29 Prozent der Deutschen befürworten Waffengewalt gegen Flüchtlinge

Von Kaveh Ahangar.

Mehr als jeder 4. Befragte (29 Prozent) in Deutschland hält es einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov zufolge für gerechtfertigt, unbewaffnete Asylsuchende mit Waffengewalt am Grenzübertritt zu hindern. Über ein Viertel der Deutschen sympathisiert also ganz offen mit faschistischen Methoden der Grenzsicherung.

Währenddessen verschärft die Kriegs- und Rüstungspolitik der NATO, Russlands, Assads und der Golfstaaten das Elend der Asylsuchenden. Momentan harren bis zu 30.000 syrische Geflüchtete an der türkischen Grenze aus und flüchten in Massen, weil die von Russland mit Luftschlägen unterstützten Regierungstruppen die Rebellen bekriegen und dadurch das Leben von Zivilisten gefährden.

Immer mehr Frauen und Kinder flüchten als Folge der Abschottung Europas und der Einschränkungen beim Familiennachzug. Im Januar starben acht Menschen täglich in der Ägäis und 60 von 272 Geflüchteten, die im Januar zwischen der Türkei und Griechenland im Mittelmeer ums Leben kamen, waren Kinder. Ganz zu schweigen von den mehr als 10.000 unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden, die in Europa vermisst und teilweise sexuell misshandelt werden.

Um Moskaus Interessenpolitik entgegenzutreten, wird das US-Militär seine Mittel vervierfachen und seine Präsenz in Mittel- und Osteuropa verstärken. Der entsprechende Pentagon-Etat werde im kommenden Jahr auf 3,4 Milliarden Dollar erhöht, viermal mehr als 2015. Dies stellt wieder deutlich unter Beweis, dass die größte Gefahr für den Weltfrieden immer noch von der global unangefochtenen US-Hegemonie ausgeht. Geld zum Schutz von Asylsuchenden, für die Bekämpfung der Armut und für mehr Bildung wären im Westen reichlich vorhanden. Aber der politische Wille und zivilgesellschaftlicher Druck sind nicht vorhanden.

Während den untersten Klassen immer mehr Geld aus der Tasche gezogen wird und ihre Rechte eingeschränkt werden, richten die armen Bevölkerungsschichten im Westen ihre Wut nicht etwa gegen diejenigen, die sie ausbeuten, unterdrücken und die Flüchtlingskrise durch Interventionskriege erst mit ausgelöst haben. Im Gegenteil, sie schlagen lieber auf diejenigen ein, die noch weniger Geld und Rechte haben als sie selbst.

62 Milliardäre, die zusammen soviel verdienen wie 3,5 Milliarden Menschen, lachen sich währenddessen ins Fäustchen. Denn sie haben seit 2010 ihr Kapital verdoppelt und um $1.76 trilliarden Dollar gesteigert, ohne dass die Massen dagegen aufbegehren. Nein, man schießt lieber auf Schutzsuchende.

Quelle: https://www.facebook.com/kavehtracks/?fref=nf&pnref=story

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Danke an den Autor für das Recht der Zweitverwertung.

Dieser Artikel erschien zuerst bei: Kaveh Ahangar auf Facebook.

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