Der Krieger des Herrn Trump – Die NATO atmet auf, zurückrudern für alle!

Von Ulrich Gellermann.

Nun hatten deutschen Medien über Monate einen Wahlkampf für Hillary Clinton geführt und wurden bitter enttäuscht: In den USA weiß einfach keiner, will keiner wissen, was in der TAGESSCHAU oder dem befreundeten LEBERKÄS-TAGBLATT so gedacht oder gemeint wird. Es war und ist schwer, aus dem Clinton-Wahlkampf im Modus des Satelliten-Mediums ohne eigene Meinung auf neuen Kurs zu schalten. Aber es gelingt. Und Donald Trump, der tatsächlich gegen den erklärten Willen der deutschen Medienfront gewählt wurde, hilft kräftig dabei. Mit dem Ex-General James Mattis gibt er den NATO-Stäben – und welcher Schreibtisch-General in den Redaktionen gehört nicht dazu – das Vertrauen in die Führungsmacht USA wieder zurück.

Ganz weit weg mag es scheinen, in der MITTELBAYERISCHEN ZEITUNG, zuständig für geistige Formierung in Regensburg und um Regensburg herum, hat man es komplett begriffen: „Beruhigende Wahl“ titelt dort der Thomas Spang über den neuen Trumpschen Kriegsminister: „Mattis hält nichts von dem Mobbing der NATO-Alliierten, aus dem Trump im Wahlkampf einen Lieblingssport machte. Der General traut Russland nicht über den Weg, dessen Aggressionen in Syrien und der Ukraine er eher kritisch sieht.“ Und Thomas Spang, der einst den Blasen des DEUTSCHEN WELLE-Sumpfs entblubberte, ist unser Mann für die Provinz: Der Gruppen-Korrespondent Washington (USA) für Deutschsprachige Tageszeitungen. Für alle, die fest davon überzeugt sind, dass sie sich ihre Meinung selbst ausgedacht haben.

Doch nicht nur von den provinziellen Rändern aus rudern die Redaktionen tapfer im großen Main-Stream: Der SPIEGEL weiß begeistert über Mattis, der sei „Ein kampferprobter Krieger, der sich durch harte Aktionen und Sprüche profiliert hat.“ Die regierende Presseagentur REUTERS hatte zuvor schon souffliert „Mattis ist in den Streitkräften hoch angesehen und für sein Misstrauen gegenüber dem Iran bekannt.“ Und man konnte den erlösenden Stoßseufzer aus den Zeilen hören. Die WELT nennt Mattis lobend ein „Schlachtross“. Die SÜDDEUTSCHE begeistert sich, er gelte als „profilierter strategischer Denker und politisch als realistischer Falke“. Und die TAGESSCHAU sabbert bündnistreu von einem „General, wie er im Buche steht. Kantig, rau, aber mit einem Herzen für seine Soldaten.“

Ein Herz hatte der Mann für seine Soldaten, als Kommandeur der 1. US-Marine-Infanteriedivision, ließ er doch im Mai 2004 während des Irak-Krieges mal eben die mehr als 40 Menschen einer Hochzeitsgesellschaft umbringen und machte sie für ihren Tod selbst verantwortlich: Die seien da irgendwie blöd in der Wüste herum gelaufen. Wahrscheinlich hat er als einer der Autoren des Handbuchs der US Army für die Aufstandsbekämpfung seine Hochzeitserfahrungen dort eingebracht. Mattis ist ein Mann der genau weiß, dass die Politik Obamas in Syrien oder auch im Ukraine-Konflikt zu schwach ist, referiert die BILD-Zeitung. Und der, wie der Sender NTV in schickem Wording weiß, „vor allem für derbe Sprüche“ bekannt ist. So derb aber herzlich wie dieser: „Wenn Du das erste Mal jemanden in die Luft jagst, ist das kein gewöhnliches Ereignis. Es laufen einige Arschlöcher auf der Welt herum, die man schlicht erschießen muss.“

Donald Trump beglückt mit seiner Wahl all jene blutsaufenden Arschlöcher in den Medien, der Rüstungsindustrie und deren Subsystemen in der Politik, die dem nächsten Krieg entgegen träumen. Und er findet deshalb auch Beifall bei Horst Seehofer, der über Trump zu sagen weiß: “Mir gefällt, dass er die Menschen direkt anspricht und ihre Lebensrealität berücksichtigt. Nicht abstrakt, sondern mit konkreten Antworten“. Die Berliner MORGENPOST hat das Signal aus Bayern gehört und macht daraus flugs ein schönes Echo: „James Mattis hat sich über die Truppe hinaus den Ruf eines hochintelligenten, exzentrischen Raubeins erworben.“

Am 13. 12. 2016 um 20.30 Uhr:
Sevim Dagdelen liest aus
aus ihrem Buch „Der Fall Erdogan“
Im Berliner Buchhändlerkeller
Carmerstr.1, 10623 Berlin-Charlottenburg

Es moderiert: Uli Gellermann

Danke an den Autor für das Recht der Zweitverwertung.

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