Das Neue Pearl Harbor – Ein Interview

Der 11. September 2001 markiert in vielerlei Hinsicht eine historische Zäsur. Nicht nur fanden in den USA furchtbare terroristische Attentate statt. Auch handelte es sich um den – nach jenem auf Pearl Harbor – überhaupt erst zweiten Angriff gegen die USA der auf deren eigenem Territorium. Seitdem wird „wegen 9/11“ Krieg – der sogenannte „Krieg gegen den Terror“  – geführt. Ein Krieg, der bereits Millionen Opfer gefordert hat und die Welt zunehmend in eine globale Krise  führt, in der die NATO-Staaten unter dem Deckmantel des Kampfes für Frieden, Freiheit und Demokratie wahllos Ressourcenkrieg initiieren und längst zum Angriffspakt verkommen ist.

Die Zweifel an den regierungsamtlichen Verlautbarungen und sogenannten Untersuchungen zu 9/11 waren von Anfang an groß. Paul Schreyer lieferte anlässlich des 15. Jahrestages der Attentate daher eine Liste der Halbwahrheiten und „vergessenen Fakten“ für die NachDenkSeiten.

Eine der wenigen wissenschaftlichen Aufarbeitungen zum Thema, geschrieben von Prof. David Ray Griffin, wurde nun ins Deutsche übersetzt und präsentiert in bestechender Klarheit und analytischer Schärfe, dass vieles an der bisher als Wahrheit vermittelten Regierungspropaganda nicht der Wahrheit entsprechen kann. Jens Wernicke sprach hierzu mit Oliver Bommer, dem Herausgeber und Übersetzer des Buches, der Wichtiges auch zur Stigmatisierung selbst der seriösesten Kritik als vermeintliche „Verschwörungstheorie“ zu berichten weiß.

Wernicke: Herr Bommer, vor Kurzem erschien das viel beachtete Buch „Das Neue Pearl Harbor“ dank Ihnen auch in deutscher Sprache. Was hat es mit „Pearl Harbor“, dessen historische Aufarbeitung spannende Fakten zutage gebracht hat, auf sich und welches „neue“ Pearl Harbor ist hier gemeint?

Bommer: Zahlreiche Kommentatoren haben den 11. September mit dem Angriff auf Pearl Harbor von 1941 verglichen; selbstverständlich unter der Bedingung der offiziellen Version, laut der die Anschläge völlig überraschend kamen.

Doch nicht nur das: es wurde auch eine Reaktion wie bei Pearl Harbor verlangt, die mit der militärischen Niederlage des Gegners enden sollte, wie dies im 2. Weltkrieg geschah. Ein weiterer Grund, das Buch entsprechend zu betiteln, war, wie Prof. Griffin schreibt, ein Dokument aus dem Jahre 2000, das von einer Gruppe der sogenannten Neokonservativen herausgegeben wurde, von denen viele später hohe Positionen in und um die Bush-Regierung innehatten.

In diesem Dokument wurde ein katastrophales und katalytisches Ereignis wie „ein neues Pearl Harbor“ herbeigesehnt, um die USA militärisch nach innen und außen umzugestalten und die amerikanische Vorherrschaft über Jahrzehnte und länger aufrechtzuerhalten. Konkret heißt es da: “Further, the process of transformation, even if it brings revolutionary change, is likely to be a long one, absent some catastrophic and catalyzing event – like a new Pearl Harbor.”

Wernicke: Und Prof. Griffin und Sie sind nicht einverstanden mit der offiziellen Darstellung der Ereignisse? Wieso?

Prof. Griffin war selber ursprünglich Anhänger der offiziellen Verschwörungstheorie. Er war über mehrere Jahre, wie er in seinen Büchern beschreibt, davon überzeugt, dass die offizielle Darstellung, wie sie von den Medien verbreitet wurde, auch genau dem entsprach, was an diesem Tag passiert ist, obwohl er bereits an inszenierten Kriegsgründen gearbeitet hatte. Erst nachdem ihn mehrere akademische Kollegen immer wieder auf die Beweislage hingewiesen haben, war er überhaupt bereit, sich diese anzusehen. Das entspricht ziemlich genau dem Wedergang von einer immer größer werdenden Anzahl von Menschen, die die offizielle Version inzwischen anzweifeln.

Er erkannte, dass es zahlreiche Widersprüche gab und begann, die allen zugänglichen Beweise der offiziellen, also der von Präsident Bush und den Medien verbreitete Version, gegenüberzustellen. Er tut dies alles in seiner gewohnt wissenschaftlichen Darstellungsweise und dabei für den normalen Leser dennoch in einer solchen Klarheit, dass dieser einen Überblick gewinnt und versteht, was medial bewusst nicht dargestellt wurde und warum.

Das beste Beispiel dafür ist der dritte Turm, der an diesem Tag eingestürzt ist, über den aber praktisch überhaupt nicht berichtet wurde. Wenn Sie nun aber eine Regierung schon einen ganzen Turm „verstecken“ kann, was denn dann noch?

Ich selbst war fünf Jahre lang von der offiziellen Theorie überzeugt, obwohl ich von meinen Kenntnissen diese sofort als falsch hätte erkennen müssen. Doch dann habe ich die Bücher von Prof. Griffin studiert und konnte mich seiner zwingenden Logik, dass die offizielle Darstellung nicht der Wahrheit entsprechen kann, nicht mehr entziehen. Alleine schon, weil sie den physikalischen Gesetzen widerspricht, was allerdings lediglich einen kleinen Teil der Beweislage darstellt.

Wernicke: Das heißt Professor Griffin verbreitet nun selbst … Verschwörungstheorien? Aliens oder die CIA hätten den Angriff ausgeführt, um… – oder worüber sprechen wir? Die Presse bezeichnet das Buch ja als erste wissenschaftliche Aufarbeitung der Ereignisse am 11. September…

Bommer: Ich muss mich grundsätzlich dem Begriff der Verschwörungstheorie bzw. des Verschwörungstheoretikers erwehren. Jedenfalls diesem Begriff im negativen Sinne.

Die alternative Theorie zum 11. September wird von Wissenschaftlern aus verschiedenen Bereichen mit ihrer jeweiligen Expertise getragen, auch wenn wir davon in den Medien nichts hören. Dort gibt es mittlerweile Vereinigungen für Physiker, Chemiker, Architekten und Ingenieure, Fachleute für Gebäudesprengungen, Piloten, Geheimdienstmitarbeiter du vielen anderen mehr, die sich allesamt der offiziellen Theorie widersetzen und eindeutig sagen, dass die offizielle Theorie ausgeschlossen ist.

Wir haben es letztendlich mit zwei Theorien zu tun, die sich gegenseitig ausschließen: die offizielle Theorie, die der US-Regierung und den Medien vertreten wird und der alternativen Theorie, laut der die offizielle Theorie ausgeschlossen ist. Beide stellen Verschwörungstheorien dar, da die Anschläge das Resultat einer Aktion mehrerer Beteiligen sind.

Prof. Griffin geht an mehreren Stellen auf die Definition des Begriffs Verschwörungstheorie ein und belegt sogar, dass die offizielle Theorie die eigentliche Verschwörungstheorie in jenem negativen Sinne ist, in dem der Begriff in der Regel benutzt wird: eine haltlose Theorie ohne jegliche Beweise.

Und zwar deshalb, weil sich die angeblichen Beweise bei näherer Betrachtung lediglich als Behauptungen, Suggestionen oder bewusste Täuschung herausstellen. Umgekehrt belegt er, dass die Beweise vollends auf Seiten der 9/11-Wahrheitsbewegung liegen und schreibt beispielsweise: “Die Beweise dafür, dass der 11. September ein Inside Job war, sind überwältigend.“

Aber zu recht sprechen Sie hier Aliens an: Es ist nämlich mittlerweile gängige Praxis der Medien, Zweifel an offiziellen Verlautbarungen ins Abseits zu stellen. Man vermischt bewusst scheinbar abwegige Theorien, wie „Elvis lebt“ mit durchaus berechtigten Zweifeln zu gewissen Ereignissen, um dann schließlich jegliche alternativen Theorien als Spinnerei abtun zu können.

Neuerdings sitzen in Fernseh-Sendungen, die die alternativen Theorien widerlegen sollen, gerne Psychologen, die dann allen Zweiflern einen wie auch immer gearteten Defekt andichten. Bitte achten Sie einmal darauf!

Wernicke: Bitte geben Sie doch ein, zwei einleuchtende Beispiele für diese „wissenschaftliche Aufarbeitung“, die über jeden Zweifel von Spinnerei und also „Verschwörungstheorie“ erhaben ist.

Bommer: Das kann ich gerne tun, auch wenn ich mich hier nur auf ein Beispiel beschränken möchte: WTC 7.

Das ist der dritte Turm, der an diesem Tag eingestürzt ist, von dem aber die Breite der Bevölkerung nichts weiß und der als Achilles-Ferse der offiziellen Theorie bezeichnet wird. Und dies aus gutem Grund. Sieht man sich die 6,5 Sekunden des Videos des Einsturzes an, gelangt man selbst als Laie sofort zu der Überzeugung, dass das nach einer kontrollierten Sprengung aussieht. Ich habe diesen Test mit zahlreichen Schülern und Studenten gemacht, die zuvor, wie fast alle, noch nie etwas von diesem Gebäude gehört haben. Nun ist es unerheblich, welchen Eindruck Laien bei diesem Gebäude-Einsturz haben. Doch zahlreiche Experten auf diesem Gebiet bestätigen, dass genau das passiert sein muss.

Prof. Griffin hat ein ganzes Buch nur über dieses Gebäude geschrieben. An diesem Buch lässt sich seine wissenschaftliche Arbeitsweise verdeutlichen. Man muss zunächst wissen, dass die Untersuchung des Einsturzes von WTC 7, wie auch der anderen beiden Türme, US-Regierungsbehörden übertragen wurde. Zurecht betont er am Anfang des 1. Kapitels unter der Rubrik „Verdächtige, Untersuchungen und der 11. September“:

„Wenn ein Verbrechen begangen worden ist, schreiben sowohl der gesunde Menschenverstand als auch das Gesetz vor, dass Personen, die dieses Verbrechens verdächtigt werden, die Untersuchung nicht leiten sollten. Die beiden Hauptverdächtigen des Verbrechens des 11. September sind Osama bin Laden und al-Qaida auf der einen Seite und die Angehörigen der Bush-Cheney-Regierung auf der anderen Seite. Es wäre offensichtlich ungeheuerlich, wenn die Aufgabe der Untersuchung der Anschläge des 11. September Vertretern von bin Ladens al-Qaida-Organisation zugewiesen worden wäre. Und doch wurden alle offiziellen Untersuchungen von Vertretern des anderen Hauptverdächtigen – der Bush-Cheney-Regierung – durchgeführt.“

Aber genau das ist passiert: Die Bush-Cheney-Regierung hat die Untersuchung geleitet.

Danach beschreibt er im zweiten Kapitel „Einige Prinzipien der wissenschaftlichen Methodik“, wie eine wissenschaftliche Untersuchung nach allgemeinem Standard aussehen sollte und klärt auf, was dem wissenschaftlichen Standard widerspricht: Beweise dürfen nicht erfunden werden; Beweise dürfen nicht verfälscht werden; relevante Beweise dürfen nicht ignoriert werden; außerwissenschaftlichen Überlegungen darf nicht gestattet werden, Schlussfolgerungen zu bestimmen; eine Untersuchung muss mit der wahrscheinlichsten Hypothese beginnen; wenn zwei oder mehr Hypothesen gleichermaßen passend scheinen, muss die einfachste bevorzugt werden; Strohmann-Argumente müssen vermieden werden; scheinbar unplausible Behauptungen dürfen nicht ohne gute Gründe aufgestellt werden; beispiellose Ursachen dürfen nicht ohne gute Gründe postuliert werden, um geläufige Vorkommnisse zu erklären; Wissenschaftler dürfen keine Behauptungen aufstellen, die implizieren, dass Naturgesetze verletzt wurden; wissenschaftliche Arbeiten müssen vor der Veröffentlichung von Fachkollegen überprüft werden.

Anhand dieser Aufzählung der Überschriften der Abschnitte des zweiten Kapitels und deren Argumentation, kann man nicht nur seine Arbeitsweise erkennen, sondern es zeigt sich überdies, dass die US-Behörden alle grundsätzlichen Voraussetzungen verletzt haben, um ihre unplausible Theorie eines Einsturzes aufgrund alleine eines Feuers zu belegen. Alle anderen möglichen Gründe, wie etwa externe Gebäude-Beschädigungen und weitere Brand-Ursachen wurden von Beginn an ausgeschlossen und nicht untersucht.

General Wesley Clark: „Die Kriege nach 9/11 waren seit Jahren geplant!“

Wernicke: Und aus diesen und anderen Gründen sehen Herr Prof. Griffin und Sie es als bewiesen an, dass … ja, was eigentlich: Die US-amerikanische Regierung zu 9/11 lügt.

Bommer: Dass die US-Regierung lügt, dafür brauche ich Prof. Griffin nicht! Das weiß in der Zwischenzeit jeder, der sich außerhalb der Mainstream-Medien oder in Fernseh-Sendungen, die nach 23 Uhr laufen, informiert.

Der Tonkin-Zwischenfall etwa, der den Kriegseintritt der USA in den Vietnam-Krieg ermöglichte, die angeblichen Massenvernichtungswaffen im Irak und vieles andere mehr zeigen ja eindeutig, dass Kriegsgründe inszeniert werden.

Alleine die Brutkastenlüge, mit den angeblich toten Babys in einem Krankenhaus und die von einer PR-Firma entwickelt wurden und die den Eintritt der USA in den Golfkrieg von 1991 ermöglichte, hat bei Wikipedia einen Eintrag unter diesem Namen: Brutkastenlüge.

Der 11. September reiht sich hier also nur in eine ganze Reihe von Lügen ein, die man benutzt hat, um der eigenen Bevölkerung einen Krieg zu verkaufen.

Aber ich muss die US-Regierung auch in Schutz nehmen. In dem Sinne nämlich, dass sie mit soetwas nicht alleine dasteht. Grundsätzlich nutzen bzw. nutzten imperiale Mächte immer wieder die Methode der sogenannten „Operation unter falscher Flagge“, bei der Beweise vorgetäuscht werden, um schließlich einen unterlegenen Gegner aus angeblicher Selbstverteidigung heraus anzugreifen zu können.

So begann der Zweite Weltkrieg etwa mit dem Überfall auf den Sender Gleiwitz und wurde der Mukden-Zwischenfall vom japanischen Kaiserreich inszeniert. Prof. Griffin listet hier weitere Beispiele auf. Es sind also nicht die Vereinigten Staaten allein, die sich solche Methoden bedienen.

Wernicke: Aber warum sollte ein Land, sollte eine Regierung so etwas tun?

Bommer: Derlei Lügen werden vor allem im Vorfeld eines Krieges genutzt. Sie müssen wissen, dass die eigene Bevölkerung niemals einen Krieg will; es sind immer die Staatsführer, die einen Krieg wollen. Daher muss man für die allgemeine, unwissende Bevölkerung einen Kriegsgrund erfinden, damit man den Gegner angreifen kann, sei es um Gebiete zu erobern oder, was in neuerer Zeit eine Rolle spielt, Rohstoffe bzw. Rohstoffwege zu erbeuten.

Inszenierte und medial verbreitete Gräueltaten mobilisieren die Bevölkerung für den Krieg und lassen ihn gerechtfertigt erscheinen.

Wernicke: Warum ist in diesem Zusammenhang gerade 9/11 so wichtig? Was macht diesen Tag und die Ereignisse an ihm zu etwas so Besonderem?

Bommer: Der 11. September reiht sich lückenlos in diese inszenierten Kriegsgründe ein. Der Unterschied ist allerdings, dass hierbei von Anfang an die ganze Welt als potentielles Kriegsziel auserkoren und die gesamte muslimische Welt pauschal zum Gegner erklärt wurde.

Und auch hier finden wir das typische Phänomen: ein unterlegener Gegner oder im Falle von Al-Qaida, ein unbedeutender und unbekannter Gegner greift die einzige Weltmacht an und die überlegene Macht muss sich „verteidigen“ und greift das Gebiet an bzw. besetzt es und installiert dauerhaft Militärbasen.

Aber das ist nicht die einzige Besonderheit: dieses Ereignis wurde fast zeitgleich über die Medien in die ganze Welt übertragen. Das hat es in dieser Form noch nie gegeben. Gleichzeit handelt es sich in gewisser Weise um ein naturwissenschaftliches Ereignis, denn wir können aufgrund der Videos die Einstürzte der drei Türme, den Anschlag auf das Pentagon und die Absturzstelle in Shakesville analysieren.

Auch ein weiteres Phänomen ist bemerkenswert: Während bei vorherigen Ereignissen die Analyse des Ereignisses lokal begrenzt war, hat sich beim 11. September eine internationale Bewegung herauskristallisiert, da eben dieses Ereignis globale Auswirkungen hatte und bis heute hat.

Wernicke: Was täte not, um die Wahrheit jenseits der vorhandenen Verschwörungstheorien und Regierungslügen aufzudecken? Auf welche Entwicklungen hoffen Sie?

Bommer: Die Zielrichtung ist klar: Wir brauchen eine neue, unabhängige, internationale Untersuchung. Das 10. Kapitel des Buches trägt daher auch den entsprechenden Titel: „Die Notwendigkeit einer neuen Untersuchung“.

Wobei man eigentlich von einer ersten tatsächlichen Untersuchung sprechen sollte. Denn mit der damaligen Untersuchungskommission und ihrem Bericht hat die US-Regierung unter George W. Bush de facto selbst die Untersuchung geleitet und ist dann zu dem Ergebnis gekommen, dass Osama bin Laden der Schuldige war. Welch Überraschung!

Was aber kaum bekannt ist, ist, dass der gesamte Bericht bereits vor der Untersuchung mit Kapiteln, Überschriften und Unter-Überschriften feststand und dann nur noch die Lücken mit Text gefüllt wurden. Prof. Griffin hat ein ganzes Buch über die Auslassungen und Verfälschungen der Kommission geschrieben und listet über 100 davon auf, WTC 7 ist da nur ein Punkt unter vielen.

Dennoch glaube ich nicht, dass die Initiative einer neuen Untersuchung aus den USA kommen wird. Ich vermute eher, dass mit der geostrategischen Machtverschiebung zugunsten neuer aufstrebender Mächte vielleicht in einem oder mehreren Jahrzehnten eine neue internationale Kommission aufgestellt wird. Die Vereinigten Staaten könnten vor einem derartigen Tribunal möglicherweise eine Rolle einnehmen, wie Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Aber das alles ist nur Spekulation.

Wernicke: Der New York Times-Bestsellerautor David Talbot berichtete kürzlich im Interview nicht nur davon, dass es inzwischen als belegt angesehen werden dürfe, dass die CIA Kennedy ermordet habe. Er meinte auch, er „glaube, dass sich als nächstes die explosiven Verschwörungstheorien um den 11. September und um die Verbindungen der Saudis und vielleicht sogar des US-amerikanischen Geheimdienstes zu zumindest einigen der Flugzeugentführer vor dem Angriff von 2001 als wahr herausstellen werden“. Stimmen Sie zu?

Bommer: Wenn ich ehrlich bin, eher nicht. Was wäre denn, selbst wenn offiziell würde, dass Kennedy von der CIA ermordet wurde? Man würde alles auf bereits verstorbene Personen und die damalige Situation schieben und beteuern, dass dies in unserer Zeit ausgeschlossen wäre. Ähnlich wird es, so denke ich, auch sein, wenn neue Einzelheiten über den 11. September enthüllt werden.

Prof. Griffin schreibt ausführlich über die angeblichen Entführer, die überhaupt gar keine gläubigen Muslime gewesen sein können. Jeder kann das lesen und dennoch wird nicht darüber berichtet.

Im Prinzip liegen alle Informationen bereits lange Zeit offen zugänglich vor. Deswegen sehe ich auch die Aufgabe meiner Übersetzungsarbeit nicht darin, irgendwelche Leute zu überzeugen, dass der 11. September ein Inside Job war, sondern darin, denjenigen Personen, die sich ohnehin für das Thema interessieren, einen fundierten, wissenschaftlichen Überblick zu verschaffen.

Die dreizehn Bücher von Prof. Griffin über den 11. September sollen hier im deutschsprachigen Raum eine Art Richtschnur darstellen.

Wernicke: Ich bedanke mich für das Gespräch.

Oliver Bommer hat Sprachwissenschaft mit Schwerpunkt altsemitischer Philologie und Medizin bis zum Physikum studiert. Seit über 10 Jahren unterrichtet in der Oberstufe als Hauptfach Mathematik (Grund- und Leistungskurs), aber auch Naturwissenschaften und Sprachen. Zurzeit unterrichtet er an einer internationalen Schule in Bangkok. Parallel übersetzt und verlegt mit seinem Verlag Peace Press http://www.peace-press.org/ die 13 Bücher von Prof. David Ray Griffin über den 11. September. Das Buch “Osama bin Laden” und das Grundlagenwerk “Das Neue Pearl Harbor”, Band 1 sind bereits lieferbar. Der nächste Band erscheint voraussichtlich Ende November; das Buch “Der mysteriöse Einsturz von WTC 7” soll im Januar 2017 erscheinen.

Weiterschauen:
KenFM am Telefon: Oliver Bommer zum 15. Jahrestag der Terroranschläge am 11. September 2001 https://kenfm.de/kenfm-am-telefon-oliver-bommer-11-september-2001/

Daniele Ganser: Medial vermittelte Feindbilder und die Anschläge vom 11. September 2001 https://kenfm.de/daniele-ganser-tubingen/

Weiterlesen:
NachDenkSeiten-Artikel von Paul Schreyer: „15 Jahre 9/11: Die ‚vergessenen‘ Fakten“ http://www.nachdenkseiten.de/?p=34894

Weitere Veröffentlichungen von Jens Wernicke finden Sie auf seiner Homepage jensewernicke.wordpress.com.

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KenFM bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Meinungsartikel und Gastbeiträge müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.


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