Der neue Absolutismus – Das Königreich Gates | Von Dirk Pohlmann (Podcast)

Ein Kommentar von Dirk Pohlmann.

Als Bill Gates 2008 auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos ankündigte, sich aus Microsoft zurückzuziehen, um in Zukunft in seiner Bill und Melinda Gates Stiftung nur noch als Menschenfreund tätig zu sein, ging ein Raunen durch den Blätterwald. Unglaublich. Sicher, Mäzenatentum, Spenden für wohltätige Zwecke, war schon immer uramerikanisch, aber war das jetzt nicht auch noch der Beweis, dass der Kapitalismus mehr ist als die effektivste Wirtschaftsform der Menschheitsgeschichte, dass er auch moralisch allen anderen Ideologien überlegen ist? Das globale Wirtschaftssystem, das nur in den USA in reiner Form umgesetzt wird, mit dem die USA im 20. Jahrhundert zur einzigen Supermacht der Welt aufgestiegen waren, zeigte sich in seiner Vollendung als Kraft der Guten und des Guten! Halleluja!

Der Jubel, der damals ausbrach, herrscht bis heute an. Die Verwandlung des Raubtierkapitalisten Bill Gates zum Säulenheiligen hatte begonnen. Bill Gates, dessen Firma 204 Interventionen gegen den US Staat auf dem Buckel hatte, um weniger Steuern zahlen zu müssen, und das alleine von der EU Kommission wegen Knebellizenzen zu etwa 1,7 Milliarden Euro Strafen verurteilt worden ist, war auf dem Weg zu der Position des wohlwollenden Weltretters, die er heute einnimmt.

Bereits 2011 schrieb die Daily Mail ehrfürchtig, dass Bill Gates nicht mehr den 1. Platz in der Liste der reichsten Männer der Welt einnehmen würde, weil er 28 Milliarden seines Vermögens gespendet habe. Der Abstieg auf den zweiten Platz in der Liste der Superreichen bedeutete aber gleichzeitig, dass Bill Gates den ersten Platz in der Liste der Könige der Herzen erklimmen würde. Gates sprach in einer Rede auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos vom „Kreativen Kapitalismus“, den er entwickeln werde. Seine Rede hatte einen messianischen Charakter mit Untertönen falscher Bescheidenheit. Mittlerweile hat die wohltätige Bill und Melinda Gates Foundation ein Kapital von 51 Milliarden Dollar zur Verfügung. Sie ist damit die größte Stiftung der Welt. Ein Instrument des wissenschaftlichen begründeten Guten. Es gibt nur eine wahre Medizin und Bill ist ihr Prophet. Eine moderne Form des Gottkönigtums. Wäre Bill ein Russe, würde ihn Spiegel und Tagesschau „Oligarch und Autokrat“ nennen.

Welchen Einfluss der ehemals reichste Mann der Welt zum Beispiel bei der Bekämpfung von Covid 19 hat, ist mittlerweile außerhalb der eben genannten Redaktionen gut bekannt. Seit Präsident Trump die WHO nicht mehr mitfinanziert, ist das Königreich Gates zum größten Investor der WHO geworden. Da Gates über seine Stiftung auch noch den jetzt zweitgrößten WHO Investor GAVI dominiert, die Globale Allianz für Impfstoffe und Immunisierung, die Bill und Melinda Gates  Foundation hat diese Nicht Regierungsorganisation schließlich gegründet und ist ihr Hauptfinanzier,    ist seine Dominanz unbestreitbar. Es sei denn, man gehört zu den Faktencheckern des Spiegel, die herausgefunden haben, dass diese Tatsache als gezielt über die sozialen Medien verbreitete Verschwörungstheorie von Ken Jebsen zu werten ist. Der Spiegel hat sicher nur übersehen, dass das US Magazin Politico, dass sich einerseits entgeistert fragt, warum Gates immer nicht die Covid 19 Politik der USA bestimmt, andererseits aber nüchtern feststellt, dass „die Prioritäten von Gates die Prioritäten der WHO geworden sind“. Oder dass „Foreign Affairs“, die vom Council on Foreign Relations herausgegebene wohl wichtigste politische Zeitschrift zur Außenpolitik der USA aus dem Nähkästchen berichtet, dass es nur „wenige politische Initiativen oder von der WHO erlassene Vorschriften gäbe, die in Kraft treten, ohne dass sie vorher in inoffiziellen Abstimmungen von Mitarbeitern der Gates Foundation geprüft wurden“. Oder dass ein um Anonymität bittender leitender Mitarbeiter einer internationalen Regierungsorganisation in einem Interview mit „Global Health Watch“ sagte: „Die Leute bei der WHO scheinen völlig durchgedreht zu sein. Für Gates heißt es dort nur noch „Yes, Sir“. „Yes Sir“ zu allem.“

Bill Gates ist aber nicht nur im Spiegel, den er uneigennützig mit 2,3 Millionen Euro zur Verbesserung der Berichterstattung über globale Probleme unterstützt, und in der Tagesschau ein hofierter Monarch, sondern auch bei CNN, MSNBC, BBC, Fox, CBS, ach Gott, alleine die Liste der US Medien ist zu lang, um sie hier zu verlesen, sie beinhaltet aber sogar die bekannteste Comedy Sendung der USA, die Daily Show, die Bill Gates ebenso humorlos wie andächtig huldigte, interviewte kann man das nicht nennen, oder die New York Times, die Bill Gates zum „interessantesten Mann der Welt“ ernannte. 

Übrigens wurden auch ABC, BBC, Al Jazeera, der Daily Telegraph, die Financial Times, und der Guardian genau wie der Spiegel von Gates bei der Berichterstattung über globale Probleme unterstützt. Uneigennützig. Was zu einer deutlichen Verbesserung der Qualität der Berichte der genannten Medien beigetragen hat. Unzweifelhaft.

Man könnte sagen, dass die Bill und Melinda Gates Foundation ihre uneigenützig gespendeten 250 Millionen US Dollar zur Unterstützung der Berichterstattung gut angelegt hat.

Man könnte sagen, die Bill und Melinda Gates Foundation sei überhaupt sehr erfolgreich bei der Unterstützung der mit ihr verbundenen Organisationen. Nur so ist das geradezu biblische Wunder möglich, dass die Gates Stiftung ihr Kapital wegschenkt, es sich aber trotzdem ständig vermehrt. Wobei das Wort vermehrt nicht ganz treffend ist, zugegeben. Tatsächlich hat sich ihr Kapital in den letzten 10 Jahren verdoppelt. Durch geschickte Investitionen. Zum Beispiel in die Firmen, die die Bill und Melinda Gates Foundation mit steuerfreien Stiftungszuwendungen bei ihren Forschungsvorhaben und Impfstoffentwicklungen unterstützt. Das ist also ein Kreislaufmodell. Die Gates Foundation verteilt Stiftungsgelder an Firmen, in die sie investiert ist, partizipiert an deren daraufhin steigenden Aktienkursen, denn Gates dominiert die Felder der Gesundheitspolitik, in denen er agiert, als absoluter Herrscher, wenn Gates investiert, wollen andere auch profitieren und verteilt er die Aktiengewinne wieder als Spenden an die Firmen und so weiter und so weiter. 

Da ist es wenig erstaunlich, dass die Bill und Melinda Gates Foundation wissenschaftliche Patentlösungen vorschlägt, die alle eines gemeinsam haben: sie werden von der Pharmaindustrie hergestellt.

Die Gates Stiftung sagt das in schönstem PR Sprech ganz direkt. Sie nennt es „die Suche nach Modellen effizienterer Zusammenarbeit mit Impfstoffherstellern um Vereinbarungen zum beidseitigen Vorteil zu identifizieren und abzuschließen.“

Da hilft es natürlich ungemein, wenn die Führungspersonen der Gates Stiftung Erfahrungen in der freien Wirtschaft vorweisen können. Genauer gesagt in der Pharma-Industrie. Noch genauer gesagt in den Firmen der Pharma-Industrie, die von der Gates Stiftung unterstützt wurden und werden. Die Gates Stiftung ist unter anderem in Merck, Glaxo Smith Kline, Eli Lilly, Pfizer, Novartis und Sanofi investiert. Auch hier wäre es einfacher, zu sagen, in welche Pharmagiganten sie nicht investiert ist. Eigentlich in keine. Wie gesagt, es gibt auch personelle Verbindungen. Die frühere Direktorin der Impfstoffentwicklung der Bill und Melinda Gates Foundation, Penny Heaton, war zuvor bei Merck und Novartis in Führungspositionen. Der Präsident der Abteilung für globale Gesundheit bei der Gates-Stiftung, Trevor Mundel, war vorher bei Novartis und Pfizer in Spitzenpositionen. Sein Vorgänger, Tachi Yamada, war Spitzenmanager bei Glaxo Smith Kline.

Natürlich haben diese personellen Verflechtungen und die fast gar nicht eigennützigen Investitionen in die bedachten Firmen ein Geschmäckle, man könnte sogar sagen, es sei pures Glutamat, aber ist es nicht hilfreich, wenn erfahrene Fachkräfte die guten Werke der Gates Stiftung segensreich unterstützen?

Könnte man vielleicht denken, wenn man an das Gute in den Netzwerken der Oligarchie glauben möchte. Aber es stört schon sehr, dass immer wieder unschöne Dinge passieren. 

Ein Beispiel ist die wichtigste und größte Impfkampagne der Gates Stiftung und der WHO, die Diphtherie, Tetanus und Pertussis (Keuchhusten) Impfung, die jedem afrikanischen Kind verabreicht werden soll. Der Impfstoff, den die afrikanischen Kinder bekommen, wird in den USA und den meisten industrialisierten Ländern nicht mehr verwendet. 1977 stellte „The Lancet“, eine der renommiertesten medizinischen Veröffentlichungen der Welt, fest, dass die Risiken der Impfung gegen Keuchhusten größer waren als die Risiken, die sich aus einer Infektion mit Keuchhusten ergaben. Als immer häufiger Nebenwirkungen des Impfstoffes wie Gehirnschäden, Krampfanfälle und Tod auftraten, wurde der DTP Impfstoff in den USA und anderen Industriestaaten vom Markt genommen und durch den, neuen, veränderten DTaP Impfstoff ersetzt. Die afrikanischen Staaten werden aber weiterhin angehalten, den gefährlichen DTP Impfstoff zu verwenden, sie erhalten dafür finanzielle Unterstützung, und GAVI hat diese Impfung für alle afrikanischen Kinder zur höchsten Priorität erklärt.

Ob sie dem Vorschlag der Gates Foundation, alle 7 Milliarden Menschen mit einem neuartigen Covid-19 Impfstoff zu behandeln, der auf einer neuen, nicht einmal in Tierversuchen getesteten Technologie beruht und ihren Körper gentechnisch verändert, ob sie ihn für garantiert nebenwirkungsfrei halten und ihrer Zukunft vertrauensvoll entgegenblicken oder nicht, bleibt ihnen überlassen.

Oder auch nicht. Ob sie sich impfen lassen oder nicht, bleibt selbstverständlich ihre freie Entscheidung. Und die freie Entscheidung des Staates ist es dann, wenn sie nicht zustimmen, ihre Kinder nicht im Hort zuzulassen, wenn die nicht geimpft sind, dass sie nicht in die Schule gehen dürfen, sie aber bestraft werden, weil sie nicht der Schulpflicht nachkommen, dass sie keine Uni besuchen dürfen, dass Sie selbst nicht in Urlaub fliegen oder fahren dürfen ohne elektronischen Impfausweis. Oder auch nur die S-Bahn benutzen. Das heißt, sie dürfen sich auf chinesische Überwachungs-Verhältnisse freuen, nur ohne den rasant wachsenden Wohlstand, den die Chinesen genießen, in den letzten 10 Jahren hat sich dort das Durchschnittseinkommen verfünffacht.

Vertrauen Sie darauf, dass König Bill nur ihr Bestes will? So wie er für ihren Computer mit Windows nur das Beste liefert? Nämlich ein ebenso fehleranfälliges wie monopolistisches Betriebssystem? Fällt ihnen etwas auf? Ja? Nein?

Ist aber auch egal, wie Sie das finden, Bill Gates wird sowieso entscheiden, wie es mit ihrem Leben weitergeht. Was Ihnen geimpft wird. Die Staatschefs hängen an seinen Lippen, die Firmen an seinen Förderungen. Die Medien bejubeln eine Regierungsform, die man als absolute Monarchie bezeichnen kann. Im König Bills Reich, und das ist die gesamte Welt, bestimmt nur EINER, wo es langgeht. Es ist sinnlos, zu untersuchen, welcher Virologe mit ihm wie verbandelt ist, welche Firma, die Impfstoffe herstellt, von der Gates Foundation abhängig ist. Es sind ausnahmslos alle, ob sie wollen oder nicht. Sie alle müssen sein Lied singen, weil sie sein Brot essen. Es gibt keine Kritik an den Verhältnissen, außer von pensionierten Experten, die kein Häuschen mehr abzuzahlen haben, die keine Karriere mehr vor sich haben. Die aber dann als Idioten und Verschwörungstheoretiker denunziert werden, in Medien, die, aber lassen wir das, sie kennen es schon. 

So sieht die schöne neue Welt des Überwachungskapitalismus aus. Governance durch Experten. Durch Männer und Frauen wie Bill und Melinda Gates, Jeff Bezos, Eric Schmidt, Peter Thiel, Michael Bloomberg, Elon Musk. Mogule des Finanzkapitalimus, die sich für ihre Führerschaft durch den Aufbau von Konzernen qualifiziert haben. Es wird die feindliche Übernahme durch den Kapitalismus. Für Linke, die meinen, das sei doch jetzt schon so: Schlimmer geht immer. Sie haben diese neue Staatsform, deren Regierung die überholte Demokratie „optimieren“ wird, noch nicht wirklich kennengelernt. 

Aber sie werden sie noch kennenlernen. Mit dem neuen Kalten Krieg gegen China, der durch Covid-19 legitimiert wird. Die Medienkampagne dazu hat auch in den deutschen Medien begonnen. Sie wird zunehmen. Sie wird zunehmen. China ist das neue Russland. Xi Jinping ist der neue Putin-Gottseibeiuns. Covid-19 macht vieles möglich, auch die wirtschaftliche Abkoppelung von China und den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umbau in den westlichen Ländern. In Deutschland: die feindliche Übernahme des Mittelstandes. Die Herrschaft der Heuschrecken. Das große Aufräumen. Das geht wohl spätestens im Herbst los, wenn eine Insolvenzwelle nicht nur Deutschland überflutet. Informieren Sie sich, analysieren Sie selbstständig. 

Denn bis dahin werden vielleicht auch die sozialen Medien durchzensiert sein, so dass sie Kommentare wie diesen dann wohl eher nicht mehr auf Youtube oder Facebook.

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Danke an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Bildquelle: Shutterstock / Frederic Legrand – COMEO

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