Corona-Geldregen für US-Milliardäre

Dank der Coronakrise fahren die Geldeliten der USA märchenhafte Gewinne ein.

Von Jens Bernert.

Das Vermögen der über 600 Milliardäre in den Vereinigten Staaten von Amerika konnte laut einem Bericht des US-Wirtschaftsmagazins Forbes zwischen dem 18. März 2020 und dem 19. Mai 2020 um 434 Milliarden Dollar – fast 400 Milliarden Euro – gesteigert werden (1). Das entspricht einem Vermögenszuwachs von 15% – und das in nur gut acht Wochen.

Diese Gewinnorgie endete natürlich nicht am 19. Mai 2020, sondern geht auch jetzt weiter. Bluten in der Coronakrise müssen hingegen hauptsächlich Arbeitnehmer und kleine und mittlere Unternehmen. Auch in Deutschland profitieren vor allem Aktionäre von Großkonzernen in Form von Milliardengeschenken für deren Aktionäre, selbst wenn Kurzarbeit in den Betrieben angesagt ist (2).

Der ORF berichtete in dem Artikel „Superreiche in den USA werden noch reicher“ vom 22. Mai 2020 unter Berufung auf Forbes (1):

„So nahm etwa das Vermögen von Amazon-Chef Jeff Bezos um mehr als 30 Prozent zu, jenes von Facebook-Chef Mark Zuckerberg um mehr als 46 Prozent. (…) So legte der Börsenwert von Facebook seit Beginn der Beschränkungen Mitte März um 60 Prozent zu, jener von Amazon um 45 Prozent. Netflix legte um 46 Prozent zu und Apple um 31 Prozent.“

Forbes liefert in dem Artikel „The Net Worth Of America’s 600-Plus Billionaires Has Increased By More Than $400 Billion During The Pandemic“ weitere Zahlen aus der Studie (3, 4):

„Die fünf größten US-Milliardäre (Jeff Bezos, Bill Gates, Mark Zuckerberg, Warren Buffett und Larry Ellison) sahen ihren Reichtum um insgesamt 75,5 Milliarden Dollar wachsen. Amazon-Gründer und CEO Jeff Bezos hat sein Nettovermögen in den vergangenen zwei Monaten um 30,6% auf 147,6 Milliarden Dollar wachsen sehen; das Vermögen von Bezos und Zuckerberg zusammen wuchs um fast 60 Milliarden Dollar oder 14% der insgesamt 434 Milliarden Dollar.“

Nicht nur Amazon fährt also seit dem Corona-Lockdown traumhafte Gewinne ein (5). Elon Musk legte um 48% oder 11,8 Milliarden Dollar zu. Nachrichtenmogul Rupert Murdoch konnte sein Vermögen um immerhin 13,6% oder 2 Milliarden Dollar, Steve Ballmer – Microsoft – um 24,2% oder 12,8 Milliarden Dollar steigern.

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg konnte in diesen circa acht Wochen der Coronakrise, die in der Studie betrachtet wurden, sein Vermögen ebenfalls beträchtlich steigern. In der genannten Studie ist von einem Vermögenszuwachs von 25 Milliarden Dollar die Rede (4).

Der Facebook-Chef war schon vor dem Lockdown daran beteiligt, die „amtliche Saga“ vom Coronavirus zu schützen – obwohl etliche Experten dagegen Sturm laufen (6). Letztlich hat diese ihm einen warmen Geldregen beschert und tut dies auch immer noch. Am 5. März 2020 berichtete das IT-Magazin Heise Online über die Anstrengungen Zuckerbergs und seiner staatlichen Mitstreiter hinsichtlich der Zensur, dem Herunterstufen, Verleumden und Verschwindenlassen nicht-linientreuer Nachrichten:

„Die EU-Kommission hat sich mit Facebook & Co. getroffen, um Schritte gegen die Verbreitung von Verschwörungstheorien rund um den Covid-19-Ausbruch abzustimmen. (…)

Alle Teilnehmer hätten versichert, dass sie ‚zuverlässige Nachrichtenquellen‘ prominenter darstellen, ‚verbotene oder schädliche Inhalte entfernen‘ und die Verbraucher vor ‚irreführender Werbung‘ schützen wollten (…)

Die im Verhaltenskodex entwickelten Werkzeuge, wonach etwa enttarnte ‚Fake Accounts‘ und Social Bots rasch abgeschaltet und Profiteuren von Falschmeldungen die Werbeeinnahmen entzogen werden sollen, haben laut Jourová den Unterzeichnern dabei geholfen, schnell zu reagieren. Der Kodex soll im Frühjahr erstmals offiziell evaluiert werden. Facebook-Chef Mark Zuckerberg hatte parallel öffentlich versichert, entschieden gegen falsche Informationen rund um das Coronavirus vorgehen zu wollen. (8)“

Dieses Vorgehen Zuckerbergs wurde von Heise Online einen Tag zuvor – am 4. März – in dem Artikel „Facebook will Coronavirus-Falschinformationen löschen“ folgendermaßen beschrieben (8):

„Anders als bei anderen Themen will Facebook gegen die Verbreitung von Lügen und Falschinformationen zum Coronavirus vorgehen. (…) Die Weltgesundheitsorganisation WHO bekomme unterdessen so viele kostenlose Anzeigenplätze bei Facebook wie benötigt. Und auch andere Organisationen würden unter anderem mit Gutscheinen für Werbung unterstützt.“

Die einen werden reichlich belohnt und der große Rest leidet (9, 6).

Verweise:

(1) https://orf.at//stories/3166773/

(2) https://www.nachdenkseiten.de/?p=61272

(3) https://www.forbes.com/sites/tommybeer/2020/05/21/the-net-worth-of-americas-600-plus-billionaires-has-increased-by-more-than-400-billion-during-the-pandemic/

(4) https://americansfortaxfairness.org/wp-content/uploads/2020-5-21-Billionaires-Press-Release-at-Two-month-Covid-Pandemic-FINAL.pdf

(5) https://blog.fdik.org/2020-05/s1590930255.html

(6) https://www.rubikon.news/artikel/weltweiter-widerstand

(7) https://www.heise.de/newsticker/meldung/Coronavirus-EU-aktiviert-erstmals-Fruehwarnsystem-gegen-Desinformation-4676943.html

(8) https://www.heise.de/meldung/Facebook-will-Coronavirus-Falschinformationen-loeschen-4675675.html

(9) http://blauerbote.com/2020/05/30/coronakrise-pluendernde-milliardaere/

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Danke an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung.

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Bildquelle: Minerva Studio / shutterstock

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Dieser Beitrag erschien zuerst bei Blauer Bote.

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