens-A-d-Amerikanischen-Fr-Fischer/dp/B003G049TY/ref=sr_1_sc_1?s=books&ie=UTF8&qid=1353420978&sr=1-1-spell
http://www.amazon.de/Zorn-Hoffnung-Felicia-Langer/dp/3889774407/ref=sr_1_4?ie=UTF8&qid=1353420711&sr=8-4
http://www.amazon.de/gp/product/3897064138/ref=as_li_tf_il?ie=UTF8&camp=1638&creative=6742&creativeASIN=3897064138&linkCode=as2&tag=kenfmde-21
http://www.amazon.de/gp/product/3889752012/ref=as_li_tf_il?ie=UTF8&camp=1638&creative=6742&creativeASIN=3889752012&linkCode=as2&tag=kenfmde-21
http://www.amazon.de/gp/product/3861507919/ref=as_li_tf_il?ie=UTF8&tag=kenfmde-21&linkCode=as2&camp=1638&creative=6742&creativeASIN=3861507919
http://www.amazon.de/gp/product/3889751431/ref=as_li_qf_sp_asin_il?ie=UTF8&tag=kenfmde-21&linkCode=as2&camp=1638&creative=6742&creativeASIN=3889751431

http://www.amazon.de/gp/product/3858694444/ref=as_li_tf_il?ie=UTF8&tag=kenfmde-21&linkCode=as2&camp=1638&creative=6742&creativeASIN=3858694444
http://www.amazon.de/gp/product/B009JJEC3E/ref=as_li_tf_il?ie=UTF8&camp=1638&creative=6742&creativeASIN=B009JJEC3E&linkCode=as2&tag=kenfmde-21
http://www.amazon.de/gp/product/3942281880/ref=as_li_tf_il?ie=UTF8&tag=kenfmde-21&linkCode=as2&camp=1638&creative=6742&creativeASIN=3942281880
http://www.amazon.de/Atommacht-Israel-geheime-Vernichtungspotential-Nahen/dp/3426265923/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1353420663&sr=8-1
http://www.amazon.de/Mit-eigenen-Augen-Felicia-Langer/dp/B008842TTK/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1353420750&sr=8-1
http://www.amazon.de/Israels-Invasion-Gaza-Norman-Finkelstein/dp/3894017376/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1353420772&sr=1-1
http://www.amazon.de/Untersuchungskommission-Vereinten-Nationen-israelischen-Gaza-Hilfsflottille/dp/3942472066/ref=sr_1_fkmr1_2?s=books&ie=UTF8&qid=1353420802&sr=1-2-fkmr1
http://www.amazon.de/Warum-tötest-Zaid-Jürgen-Todenhöfer/dp/3442155649/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1353420844&sr=1-1
http://www.amazon.de/Breaking-Silence-Israelische-berichten-besetzten/dp/3430201470/ref=pd_rhf_se_s_cp_3
http://www.amazon.de/Israel-schafft-sich-Gershom-Gorenberg/dp/3593397242/ref=pd_rhf_se_s_cp_4
http://www.amazon.de/gp/product/3889751431/ref=as_li_qf_sp_asin_il?ie=UTF8&tag=kenfmde-21&linkCode=as2&camp=1638&creative=6742&creativeASIN=3889751431

http://de.wikipedia.org/wiki/Balfour-Deklaration
http://de.wikipedia.org/wiki/King_David_Hotel
http://de.wikipedia.org/wiki/Menachem_Begin
http://de.wikipedia.org/wiki/Avigdor_Lieberman
http://de.wikipedia.org/wiki/Felicia_Langer
http://de.wikipedia.org/wiki/Mordechai_Vanunu

http://de.wikipedia.org/wiki/Goldstone-Bericht


gaza israel merkel netanjahu obama Palästina zionismus 

Auch interessant...

Kommentare (8)

Hinterlassen Sie eine Antwort