Beendet BlackRock Trumps Präsidentschaft? | Von Ernst Wolff

Ein Kommentar von Ernst Wolff.

Am 3. November wird in den USA ein neuer Präsident gewählt. Zwar werden bis dahin noch knapp einhundert Tage vergehen, aber eines lässt sich jetzt schon sagen: Donald Trumps Chancen, wiedergewählt zu werden, sind denkbar schlecht.

Das liegt nicht etwa daran, dass er seine Wähler enttäuscht und viele Wahlversprechen nicht eingehalten hat. Eine solche Annahme würde ja bedeuten, dass das amerikanische Volk darüber entscheidet, von wem es regiert wird. Das aber ist seit vielen Jahrzehnten nicht der Fall.

Die Entscheidung darüber, wer US-Präsident wird, trifft allein die Wirtschafts- und Finanzelite des Landes, die sämtliche Medien und damit die öffentliche Meinung kontrolliert, und diese Elite möchte Trump nach vier Amtsjahren ganz offensichtlich loswerden.

Wieso? Sieht man sich seine Bilanz an, so hat er ihr doch jeden erdenklichen Gefallen getan…

In der Tat hat Trump den Ultrareichen durch die Deregulierung des Finanzsektors und enorme Steuererleichterungen riesige Geschenke gemacht und Banken, Hedgefonds und Großkonzernen erst kürzlich die größten Rettungspakete aller Zeiten gewährt. Doch das ändert nichts an der Tatsache, dass auch er nur ein Werkzeug in der Hand der Elite ist, und diese verfolgt zur Zeit ganz offensichtlich Pläne, in denen sich die ihm zugewiesene Rolle geändert hat.

Diese Pläne lassen sich unter dem Begriff „The Great Reset“ zusammenfassen und beinhalten die komplette Neugestaltung des globalen Wirtschafts- und Finanzsystems zugunsten des digital-finanziellen Komplexes. Zu deren Umsetzung hat sich die Elite ganz offensichtlich für eine Schocktherapie entschieden: Sie nutzt die derzeitige Corona-Pandemie, um das Wirtschafts- und Finanzsystem rund um den Globus in seinen Grundfesten zu erschüttern, so von sich abzulenken und dem Virus die Schuld für die verheerenden wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Umwälzung zuzuweisen.

Da Trumps eigenes Immobilien-Business zu den Verlierern dieser Entwicklung zählt, hat er bisher eine extrem wankelmütige Haltung zum Lockdown und den übrigen Maßnahmen gegen die Pandemie eingenommen. Dieses Schwanken aber hat seinen Ruf als starke Führungspersönlichkeit nachhaltig beschädigt und die Elite ganz offensichtlich bewogen, nicht nur das Virus, sondern auch den führungsschwachen Präsidenten zum Schuldigen zu erklären, um so noch besser von sich selbst abzulenken.

Als Reaktion darauf versucht Trump zurzeit nach Kräften, das Ruder noch einmal herumzureißen. Zum einen unterwirft er sich öffentlich der allgemeinen Hysterie und zeigt das demonstrativ durch das Tragen einer Maske. Zum anderen versucht er, sich durch die Entsendung von Sicherheitskräften in die Großstädte als Law-and-Order-Präsident zu profilieren. Vor allem aber versucht er, die Finanzmärkte zu seinen Gunsten zu nutzen, denn sie haben nach den historischen Einbrüchen im März ein geradezu sensationelles Comeback hingelegt und hunderte Milliarden Dollar in die Taschen der Superreichen gespült.

Doch auch wenn dieser Anstieg anfänglich den riesigen von Trump selbst angeordneten Rettungspaketen zu verdanken war, hat das lange Anhalten des Trends andere Gründe: Die Kombination aus Lockdown, Massenarbeitslosigkeit und rascher Erholung der Märkte hat Millionen von Amerikanern auf die Idee gebracht, selbst in die Aktienmärkte einzusteigen. Sie folgen dabei einigen wenigen Internet-Gurus wie Dave Portnoy, dem Betreiber der Plattform Barstool Sports, der in den vergangenen zwei Monaten zu einer Ikone der Jungtrader aufgestiegen ist.

Genau diesem Dave Portnoy hat Trump am vergangenen Donnerstag eine Audienz im Weißen Haus gewährt, die anschließend durch die Medien ging und offenbar vor allem ein Ziel verfolgte: Dave Portnoy als einen sympathischen und aufrechten Kumpeltyp darzustellen, dem man vertrauen kann. Tatsächlich aber ist Portnoy ein gewissenloser Scharlatan, der seinen Anhängern allen Ernstes einbläut, dass es an den Aktienmärkten nur eine einzige Regel gebe: „Es geht aufwärts“.

Trumps Absicht ist nicht schwer zu erraten: Er möchte den Aufwärtstrend an den Börsen mit Portnoys Unterstützung zumindest noch bis zum Wahltermin befeuern. Dass er auf diese Weise mithilft, Millionen ahnungsloser Finanzlaien in ihr Unglück zu treiben, nimmt er offensichtlich als Kollateralschaden in Kauf.

Dennoch ist es überaus unwahrscheinlich, dass ihm dieser Schachzug zur Wiederwahl verhelfen wird, denn die Elite setzt längst auf einen anderen: Sie hat den im Vorwahlkampf bereits hoffnungslos zurückliegenden Joe Biden in den vergangenen Monaten durch eine mediale Offensive wiederbelebt und derart vorangebracht, dass er mittlerweile in allen Umfragen vorn liegt.

Welche Geldgeber genau hinter der Kampagne stecken, lässt sich nicht sagen, doch es ist in Washington ein offenes Geheimnis, dass Biden im Falle seiner Wahl zum Präsidenten Larry Fink zum Finanzminister machen wird – den Chef von Blackrock, der mächtigsten Finanzinstitution der Welt.

Sollte der Aufwärtstrend an den Börsen tatsächlich noch anhalten und sollten Trumps Umfragewerte in den kommenden Wochen und Monaten wieder steigen, dann wird sich die gesamte Welt mit Sicherheit noch vor dem 3. November davon überzeugen können, welche Kräfte das zukünftige Schicksal der USA bestimmen. Larry Fink hat es nämlich jederzeit in der Hand, die Finanzmärkte zum Einsturz zu bringen, Millionen von Neueinsteigern in den Ruin zu treiben und so endgültig das Ende von Donald Trumps Präsidentschaft zu besiegeln.

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Danke an den  Autoren für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Bildquelle:  Heerapix / shutterstock

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