BLVD 2.1 – Micaela Schäfer im Gespräch mit Ken Jebsen

Wie erreicht die KenFM-Redaktion BILD-Leser oder RTL-Zuschauer, UND: ist das überhaupt erstrebenswert?

Wir denken, es ist notwendig, denn nur, wer in einer Demokratie auch die Straße erreicht, nimmt seine Verantwortung als Journalist wirklich ernst.

Viele Kollegen sprechen über die Boulevard-Zuschauer auch dann mit Arroganz, wenn sie von ihnen leben, sprich wenn sie tagtäglich deren Programm zusammentrashen. Wer einmal dabei war, wie bei TV-Produktionsparties von den Machern über das Publikum gesprochen wird, weiß, dass „Menschenmüll“ noch der harmloseste Ausdruck ist, der dort für die Zielgruppe benutzt wird.

Die Zielgruppe von KenFM bleibt der Mensch. Wir können Menschen, die nie die Chance hatten, Zugang zu echter Bildung zu bekommen, nicht vorwerfen, zu ungebildet für die Demokratie zu sein. Sie sind das Opfer eines Systems, das gar kein Interesse an gebildeten Bürgern hat.

Bildung ist der Schlüssel. Er führt heraus aus einem Gefängnis, das die Insassen durch Konsum gefügig macht.

Der Bild-Leser oder RTL-Zuschauer wird auch KenFM-Inhalte begreifen und sich für sie interessieren, wenn wir ihn langsam an die Materie heranführen. Die Frage ist: Wie?

Wir denken, da gibt es nur einen Weg. Wir müssen erst anfangen, ihm Personen vorzustellen, die er aus seinen Medien kennt und bei uns wieder erkennt. Die Chance, dass er auf unserem Portal auf Inhalte stößt, die seine Neugier wecken und seinen Horizont erweitern, ist groß. Vielleicht wird er erwachen, sich mit Bildung selber befreien. Um diese Menschen geht es uns. KenFM-BLVD ist der Versuch, vor allem die Unterschicht als das zu sehen, was sie ist. Ein Opfer. Gerade die Medien tragen hier eine nicht geringe Mitschuld.

Wer sich abfällig über diese Medien- und System-Opfer äußert, weil der eigene Anspruch nicht erfüllt wird, ist arrogant und hat ein übles Menschenbild. Man muss die Menschen da abholen, wo sie sind, und man darf sich nie über sie erheben. Es sind Menschen. Menschen haben das Recht, das man ihnen aufhilft und auf Augenhöhe begegnet. Journalismus, wie wir ihn verstehen, ist nicht ohne Humanismus zu haben.

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“Ich bin der Boss”

Michaela Schäfer ist eine Vermarktungsmaschine. Ihr Produkt ist ihr Körper. Neun Schönheits-OP´s hat sie bereits hinter sich aber nur ein Ziel. Noch bevor sie 40 ist will, sie nicht mehr arbeiten müssen.

Um dieses Ziel zu erreichen, gönnte sich das “Nacktmodell” keinen Tag Urlaub. “Ich bin ein Workaholic”, sagt sie von sich selber. Und sparsam ist sie auch. Jeden Cent, den die öffentliche Person Schäfer verdient, investiert sie in Immobilien. Mit den Mieteinnahmen soll das spätere Leben dann finanziert werde.

Sie weiß um ihr Image als Sexsymbol, bezeichnet sich selber aber als Sexmuffel. Sie mag Tiere und Kinder. Micaela Schäfer ist nach eigenem Verständnis vor allem Geschäftsfrau und würde sich nie in die Abhängigkeit eines Mannes begeben.

Die Boulevard-Welt, in der sie ihr Geld verdient, lebt von Voyeurismus der Massenmedien zu denen längt auch die Sozialen Netzwerke gehören. Wenn Michaela Schäfer privat vor die Tür geht, verkeidet sie sich bis zu Unkenntlichkeit, um nicht permanent für Selfies zur Verfügung stehen zu müssen.

Dennoch macht ihr Job sie “geil” wie sie sagt , was soviel bedeuten soll, dass sie sich nicht zur Arbeit quält. KenFM sprach mit einer Frau der Red Bull-Generation, die sich in den Kopf gesetzt hat, möglichst extrem zu sein, um dem Milieu, in das sie hineingeboren wurde, zu entfliehen. Sie reagiert damit auf die Folgen des Kapitalismus mit den Mitteln des Kapitalismus. Sie ist Oper und Täter zugleich. Sie kassiert und bezahlt parallel einen hohen Preis.

Wir bewerten das nicht. Wir bilden das ab.

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